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Scheich Bahai-Gedenktag

Der 3. Ordibehescht, gleich dem 23. April, ist der Gedenktag des Scheich Bahai in Iran. Muhammad ibn Husain al-Amili war ein großer Gelehrter [faqih], Philosoph, Architekt, Mathematiker, Astronom, Poet und Mystiker des 16. Jh. n.Chr im Iran, wo er als Scheich Bahai bekannt ist.

Scheich Bahai reiste in verschiedene Länder, um sich bei großen Gelehrten Wissen anzueignen. Er ist einer der eifrigsten Gelehrten Irans und der Islamischen Welt gewesen und ihm werden über 100 Buchbände zugeschrieben. Zur Würdigung der Verdienste, die sich Scheich Bahai für die Astronomie gemacht hat, wurde das Jahre 2009 von der UNESCO zum „Jahr der Astronomie und des Scheich Bahai“ ernannt.

Der Allgemeinheit ist Scheich Bahai besonders als großer Mathematiker und Baumeister bekannt. Die Hauptmoschee von Isfahan, die heute Imam-Chomeini-Moschee heißt, und die Stadtmauer von Nadschaf, im Irak, sowie der Entwurf des Qanats (der unterirdischen Brunnenanlage) von Nadschaf Abad in der Provinz Isfahan werden ihm zugeschrieben. Dieser Gelehrte hat auch mit Hilfe wissenschaftlicher Untersuchungen ein für alle Mal den langen Streit über die Ausrichtung der Imam-Moschee nach der Gebetsrichtung (Qibla) beendigt.

Zu den Maßnahmen, die er ergriff, gehört die Verteilung des Wassers des Zayandeh-Flusses zwischen den Stadtteilen von Isfahan und den Dörfern an diesem Fluss. Dieses Verteilungssystem gilt heute noch. Außerdem soll er den Heizraum des Badehauses, das nach ihm Scheich-Bahai-Hamom benannt wurde, angelegt haben. Und zwar herrscht die Meinung, dass er das Beheizungssystem dieses Bades so angelegt hat, dass es von einer einzigen unentwegt brennenden Kerze betrieben wurde. Diese Kerze soll unter dem Heizraum(Golchan) in einem verschlossenen Leerraum gestanden haben. Bahai hatte gesagt, dass sie erlöschen und die Beheizung durch sie nicht mehr funktionieren wird, sobald jemand den Leerraum aufbricht .

Schließlich hat eine ausländische Gruppe von Archäologen dennoch den Raum unter dem Golchan geöffnet, um das Geheimnis des Badehauses zu lüften. Dabei ist die Kerze erloschen und keiner konnte das vorherige Beheizungssystem wieder herstellen.

Außerdem werden Scheich Bahai der Bau von Monar Dschonban, einer bekannten alten Moschee in Isfahan, zugeschrieben. Monar Dschonban bedeutet „schwankende Minarette“; und zwar gerät, wenn man eines der beiden Minarette betritt, sowohl dieses als auch das jeweils andere Minarett in Schwingung.

Scheich Bahauddin schrieb über 88 Bücher in den Sprachen Arabisch und Persisch und ist für sein Wissen in vielen Gebieten bekannt. Als Architekt soll er zahlreiche berühmte bauten erstellt haben, darunter die nach ihm benannte Zitadelle Arg-e Scheich Bahai.

Scheich Bahai war aber auch ein begabter Dichter und hat Poesie in Farsi, Arabisch und Türkisch verfasst, und zwar in Form von Masnawi, Ghaselen und Vierzeilern.

Er starb am 30.8.1622 und wurde im Mausoleum des Imam Ali Ridha (a.) in Maschhad beigesetzt. In seinen späteren Jahren war er einer der Lehrer von Mulla Sadra.

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