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Zum Geburtstag des Imam Riza

Imam Riza (a) wurde im Jahre 148 nach der Hidschra geboren und war der Sohn des Imam Musa al-Kazim (a). Seine Mutter war die ehrenvolle frühere Sklavin Nadschma . Sie war eine Frau von außerordentlichem Charakter und Glauben.

 

Imam Riza (a) lebte in der Zeit der Abbasiden Herrschaft unter dem Kalifen Mamun. Mamun, der damalige Kalif, war sehr besorgt über den Einfluss und die Sympathie, die Imam Riza (a) bei den Menschen hatte. Er beschloss einige Gelehrte verschiedener Religionen aus der ganzen Welt einzuladen, um mit Imam Riza zu diskutieren. Dabei hatte er das Ziel, ihn vielleicht bei Wissenslücken zu ertappen und ihn dann vorzuführen, so dass er seinen Einfluss verlieren würde. Hassan Naufali sagte darüber: „Als ich das Haus verlies um dieser Sitzung beizuwohnen, blickte ich in das Gesicht des Imams und dieser sagte: „Ich weiß um den Grund und das Ziel von Mamun. Aber ich weiß auch den Punkt, wo er scheitern wird. Und dieser kommt, wenn du mich mit den Christen sprechen siehst und ich mit ihrem Buch argumentiere und ebenso wenn ich mit den Juden rede und mit der Thora argumentiere und ich mit den Feueranbetern auf Persisch sprechen werde.“ Es traf genau das ein, was der Imam vorausgesagt hatte.“ Er erreichte die Versammlung und setzte sich direkt neben Mamun. Der Kalif sprach „Jasaleeq“ den großen christlichen Gelehrten an und sagte: „Frag ihn, was auch immer du mِöchtest“. Jasaleeq fragte den Imam: „Was ist deine Meinung über Jesus Christus ?“ Imam Riza (a) antwortete: „Wir glauben, dass er ein Prophet Gottes war.“ Jasaleeq fragte ihn erneut: „Welchen Beweis hast du bezüglich eures eigenen Propheten?“ Der Imam sagte: „Habt ihr denn nicht die Bibel gelesen, wo Johannes folgenden Ausspruch von Jesus überlieferte: „Es wird ein Prophet nach mir kommen, und er wird das Siegel der Propheten sein.“ Jasaleeq antwortete: „Ja, aber Jesus hat ihn nicht beim Namen genannt.“ Imam Riza (a) entgegnete: „Erlaubst du, dass ich aus eurer Bibel vorlese?“ Er sagte: „Lies daraus.“ Der Imam zitierte das vierte Kapitel bis er zu dem Vers kam, wo Jesus sagte: „Ich werde zu meinem Herrn kehren und der „Paraklet“ (Muhammad) wird zu euch kommen und er wird den Unglauben beseitigen.“ Jasaleeq wurde leise und sprach kein Wort. Der Imam sah „Raasul Jalout“, den Obergelehrten der Juden an, und sagte: „Was ist dein Beweis über den Propheten Moses?“ Er antwortete: „Moses hatte Wunder wie z.B. die Teilung der Fluten des Nils und das Durchqueren des Wassers durch sein Volk.“ Der Imam sagte: „Warum glaubt ihr nicht an den Propheten Jesus?“ Er antwortete: „Sie sagen, dass Jesus tote Menschen auferstehen lassen kann, aber wir haben das nicht gesehen, um daran zu glauben.“ Der Imam sagte: „Aber warum glaubt ihr dann an die Propheten vor ihm? Was ist mit Moses? Ihr habt ihn und seine Wunder doch auch nicht selber gesehen!“ Der Gelehrte antwortete: „Die Art wie es uns überliefert wurde!“ Der Imam sagte: „Aus welcher Quelle hast du diese Erkenntnis?“ Er sagte: „Durch die Geschichte und jene, die diese Worte von ihm gelehِrt haben.“ Der Imam sagte: „Andere suchen auch Zuflucht in der Geschichte und wie wollt ihr sie zu eurem Glauben einladen?“ Der Gelehrte wurde ruhig und sprach kein Wort. Imam Riza (a) drehte sich zu Imran, dem Oberhaupt der Sternanbeter und sagte: „Frage mich auch, was immer du mِöchtest.“ Imran fragte ihn einiges über Gott und die Philosophie der Schöpfung, erhielt seine Antworten und trat zum Islam über. Mamun hatte somit sein Ziel nicht erreicht und bereute diese Zusammenkunft einberufen zu haben.

 

Nun,da Mamun sah, dass er Imam Riza (a) nicht bloßstellen und ihm nicht schaden konnte, entschied er, dass er ihn als seinen Nachfolger bestimmen wolle. Gewiss würde sich die Shia, wenn der Imam erst einmal Fuß in das korrupte Kalifat gesetzt hatte, enttäuscht von ihm abwenden. Noch ein anderes Plus erhoffte sich Mamun von diesem politischen Schachzug und zwar: Die Widerstandsbewegung der Bani Fatimah gegen das Kalifat fände damit sicherlich ein Ende. Denn wenn der Imam am Kalifat beteiligt wäre, würden sie nicht mehr motiviert sein, gegen ihn (Mamun) zu kämpfen. Dass Mamun dann, wenn das Ziel erreicht war, den Imam tِöten lassen würde, stand außer Zweifel. Imam Riza (a) weigerte sich die Nachfolge Mamuns anzunehmen, jedoch willigte er später nach Drängen und Drohen Mamuns ein, aber nur unter der Bedingung, dass er sich um die politischen Angelegenheiten nicht kümmern würde und nur um die religiِösen und menschlichen Belange des Volkes, da er das Vorhaben des Kalifen durchschaute. Imam Riza (a) diskutierte mit den großen Gelehrten. Mamun lies in vorerst gewähren. Nach und nach entpuppte sich sein Plan als Misserfolg. Der Imam genoss weiterhin großen Einfluss und Respekt beim Volk. Auch, und besonders im Iran wo ihn die Menschen in Scharen begrüßten und sich um ihn sammelten während seiner Reise nach Marv. Für Mamun war dies nun eindeutig ein Zeichen, dass er sein Ziel niemals erreichen würde und so lies er den Imam letztendlich vergiften. Dies geschah in Maschhad, wo heute sein Mausoleum und damit die größte Pilgerstätte für die Muslime in Iran ist.

 

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