Der 12. Oktober ist der Gedenktag des berühmten iranischen Dichters Hafis. In Iran und weltweit wird an diesem Tag der persische Dichter und Mystiker mit verschiedenen Veranstaltungen bedacht und gewürdigt.
Šams ud-Din Muḥammad b. Bahā ud-Dīn Ḥāfiẓ-i Šīrāzī, mit dem Beinamen „Hafis“ lebte im 14. Jahrhundert in der Stadt Shiraz in der Zeit des Mongolensturms. Sein Divan wurde bereits in verschiedene Sprachen auch ins Deutsche übersetzt.
Der Hafis-Gedenktag war am 12. Oktober 2009 an dem einzigen Denkmal, das dem persischen Nationaldichter in der westlichen Welt, Weimar, gewidmet ist, erstmals feierlich begangen worden. Das Hafis-Goethe-Denkmal war im Juli 2000 – im Internationalen Jahr des Dialogs der Kulturen – in Anwesenheit des damaligen Staatspräsidenten des Iran, Mohammed Khatami, und des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Johannes Rau, am Weimarer Beethovenplatz eingeweiht worden.
Hafis und Goethe
„In den Jahren 1812 und 1813 wurden zwei Bände des Hafis Diwans von „Hammer Purgestall“ in die deutsche Sprache übersetzt. Und dieser Diwan regte Goethe dazu an, sich intensiver mit dem Orient auseinanderzusetzen und orientalischen Quellen, die zu seiner Zeit erreichbar waren, zu studieren. Aus allen diesen Quellen wählte Goethe nur Hafis als der erste entscheidende Anstoß zum Diwan aus und widmete ihm ein eigenes Kapitel.“ (Vgl. Bürgel 1975: 9)
Hafis oder Hāfez (bzw. Ḥāfiẓ), in alter deutscher Umschrift auch Mohammed Schemseddin (persisch خواجه شمس الدين محمد حافظ شيرازى, DMG Ḫwāǧe Šams ad-Dīn Moḥammad Ḥāfeẓ-e Šīrāzī, geboren um 1315 oder 1325 in Schiras, Iran; gestorben um 1390 ebenda) ist einer der bekanntesten persischen Dichter und Mystiker. Sein voller Name umfasst auch den Namen seines Herkunftsortes Schiras. Da Hafis schon im Kindesalter den gesamten Koran auswendig gelernt hatte, erhielt er den Ehrennamen „Hafis“ („jener, der den Koran auswendig kann“). Auch er selbst verwendete in seinen Gedichten fast ausschließlich den Namen Hafis. Sein bekanntestes Werk stellt der Dīwān dar.