Thomas Ogger:
»Altiranische Mythen im Christentum«
Hypothesen zu Mythen iranischer Herkunft:
- Weihnacht, die alljährliche Geburt (Yalda) von Mihr, der Liebe und Barmherzigkeit. Diese Eigenschaften wurden auf Christus übertragen, als der anfänglich konkurrierende Mithraskult im Römischen Reich allmählich seinen Einfluss verlor (Konstantin d. Gr. und der „Sol invictus“).
- Das zarathustrische Grundprinzip Gutes Denken, Gutes Sprechen, Gutes Handeln erfährt seine christliche Weiterentwicklung in der „Dreifaltigkeit Gottes“: Gott Vater (Denker), Gott Sohn (das Wort), Gott Hl. Geist (das Handeln der Jünger nach der „Ausgießung des Heiligen Geistes“ zu Pfingsten).
- Der Kelch des Dschamschid (ǧām-e ǧam) als Kristall, in dem sich die Welt spiegelt, der Wunder bewirkt und dessen Besitz das ewige Leben sichert: Vorbild für den Hl. Gral. Diese Legende kam über die manichäischen Katharer oder die Alanen im 4. Jahrhundert (im Gefolge der Hunnen Attilas) nach Frankreich, wurde von den dortigen Kelten übernommen und vermischte sich dann mit der christlichen Überlieferung vom Kelch des Joseph von Arimathäa.