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Trierer Wissenschaftler erhält wichtigsten iranischen Literaturpreis

Eine Fachjury wählte das Buch des Juniorprofessors Andreas Lammer von der Universität Trier aus 2300 Vorschlägen aus.

Andreas Lammer wurde mit dem bedeutendsten iranischen Literaturpreis ausgezeichnet. Es war bereits die dritte und bislang höchste Auszeichnung für die Dissertation des Juniorprofessors an der Universität Trier. Zuvor wurde seine Monographie zu dem einflussreichen arabischen Philosophen und Arzt Avicenna bereits mit dem Bayerischen Kulturpreis und dem BRAIS-De Gruyter Prize bedacht.

Den iranischen Literaturpreis nahm der Juniorprofessor für Arabische Philosophie, Kultur und Geschichte in Teheran aus der Hand von Staatspräsident Hassan Rohani in Empfang. „Der iranische Award hat für mich einen besonderen Stellenwert, weil sich unter den früheren Preisträgern international führende Forscher auf den Gebieten der Arabistik, der Islamwissenschaft und der islamischen Philosophie finden“, sagte Andreas Lammer nach der Rückkehr aus Teheran.

Für den „World Award for Book of the Year of the Islamic Republic of Iran“ traf eine Fachjury des iranischen Kulturministeriums aus 2300 Vorschlägen eine engere Auswahl von 154 Büchern. Daraus wurden die sechs Preisträger der diesjährigen Verleihung ermittelt.

In seiner Dissertation “The Elements of Avicenna’s Physics: Greek Sources and Arabic Innovations“ untersucht Andreas Lammer die Grundbegriffe der naturphilosophischen Theorie des islamischen Philosophen Avicenna (gestorben 1037). Lammer stützt sich in seiner Untersuchung zentral auf die „Vorlesung über die Natur“, Avicennas umfangreichstes Werk über die wissenschaftliche Disziplin der Physik. Darüber hinaus werden auch weitere Werke Avicennas systematisch herangezogen, um ein möglichst genaues Bild seiner Naturphilosophie zu erhalten.

Am Rand der Preisverleihung in Teheran hatte Andreas Lammer Gelegenheit, Kontakte auf wissenschaftlicher und politischer Ebene zu knüpfen, unter anderem bei einem Gespräch mit dem deutschen Botschafter vor Ort. Andreas Lammer sondiert nun Möglichkeiten eines akademischen Austauschs zwischen der Universität Trier und Einrichtungen in Teheran. „Ich habe dort eine große Offenheit und Wertschätzung gegenüber dem europäischen Wissenschaftsdiskurs erfahren. Die Universität Trier ist auch ein Zentrum für die Philosophie der Neuzeit und der Moderne, die in der arabischen Welt auf universitärerer Ebene vielfach erforscht und reflektiert wird. Daher wäre Trier als Standort für Kooperationen im Bereich der Geisteswissenschaften hervorragend geeignet, die auch dazu beitragen könnten, gegenseitige Vorbehalte und Vorurteile abzubauen. Ich verstehe die Vergabe dieses Preises auch als eine Einladung, stärker miteinander in Kontakt zu treten“, skizzierte der Juniorprofessor seine Vorstellungen.

JProf. Dr. Andreas Lammer

Zu einem internationalen Austausch über Avicenna kommt es bereits in wenigen Monaten bei einer Konferenz an der Universität Trier, wenn sich die dritte Tagung der „Avicenna Study Group“ vom 3.-5. Juni mit seinen acht Hauptwerken befasst.

https://idw-online.de/de/news731498

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