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Talab-e khalidsch-e Gowater wa Hur Bahu

Die Provinz Sistan wa Balutschistan ist die größte Provinz Irans im Südosten und setzt sich aus den Gebieten Sistan und Balutschestan zusammen. Sein erstaunlich abwechslungsreiches Klima ist darauf zurückzuführen, dass es einerseits an den Golf von Oman grenzt und dass es einen Vulkankegel mit einer Höhe von 3941 m im Norden des Zentrums dieses Gebietes gibt. Das Gebiet Sistan im Norden der Provinz Sistan wa Balutschestan ist die Flutebene des Helmand (auch Hirmand) Flusses und beherbergt den großen Endsee Hamun.

Khalidsch-e Gowater wa Hur Bahu liegt im Südosten Balutschestans in der Nähe der iranisch-pakistanischen Grenze, 85 km östlich von Tschabahar. Es umfasst eine Fläche von 75.000 Hektar. Das Feuchtgebiet wird gemeinsam von den drei Faktoren Fluss, Hur (Sumpf) und Khalidsch (Bucht) gebildet und fällt in die Kategorie der Meeresküsten-Feuchtgebiete. Es umfasst 60 km des Flusses Bahu Kalat sowie Hur Gowater (Gowater-Sumpf) und Khalidsch-e Gowater – die Gowater-Bucht.

Dieses Talab umfasst halbwegs beständige Wasserbecken und eine reiche Wasserflora. Diese Flora, darunter Schilf und Rohrkolben, bildet einen schmalen Streifen am Rande des Talabs.

Im Deltagebiet gibt es nur noch Mangroven. Sie bilden einen Mangrovenwald mit einer Fläche von circa 200 Hektar. Je weiter man sich vom Fluss entfernt desto dünner wird die Vegetationsdecke aber wenn in der Region Niederschläge einsetzen, ändert sich das.  Zu den Pflanzen in diesem Feuchtgebiet gehören neben Mangroven, Schilf und Rohrkolben,  auch der Oleander und die Mazari-Palme, Akazien, Prosopis , Ziziphus, Tamariske und Rizinus.

Das Talab in Balutschestan ist eine günstige Winterbleibe und ein guter Nistplatz für Wasservögel, weil das Wasser niedrig ist und reichlich Nahrung zur Verfügung steht.  Man hat 41 verschiedene Vogelarten in diesem Feuchtgebiet gesichtet. 13 davon sind einheimische Vögel und die anderen sind Zugvögel, die in der Mehrheit den Winter hier verbringen. Zu den Vögeln gehören der große Brachvogel und die Pfuhlschnepfe, der Paddyreiher und der Fischadler, der Sakerfalke sowie Trappgänse und der Weißäugige Bussard. In Umgebung der Küste liegen mehrere kleine Inseln, auf denen sich viele Vögel ausruhen, die aber wegen der Gezeiten nicht für das Großziehen von Küken geeignet sind.  Dieses Feuchtgebiet ist übrigens das westlichste Habitat des Sumpfkrokodils.

In der Gowater-Bucht gibt es sandige Strände und deshalb legen dort viele Meeresschildkröten ihre Eier ab. Es handelt sich um Unrechte und Echte Karettschildkröten sowie  grüne Meeresschildkröten. In diesem Feuchtgebiet  leben auch Schlammspringer, ebenso wie Wilschweine, Hyänen, die afroasiatische Katze Karakal, das nördliche Palmenhörnchen, Schakale und  Mangusten.

Das Talab der Gowater-Bucht und des Bahu-Sumpfes gehört zu dem Gandu-Naturschutzgebiet. Es wurde 1999 in die Liste der Feuchtgebiete der Ramsar-Konvention aufgenommen. Auch dieses Feuchtgebiet wird von der internationalen Organisation für den Vogelschutz, Birdlife, als wichtiges Vogelhabitat anerkannt.

Dieses international bedeutende Feuchtgebiet erfüllt ebenso mehrere nützliche Funktionen für die Bevölkerung – es eignet sich für den Fischfang und den Ackeranbau in der Umgebung  und als Weideland für ihr Vieh  und verhindert größere Schäden durch Überflutungen des Sarbaz-Flusses und bei stürmischem Meer.  Die schöne Gotwater- Bucht und der Bahu-Sumpf bieten auch Möglichkeiten für den Ausbau der Fremdenverkehrsindustrie.

Quelle: parstoday.com

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