Nach dem Zweiten Weltkrieg besaß die Anglo-Iranian Oil Company (AIOC) das gesamte iranische Öl. Der größte britische Konzern gehörte dem Staat Großbritannien und garantierte die Versorgung der britischen Wirtschaft mit Öl. Später wurde das Unternehmen in BP umbenannt.
In den 50er Jahren machte die AIOC 200 Millionen Pfund Profit, zahlte an Iran aber nur 16 Millionen an Fördergebühren, Dividenden und Steuern. An die britische Regierung hingegen zahlte AIOC 50 Millionen Steuern.
Den Iranern wurde ihre Ausbeutung auch dadurch verdeutlicht, dass Öl in Iran teurer war als in Großbritannien. Außerdem zeigten die britischen Beamten und Manager dieselbe rassistische Arroganz wie in den Kolonialgebieten.
Die Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie ist ein bedeutendes Ereignis in der iranischen Geschichte. Sie erfolgte am 15. März 1951 durch das vom iranischen Parlament verabschiedete Ein-Paragraph-Gesetz.
Am 15. März 1951, das Irainische Parlament beschließt mit dem Ein-Paragraph-Gesetz die Verstaatlichung der Ölindustrie. Die britische Regierung unterrichtet die iranische Regierung, dass sie die Verstaatlichung für rechtswidrig erachtet. In Teheran kommt es zu gewalttätigen anti-britischen Demonstrationen, bei denen acht iranische und drei britische Staatsbürger zu Tode kommen. In den Ölfeldern beginnt ein Streik der Ölarbeiter um höhere Löhne.
Am 20. März 1951, das Gesetz zur Verstaatlichung der Ölindustrie wird vom Senat bestätigt und von Schah Mohammad Reza Pahlavi mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Den Ölarbeitern wird eine Bonuszahlung und eine Gehaltserhöhung zugesagt, worauf hin die Ölarbeiter ihren Streik beenden. Der 20. März wird zum Tag des Öls (ruz-e naft) erklärt.