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Suhrawardi – Meister der Philosophie der Erleuchtung

Schihab ad-Din Yahya Suhrawardi (persisch شهاب الدين يحيى سهروردی) auch Suhrawardi genannt, war ein persischer Philosoph und Mystiker. Er wird oft „der Getötete“ (al-maqtul) oder von seinen Anhängern Scheich al-Ischraq (Meister der Erleuchtung) genannt. Er wurde 1154 in Suhraward in der persischen Provinz Zandschan geboren und 1191 in Aleppo mit nur 37 Jahren hingerichtet.

Leben

Nach anfänglichen Studien zog Suhrawardi durch die zentralen Gebiete der islamischen Welt. Angezogen durch den Ayyubiden-Herrscher az-Zahir Ghazi, der Sufis und Gelehrte förderte, ließ er sich schließlich in Aleppo nieder. Dort erreichte er schon in jungen Jahren einen hohen Bekanntheitsgrad durch seine Gedanken, die er in ununterbrochener Folge auf Arabisch und Persisch niederschrieb. Dabei wandte er in seinen mehrheitlich philosophischen Lehrschriften und Abhandlungen zumeist einen wissenschaftlichen Stil an, verfasste aber auch eine Vielzahl an allegorisch-symbolischen Erzählungen in literarischem Stil sowie einige Gebete und Litaneien.

Von den Gelehrten in Aleppo wird der junge mystische Philosoph Suhrawardi sehr gefürchtet. Diese können schließlich den Herrscher al-Malik az-Zahir mit Hilfe von dessen Vater Sultan Saladin davon überzeugen, dass Suhrawardi eine gefährliche Person sei. Er wird daraufhin gefangengenommen und wird im Alter von 37 Jahren im Kerker hingerichtet (daher sein Beiname der Getötete).

Lehre

Suhrawardi gilt als der „Meister der Philosophie der Erleuchtung“. Seine Lehren über die Lichttheologie diskutiert er in knapp fünfzig verschiedenen Werken; dabei beschreibt er das Wesen Gottes als das überall in seiner Schöpfung verstreute Licht.

Die Philosophie Suhrawardis wurde später hauptsächlich von Schia-Philosophen übernommen. Auf diese Weise stellt sie im späten Mittelalter ein wichtiges Element in der persisch-philosophischen Tradition dar. Mullah Sadra von Schiras ist beispielsweise tief von Suhrawardis Gedankengut beeinflusst.

Suhrawardis wichtigste Werke sind:

  • Hikmat al-Ischraq (Philosophie der Erleuchtung)
  • Hayakil an-Nur (Die Licht-Altäre)
  • Aql-i Surch (Der Rote Intellekt)
  • Awaz-i par-i Dschibril (Der Klang der Schwinge Gabriels)
  • Qissat al-Ghurba al-Gharbiya (Die Erzählung vom westlichen Exil)
  • Lughat-i Muran (Die Sprache der Ameisen)
  • Safir-i Simurgh (Das Flöten des Simurgh)
  • Waridat (Gebete)
  • Taqdisat (Heiligungen)
  • Awarif al Maarif

http://www.eslam.de/begriffe/s/suhrawardi_maqtul.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Schihab_ad-Din_Yahya_Suhrawardi

 

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