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St.Sarkis-Kathedrale: ein Wahrzeichen des armenischen Erbes in Teheran

Die St.-Sarkis-Kathedrale ist eines der Wahrzeichen der Innenstadt von Teheran und symbolisiert das reiche Erbe der armenischen Gemeinschaft im Iran.

Die Anfang der 1970er Jahre fertiggestellte Kathedrale ist eine armenisch-apostolische Kirche, die nach dem Heiligen Sarkis dem Krieger benannt ist. Es liegt in der Karimkhan-Zand-Straße, nahe der Kreuzung der Nejatollahi-Straße (ehemals Villa-Straße).

Architektur und Design

Als größte Kirche in Teheran ist die St. Sarkis-Kathedrale 36,5 Meter lang und 17,8 Meter breit. Seine weiße Betonkonstruktion, innen und außen mit weißem Marmor verkleidet, stellt eine harmonische Mischung mittelalterlicher und moderner Architekturstile dar.

Ursprünglich ohne Innensäulen gebaut, wurde die sechseckige Kuppel später von vier Säulen getragen, um die strukturelle Stabilität zu gewährleisten.

Die Kathedrale verfügt über eine Galerie für den Chor, die den religiösen Zeremonien eine akustische Dimension verleiht. Zwei Glockentürme, die jeweils mit einer Kuppel gekrönt sind, flankieren den westlichen Eingang und die Hausglocken werden elektrisch betrieben. Die Hauptkuppel und die Glockenturmkuppeln sind mit achteckigen Stäben verziert, die zum markanten Erscheinungsbild des Gebäudes beitragen.

Historische und kulturelle Bedeutung

Anlass für den Bau der Kathedrale war die wachsende armenische Bevölkerung in Teheran Mitte des 20. Jahrhunderts, die eine zentrale Kultstätte benötigte.

Mit Unterstützung des Wohltäters Markar Sarkissian wurde in der Nähe eines armenischen Viertels Land für die Kathedrale erworben. Der Bau begann 1964 unter der Leitung des armenischen Klerus und endete 1971 mit der offiziellen Einweihung der Kathedrale im Jahr 1973 in Anwesenheit sowohl iranischer als auch armenischer Würdenträger.

Zum Kathedralenkomplex gehört auch das Gebäude des Kalifatsrats und in seinem Innenhof befindet sich das Grab von Erzbischof Artak Manukean. An prominenter Stelle im hinteren Teil des Hofes steht ein dem Völkermord an den Armeniern gewidmetes Denkmal, eine ergreifende dreiteilige Steinskulptur, die die Widerstandsfähigkeit und den dauerhaften Geist des armenischen Volkes symbolisiert.

Innendetails

Das Innere der Kathedrale ist in Form eines Kreuzes gestaltet, wobei der Altar traditionell auf einer erhöhten Plattform im Osten steht. Die Wände und Decken sind mit Kreide verziert und auf dem Altar sind lebendige Gemälde mit biblischen Geschichten zu sehen.

Ein wunderschön dekorierter Saal in der Kathedrale zeigt Wandgemälde, die von Evangeliumserzählungen inspiriert sind, und ein Chorbalkon verstärkt die spirituelle Atmosphäre während der Gottesdienste.

Ein Zentrum für Glauben und Gemeinschaft

Die St.-Sarkis-Kathedrale bleibt ein lebendiger Mittelpunkt für die armenische Gemeinschaft Teherans und ist Schauplatz religiöser Zeremonien, die tief in der christlichen Geschichte und Tradition verwurzelt sind.

Über ihre architektonische Schönheit hinaus ist die Kathedrale ein Beweis für den dauerhaften Glauben, die Kultur und die Widerstandsfähigkeit des armenischen Volkes und macht sie zu einer Sehenswürdigkeit, die man in der iranischen Hauptstadt unbedingt besuchen muss.

Iran hat Kirchen, die von der UNESCO gelistet sind

Im Iran gibt es sehr alte Kirchen und Kapellen, von denen drei Ensembles gemeinsam von der UNESCO unter dem Namen „Armenische Klosterensembles Irans“ registriert wurden.

Die armenischen Klosterensembles Irans im Nordwesten des Landes bestehen aus drei Klosterensembles des armenisch-christlichen Glaubens: St. Thaddäus und St. Stepanos sowie die Kapelle von Dzordzor. Diese Gebäude – das älteste davon, St. Thaddäus, stammt aus dem 7. Jahrhundert – sind Beispiele für den außergewöhnlichen universellen Wert der armenischen Architektur- und Dekorationstraditionen. Sie zeugen von einem sehr wichtigen Austausch mit den anderen regionalen Kulturen, insbesondere der byzantinischen, orthodoxen und persischen.

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