Das Naturphänomen-Gebet [Salat-ul-Ayat] ist ein Ritualgebet, welches bei besonderen Naturphänomen verrichtet wird. Das Gebet besteht aus zwei Gebetsabschnitten mit jeweils fünf Verneigungen und zwei Niederwerfungen in jedem Gebetsabschnitt.
Die religiöse Verpflichtung [wadschib] zum Naturphänomen-Gebet [Salat-ul-Ayat] wird durch die Sonnenfinsternis und die Mondfinsternis hervorgerufen, selbst wenn diese nur partiell eintreten oder durch einen bedeckten Himmel nicht sichtbar sind, sowie durch Erdbeben und jedes andere Zeichen, welches die meisten Menschen verängstigt, wie beispielsweise außergewöhnlicher, schwarzer, roter oder gelber Wind, starke Dunkelheit, Lawinen, erschreckender Donner und manche im Himmel erscheinende Lichter. Allerdings ist das, was nicht verängstigend ist, oder nur wenige Menschen verängstigt, nicht maßgebend für ein solches Ritualgebet, bis auf die beiden Finsternisse von Sonne und Mond sowie Erdbeben. Jene drei Ereignisse verpflichten immer zum Naturphänomen-Gebet, selbst wenn sie nicht ängstigen.
Die Verpflichtung zum Naturphänomen-Gebet ist begrenzt auf diejenigen, die am Ort des Naturphänomens bzw. Zeichens sind, und diesem folgt auch derjenige, der in einem mit dem Ort des Naturphänomens derart verbundenen Ort ist, dass dieser mit ihm als ein gemeinsamer Ort gezählt wird.
Ein verpasstes Naturphänomen-Gebet bedarf der Nachholung. Eine Ausnahme hierbei stellt die Frau bei ihrer Regelblutung dar, die das Naturphänomen-Gebet dann nicht nachzuholen hat.