Donnerstag , Dezember 26 2024
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Reinlichkeit und Maßhalten

Der Islam betont Hygiene und Sauberkeit ebenso sehr wie  das Maßhalten.  Er lehnt  Übertreibung und Völlerei ab.

Die Beachtung der Reinlichkeit gilt im Islam als Bestandteil des Glaubens und eine Voraussetzung für ihn. Der Islam zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er dazu anregt auf Sauberkeit und Reinheit im Leben zu achten.

Von Natur aus möchte jeder Mensch körperlich und seelisch rein von Schmutz sein.  Reinlichkeit ist mit dem täglichen  gottesdienstlichen Programm eines Muslims eng verknüpft und oftmals wichtige Voraussetzung für die Anerkennung eines Gottesdienstes. Auf diese Weise wird der Gläubige  zur Beachtung der Regeln der Sauberkeit motiviert. Der Prophet des Islams (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) hat  gesagt: „Beachtet die Sauberkeit so gut ihr  könnt;  denn Gott der Allmächtige hat den Islam  auf der Reinlichkeit begründet und nur jemand der rein ist kommt ins Paradies.“

Im Islam wird die Beachtung der Sauberkeit also auf besondere Weise geregelt, so dass jeder Muslim sich verpflichtet fühlt,  die Reinlichkeit  als ein Gebot zu betrachten, und sie nicht vernachlässigt.

Die Einbindung von Sauberkeitsregeln in das gottesdienstliche Programm des Muslims, motiviert ihn zu deren Beachtung und gewährleistet für ihre Durchführung.

In dem Vers 14 der Sure 69 (Alaq) heißt es:

« أَلَمْ یَعْلَمْ بِأَنَّ  اللَّهَ یَرَى»؛

Weiß er denn nicht, dass Allah sieht?

Der Glaube an die Allgegenwart Gottes ist ein Garant für die Durchführung der Gebote Gottes und hält den gläubigen Muslim von der heimlichen Sünde und Schädigung seiner Glaubensgeschwister ab. Der gleiche Glaube  hält  ihn auch davon ob, die hygienischen Grundsätze die mit den religiösen Pflichten verknüpft sind, offen oder heimlich zu missachten.  Ein innerer Wächter und der Glaube sorgen also bei jedem dafür,  dass er auf seine persönliche Hygiene achtet und  seine Umwelt nicht durch Abfälle und Abwässer und ähnliches verschmutzt, um auf diese Weise die Allgemeinheit vor der Verbreitung von Krankheiten durch schädliche Insekten und Bakterien zu schützen. Dazu kommt, dass ein Muslim weiß, dass jede Handlung, welche zum Wohl der Muslime und zum Schutz ihrer  Gesundheit beiträgt, ein  Gott wohlgefälliger Dienst an den anderen ist, und sich deshalb gerne an der Reinhaltung  der Umwelt mitbeteiligt und zur öffentlichen Gesundheit beiträgt.

Wer Gott gehorcht der kommt ihm näher.  Der islamkonformem Gesundheits- und Hygieneordnung liegt das Motiv Qurbatan Ilallah – die Erlangung der Nähe Gottes – zugrunde.  Der Durchführung der Gebote der Reinlichkeit durch die Gläubigen geht daher die Absicht voraus, in Gottes Nähe zu gelangen. Jede rechtschaffene Tat ist erst dann etwas wert, wenn sie mit aufrichtigem Glauben und in aufrichtiger  Absicht einhergeht. Oftmals erscheint ein Werk nach außen hin rechtschaffen, während es in Wirklichkeit ungültig und wertlos ist, weil es sich um Heuchelei handelt oder dieses Werk nicht für Gott geschieht, und daher nicht den Menschen veredelt.  Bei allen Werken und allem Gott-Dienen soll der Gläubige das Ziel verfolgen, Gott näher zu kommen und Seine Zufriedenheit zu gewinnen. Diese Zielsetzung bringt den Menschen auf dem Weg zu seiner Vervollkommnung weiter und an dieser Zielsetzung zeichnen sich die Gültigkeit und der Wert von Taten ab.

Der Islam hat den Muslimen mit Hilfe der göttlichen Offenbarung hervorragende Anweisungen für die Gesundheit gegeben, zum Beispiel da, wo es im Koran in der Sure 2 (Baqara) im Vers 168 heißt: 

O ihr Menschen! Esst von dem, was es auf der Erde gibt, als etwas Erlaubtem und Gutem,

oder wenn im Vers 24 der Sure 80 (Abasa) folgender gute Rat erfolgt:

So schaue der Mensch doch auf seine Nahrung:

Der Koran ruft in diesem Vers also alle Menschen auf, sorgsam auf ihres Nahrung zu achten – ob nun die körperliche Ernährung oder aber auch darüber hinaus – gemäß den Worten der Makellosen Imame – die geistige Ernährung und das Wissen, das er erwirbt.

Wir sind aufgerufen zu überprüfen ob das was wir zu uns nehmen, dem entspricht was unser Körper braucht.  Wir sollen uns fragen: Haben wir die Gebote und Verbote  Gottes beachtet und beim Erwerb dieser Nahrung die Rechte der anderen berücksichtigt? Ist das Essen bekömmlich oder schädlich, ist es berechtigt oder unberechtigt erworben, gut oder schlecht?

Die richtige Nutzung der guten Gaben, die der Eine Gott für Seine Diener erschaffen hat, spielen eine wichtige Rolle für Gesundheit und Wohl des Menschen. Der Mensch sollte Gott für diese Segnungen dankbar sein. Er soll sich an ihnen stärken und sie nicht für Gott-Ungehorsam ausnutzen.  Das ist die Mindestpflicht des Menschen gegenüber seinem Schöpfer und Herrn. Wenn er diese guten Gaben an der richtigen Stelle und zugunsten der körperlichen Gesundheit und geistigen Vervollkommnung seiner selbst und der anderen einsetzt, hat er sich in Wahrheit dankbar dafür erwiesen. Ein Mensch, der Vollkommenheit anstrebt, sollte den großen Segen der Gesundheit voll nutzen und von den anderen guten Gaben innerhalb der festgelegten Grenzen  Gebrauch machen. Gott möchte, dass die Wirkung des Segens, den er für einen Gläubigen schickt, sichtbar wird.

Der Heilige Koran mahnt den Menschen in der Sure 7 (Araf) im Vers 31 mit folgenden Worten davor, zu viel zu essen und zu trinken:

کُلُوا وَ اشْرَبُوا وَ لا تُسْرِفُوا إِنَّهُ لا یُحِبُّ الْمُسْرِفینَ.

und esst und trinkt, aber seid nicht maßlos! – Er (Allah) liebt nicht die Maßlosen.

Keine Völlerei!

Obiger Vers ist eines der wichtigsten Gebote des Islams für die Gesundheit. Wie Forschungen zeigen ist das Zuviel an Nahrung die Ursache für zahlreiche Krankheiten. Ein übermäßiger Nahrungskonsum ist in Wahrheit eine Belastung für das Herz und für die anderen Organe und löst verschiedene körperliche Beschwerden aus.  Daher zählt es bei vielen Krankheiten zu den ersten Schritten der Behandlung, diese Empfehlung ernsthaft zu befolgen um erneut an Leib und Seele zu gesunden.

Der Koran lehnt Übertreibung ab
…doch seid nicht maßlos! – Gott liebt nicht die Maßlosen (6:141)

In den Überlieferungen vom Propheten des Islams (S) und den Makellosen Imamen (F) finden wir zahlreiche Anweisungen in Bezug auf medizinische Fragen vor, zum Beispiel über Gesundheit und Krankheit, die persönliche Gesundheitspflege, eine heile Seele und eine gesunde Gesellschaft,  die nützlichen Eigenschaften  bestimmter Früchte  und Kräuter und weitere Dinge im Zusammenhang mit der Gesundheit.

Der Prophet des Islams (S) hat gesagt:
 «لْمِعْدَةُ بَیْتُ الدّاء وَ الْحِمْیَةُ رَأْسُ کُلِّ دَوا؛

„Der Magen ist das Haus jeder Krankheit  und die Enthaltsamkeit ist der Beginn jeder Heilung.“

Es ist bewiesen, dass tatsächlich jede chronische Krankheit auf Störungen im Verdauungsapparat zurückgeht, welche durch Völlerei oder ungesunde Ernährung  hervorgerufen wurden.

Damit schließen wir für heute das Kapitel Gesundheit im Islam und laden Sie ein, auch beim nächsten Mal Gast dieser Sendereihe zu sein.

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