Diese Studie dient zur Betrachtung der Hermeneutik des Wortes, dem verstehenden Lesen des Koran, der Reflexion über einzelne Verse und dem Handeln gemäß dieser Heiligen Schrift. Eine Methodologie des Lesens wird vorgeschlagen, die für den Dialog mit dem Wort Allahs von Bedeutung ist. Dadurch ersucht sie, den Horizont im Hinblick auf das islamische Offenbarungsverständnis zu weiten und angemessene Zugänge zu ihm zu schaffen. Diese Verstehenslehre birgt eine Lebenspraxis, um Menschen für gewaltfrei-hermeneutisches Handeln zu motivieren. Diese Hinführung zu Koran bietet eine fundierte Grundlage der Koranforschung einerseits und der Forschung zum schiitischen Islam, der weitestgehend in der westlichen Welt unbekannt geblieben ist. Diese Studie, die gänzlich aus der Schia-Islam-Perspektive erfolgt sind, vermögen dazu beizutragen, eine „gewaltfreie Hermeneutik“ in der hiesigen Forschungslehre zu etablieren, die einen ebenfalls gewaltfreien Dialog zur Kultur werden lassen könnte.
Zusammenfassung
Der Mensch des Islam ist nicht nur ein wandelndes, sprechendes und denkendes Tier الحیوان الناطق, sondern er ist ein „lebender Leser“ الحی القاري, der geschaffen wurde, um seine verlorene himmlische Position durch das Lesen des Wortes wiederzuerlangen. „Leser des Wortes“ ist eine Studie, die versucht, den würdigen Lesern einen gewaltfreien Umgang mit dem Hl. Koran als dem „Wort Gottes“ anzubieten und ihnen angemessene Zugänge dazu aufzuzeigen. Es geht um die wichtigen Themen wie: Paradigmenwechsel: vom „Hören“ zum „Lesen“, „das Schma Gebot des Hl. Korans: „Lies!“ und „der Mensch als Leser des Wortes„. Diese neue anthropologische Hermeneutik oder hermeneutische Anthropologie bringt auch eine Praxis des Lebens mit sich und bietet dem Koran und der schiitischen Studien folgende Themen: 1. „Leser des Wortes“. 2. Hermeneutik des Wortes. 3. Am Horizont des Wortes. 4. Die Anwendung des Wortes. Diese Studie ist eine Hinführung zu meinem Korankommentar, nämlich: „Tafsir-ul-Amin“. Dies spricht für einen Paradigmenwechsel, der – als Dialog mit dem Text: 1. die Kultur des Schweigens zu durchbrechen versucht. 2. jedem ermöglichen, den Koran als „Wort Gottes“ zu lesen. 3. Menschen hilft, „Leser des Wortes“ zu werden!
„Leser des Wortes“ beinhaltet eine neue Definition des Menschseins, da der Mensch die Ehre bekommt, nicht als Analphabet sondern als ein gebildetes Wesen die Offenbarung und das Wort des erhabenen Schöpfers zu lesen. Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter für koranische Studien. Durch diese Theoriebildung entdecken die Menschen den Hl. Koran wieder, und er und das Verständnis von seiner Botschaft wird dem Leser (bzw. der Leserin) frischer, lebendiger und dynamischer begegnen. Ein wichtiger Grund für dieses Phänomen ist der koranische Appell, dass man den Text liest und seine Botschaft ohne Vorurteile und Missverständnisse versteht. In diesem Sinne sagt der erhabene Schöpfer: „Lies!“ Und so wird der Mensch zum „Leser des Wortes“ Gottes.
„Leser des Wortes“ versucht, den werten LeserInnen einen gewaltfreien Umgang mit dem Hl. Koran anzubieten und ihnen angemessene Zugänge zu ihm aufzuzeigen. Das ist ein Verstehenlernen, das auch zur Selbstkenntnis führt, denn im Lichte des Koran entdeckt man sich wieder und nimmt sich als „Leser des Wortes“ wahr.
Diese Verstehenslehre bzw. diese neue anthropologische Hermeneutik, die auch eine Lebenspraxis mit sich bringt, will der Koranforschung und den Schia-Studien folgende Themen anbieten:
- „Leser des Wortes“.
- Hermeneutik des Wortes.
- Am Sinnhorizont des Wortes.
- Die Applikation des Wortes.
Diese Studie dient zur Betrachtung der Hermeneutik des Wortes, dem verstehenden Lesen des Koran, der Reflexion über einzelne Verse und dem Handeln gemäß dieser Heiligen Schrift. Eine Methodologie des Lesens wird vorgeschlagen, die für den Dialog mit dem Wort Allahs von Bedeutung ist. Dadurch ersucht sie, den Horizont im Hinblick auf das islamische Offenbarungsverständnis zu weiten und angemessene Zugänge zu ihm zu schaffen. Diese Verstehenslehre birgt eine Lebenspraxis, um Menschen für gewaltfrei-hermeneutisches Handeln zu motivieren. Diese Hinführung zu Koran bietet eine fundierte Grundlage der Koranforschung einerseits und der Forschung zum schiitischen Islam, der weitestgehend in der westlichen Welt unbekannt geblieben ist. Diese Studie, die gänzlich aus der Schia-Islam-Perspektive erfolgt sind, vermögen dazu beizutragen, eine „gewaltfreie Hermeneutik“ in der hiesigen Forschungslehre zu etablieren, die einen ebenfalls gewaltfreien Dialog zur Kultur werden lassen könnte.
Es ist ein Anlaß zu freude, dass dieses Buch nicht nur in Österreich, sondern auch im Iran und in Zusammenarbeit mit meinem lieben Freund Professor Asghar Montazer Al-Qaem in Isfahan erscheinen ist. Er und seine Kollegen waren daran interessiert, diese Forschung als eines der ausgewählten Werke der „International Conference on Quranic and Prophetic life (Sīrah)Studies from the Europeans‘ perspective“ zu veröffentlichen, die in mehreren Sitzungen an der Universität von Isfahan abgehalten wurde. Ich danke ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg bei ihren wissenschaftlichen Bemühungen.
Reader of the Word
Autor: Prof. Dr. Hamid Kasiri
Herausgeber: ILogos, Wien & Qum.
Sprache: English
Beschreibungen: Hamid Kasiri: Reader of the Word. ILogos, Vienna & Qum, 2024, 535 S.
ISBN 978-3-99149-139-2
Zum Buch: https://www.ilogos.org/de/book/73
Erschienen in Spektrum Iran 1/2 -2024, 37. Jahrgang
https://www.spektrumiran.com/article_203745.html
Prof. Dr. Hamid Kasiri (Amin-ul-Islam Mazandarani) is a Muslim theologian of the Shia tradition and a renowned international scholar who, during his studies of Islamic and Christian theology and the Shia and Catholic doctrines – deals with transcultural, intercultural and interreligious dialogue and the theology of religion.