Sonntag , Dezember 22 2024
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Ramadan – Ein Monat einmaliger Gelegenheiten!

Die einfachste Form des religiösen Fastens besteht darin, nichts zu essen und nichts zu trinken und damit Enthaltung von der Erfüllung der einfachsten Bedürfnissen des Körpers.  Aber in Wahrheit ist das religiöse Fasten eine Übung zur Stärkung des Willens gegenüber den leiblichen und egoistischen Wünschen.

Willkommen Monat Ramadan, Monat Gottes, Monat göttlicher Barmherzigkeit und Vergebung, Monat großartiger Gelegenheiten!

O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget. So heißt es in der Sure 2, Baqara, im Vers 183 des heiligen Koran.

Diese Worte kommen von Gott und Seine Diener sind zweifelsohne verpflichtet dem Befehl ihres Herrn zu gehorchen. Aber Gott will, dass der Mensch Ihm aufgrund vernünftiger Überlegung dient und wenn er etwas gebietet, dann erklärt Er auch warum. Es ist die Gott-Dienstbarkeit aus freien Stücken und aufgrund des Verstandes , die den Menschen auf eine höhere Stufe als die Engel stellt.

Gott erklärt, dass der Sinn des Fastens in der Stärkung der Gottesfurcht besteht. – Gottesfurcht bedeutet, dass der Mensch sich vor Schäden hütet. Das Fasten ist wie ein Kampfschild zur Abwehr der  Versuchungen des Teufels. Es hüllt den Gläubigen in die Schutzkleidung der Gottesfurcht.    

Ein Leben welches keinem konkreten Ziel dient, führt mehr oder weniger ins Chaos und ist kein menschenwürdiges Leben mehr.  Um im Leben ein Ziel zu verfolgen, bedarf es eines Konzeptes. Ein Bergsteiger, der den Gipfel erreichen will, wird genau seine Route planen. Wenn er dies nicht tut, kostet es ihm eventuell sogar das Leben.  Ein Mensch, der sein eigentliches Ziel nicht kennt oder keinen Plan entwirft um es zu erreichen, wird sich verirren und zunichte werden.

Gemäß Koran besteht das Lebensziel des Menschen in nur einer Sache, nämlich; Erreichung der höchstmöglichen Nähe zu Gott. Die Gottesfurcht ist ein Konzept, die dem Menschen auf diese Stufe verhilft. Gottesfurcht bedeutet: erkennen, dass Gott überall zugegen ist.  Wenn jemand die Herrlichkeit und Größe des Einen Schöpfers verspürt, wird ihm bewusst, dass er immer in Gottes Gegenwart ist und dies hält ihn vom Sündigen ab und regt  ihn zur Befolgung der Gebote Gottes an. Gottesfurcht ist ein Zustand zwischen Furcht und Hoffnung – Furcht vor der Bestrafung Gottes und Hoffnung auf Seine Barmherzigkeit. Gottes Barmherzigkeit ist größer als Sein Zorn.

Die einfachste Form des religiösen Fastens besteht darin, nichts zu essen und nichts zu trinken und damit Enthaltung von der Erfüllung der einfachsten Bedürfnissen des Körpers.  Aber in Wahrheit ist das religiöse Fasten eine Übung zur Stärkung des Willens gegenüber den leiblichen und egoistischen Wünschen. Es sind Wünsche die, wenn wir sie immer beantworten wollten, nie zu Ende gehen sondern immer größer werden würden. Die Steigerung dieser materiellen weltlichen Wünsche und das pausenlose Streben des Menschen nach ihrer Erfüllung bringen das Leben aus dem Gleichgewicht und wir werden nicht unser wahres Ziel erreichen.Ramadan ist eine Übung für ein geordnetes Leben, ein vernünftiges Leben , in dem jeder Wunsch in dem Maße erfüllt wird, wie es nötig ist damit sich der Mensch seinem Ziel nähert; dabei wird jede übermäßige Wunscherfüllung vermieden, die  den Menschen an der Erreichung seines Zieles hindert. In einem solchen Leben ordnet die Vernunft des Menschen konsequent jede Sache an der Stelle ein, die ihr gebührt  und lässt nicht zu, dass etwas das Maß überschreitet. Das entspricht der Gerechtigkeit.  Jemand dem es gelingt in seinem Innenleben eine solche Gerechtigkeit und Ausgeglichenheit herzustellen, wird in seiner sozialen Umgebung und in der Gesellschaft genauso vorgehen. Ramadan ist also auch eine Vorbereitung auf die soziale Gerechtigkeit.

Imam Sadiq (Friede sei mit ihm) hat gesagt:

„Gott hat das Fasten zur Pflicht gemacht, damit auf diese Weise reich und arm gleichgestellt werden.“

Ramadan wurde Schahr-i Allah genannt – das bedeutet Monat Allahs. Natürlich gehören alle Monate Gott, aber der gesegnete Monat Ramadan kommt über alle anderen Monate zu stehen. Auch gehören alle Nächte Gott. Aber nur eine Nacht im Jahr ist die Lailat-ul Qadr – die Nacht der Bestimmung und auch sie liegt in diesem Monat: im Ramadan. Ramadan ist ein Gästebankett mit dem Schöpfer der Welten als Gastgeber. Er ist der Gütigste aller Gütigen und somit ist der Monat Ramadan voller Segen.

Ramadan ist jährlich ein Stück Paradies, welches Gott in der Hölle unseres materiellen Lebens einrichtet. Gott gibt uns im Ramadan die Gelegenheit, dieses Paradies bei diesem göttlichen Bankett zu betreten.  Einige sind die 29 oder 30 Tage dieses Monats in diesem  Paradies und andere sind es dank des Segens dieses Monats auch alle restlichen Tage eines Jahres wenn nicht ihr ganzes Leben lang. Und wenn sie im Leben handeln,  so immer mit Blick auf die Folgen, die ihre Handlungen im Jenseits haben.

Der Beginn des segensreichen Monats Ramadan ist in Wahrheit ein großes Fest für die Muslime und es ist nicht fehl am Platz wenn sich die Muslime zu diesem Anlass beglückwünschen und sich gegenseitig ans Herz legen, so gut wie möglich diesen Monat zu nutzen – den Monat des göttlichen Gästeempfangs an dem nur die Gläubigen teilnehmen. Natürlich ist die ganze Welt eine von Gott großzügig gedeckte Tafel und alle Menschen und Kreaturen können sich an ihr bedienen. Aber Ramadan ist ein besonderer Empfang und sein Segen steht für die bereit, die der Einladung Gottes zu diesem Empfang gefolgt sind.

Täglich sprechen die Muslime mehrmals im Pflichtgebet den

Vers 5 der Sure Hamd :   إِیَّاکَ نَعْبُدُ وَإِیَّاکَ نَسْتَعِینُ      

Wir dienen nur Dir und wir bitten nur Dich um Beistand.

Der Mensch wird damit daran erinnert, dass er an sich selbst und an seiner Gott-Dienstbarkeit arbeiten soll und – indem er nur dem Einen Gott dient und nur Ihn darum bittet, ihm auf diesem Weg beizustehen.  Aber die alltäglichen Beschäftigungen und Sorgen können verhindern, dass der Mensch Gottes eingedenk ist und so hat Gott der Allbarmherzige den Monat Ramadan eingerichtet, damit Seine Diener intensiv an die Beziehung zu Ihm, ihrem Schöpfer, denken.  Gott der Gütige, der zu jedem Anlass Seinen Diener zu sich herbeiruft, hat Ramadan zu einer wertvollen Gelegenheit gemacht, damit Seine Diener Ihm näher kommen.

Der Heilige Koran ist das Offenbarungswort Gottes. Es ist die Botschaft für Wohl, Glück und Rechtleitung an alle Menschen. Daher kann er die Wünsche aller menschlichen Gemeinschaften  auf allen Ebenen optimal erfüllen und den Menschen den Weg weisen, der der richtigste von allen ist. Wenn jemand seinen Verstand zusammen mit seinem unversehrten ursprünglichem Inneren – der Fitra – einsetzt, um die Lehre des Korans zu begreifen wird er bestimmt die ganze Wahrheit über den Menschen und den Weg zum Glück im Koran  finden. So kommt es dass wir sehen, dass der Heilige Koran seit Jahrhunderten – wie Gott es versprochen hat – bewahrt blieb und nun strahlender denn je zuvor seinen festen Platz in den wachen Herzen hat.

In Wahrheit soll dieses großartige Buch  das soziale Leben ordnen und es ist eine Anleitung für ein Leben in Ehren.  Der Koran gereicht den Muslimen zur Ehre und die Treue zu ihm lässt das menschliche Wissen und seinen Verstand aufblühen. Die Menschheit hat zu Beginn des Islams dank ihres Handelns gemäß des Korans einen wertvollen Wandel in Wissen und Moral erzielt. Menschen, die  nichts von einem würdigen  Leben wussten, haben dank der belebenden Lehren des Korans in kurzer Zeit Bedeutung gewonnen und das Banner der Wissenschaft und Zivilisation gehisst.

Einmal hatte jemand einen schlechte Tat begangen. Er ging zu Imam Ali (F) und bat , das er ihn dafür bestraft: Da sagte der Imam: „Wieviel kennst du vom Koran?“

Der Mann nannte einen Vers aus der Sure Baqara (Sure 2).

Da sagte der Imam: „Ich vergebe dir wegen der Sure Baqara.“

Auf diese Weise hat Imam Ali, der immer sorgfältig auf  die  Durchführung der Strafgesetze  achtete, daran erinnert, wie wichtig es ist, die Verse des Korans zu kennen und zu nutzen. Er verzieh dem Übeltäter, damit er im Lichte der Verse des Korans ein besseres Leben beginnt.  Und nun – im Monat Ramadan – bietet sich eine glänzende Gelegenheit für das Vertrautwerden mit den  Lehren des Korans. Das Lesen im Heiligen Koran, dem letzten und vollständigsten Himmelsbuch, ist das wichtigste Mittel für Wissen und Bewusstwerdung in diesem Monat. Es wird ausdrücklich empfohlen im Ramadan im Koran zu lesen. Gott spricht im Vers 185 der Sure 2 Baqara :«شهر رمضان الذی انزل فیه القرآن هدی للناس و بینات من الهدی و الفرقان»:«

Der Monat Ramaḍān (ist es), in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. 

Der Frühling des Ramadan ist eingetroffen. Das Aufwachen am Morgen und Aufstehen vom Schlaf wiederholt sich jeden Tag in unserem Leben. Immer wieder. Aber der erste Tag im Monat Ramadan sieht anders aus. Es weht ein neuer Morgenwind und erfrischt die verschlafenen Herzen und wir flüstern die Worte des Imam Sadiq (F) aus dem Hause des Propheten:

„O Gott, nun hat der gesegnete Monat (Ramadan) begonnen – der Monat, in dem der Koran herabgesandt wurde zur Rechtleitung der Menschen und als klarer Beweis für die Wegweisung und die Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht, Wahrheit und Lüge. Lass uns in diesem Monat heil bleiben und lass ihn für uns heil sein und nimm ihn heil von uns entgegen.“ 

 

https://parstoday.com/de/radio/world-i67314-ramadan_2022_wieder_einmalige_gelegenheiten!!_(1)

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