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Ramadan 2021: Nein zu den „kleinen“ Sünden!  

Imam Reza (a) sagte: „Kleine Sünden bereiten den Boden für große Sünden… “

Der Überlieferung entnehmen wir, dass Prophet Mohammad (S) zu Dschabir ibn Abdullah gesagt hat: „O Dschabir! Dieser Monat ist der Monat Ramadan und jeder, der an seinen Tagen fastet und einen Teil der Nacht zum Gebet steht, und seinen Bauch und seine Begierde von Verbotenem zurückhält, und seine Zunge hütet, der lässt seine Sünden hinter sich so wie er den Monat Ramadan hinter sich lässt. „ Dschabir sagte: O Gesandter Gottes! Wie schön ist das Wort, das du gesagt hast!“ Da sprach er: O Dschabir! Wie schwierig sind die Bedingungen, die ich genannt habe!“

Sünden hindern den Menschen in der Tat daran, den Weg in Richtung Vollkommenheit und Rechtleitung weiter zu gehen und bringen ihn von diesem geraden Weg ab.  Viele Muslime und gute Diener Gottes halten sich generell von Erzsünden fern. Aber sie sind nicht unfehlbar und deshalb begehen sie manchmal kleine Sünden. Ihnen erscheinen  diese Sünden als harmlos und so  nehmen sie sich nicht ernsthaft vor, sie zu unterlassen.  Aber wenn sie weiter diese Sünden begehen ohne sie zu bereuen, zählt dies als ein Beharren auf dem Sündigen und das ist in sich ein schlechtes Werk. Imam Ridha (Friede sei mit ihm) hat etwas Wichtiges in dieser Beziehung gesagt, nämlich:  „Kleine Sünden bereiten den Boden für große Sünden. Wer sich bei kleinen Sünden nicht vor Gott fürchtet, der wird sich auch bei einer großen Sünde nicht vor Gott fürchten.“

Wer ohne es zu bereuen, kleine Sünden begeht, der scheut sich nicht sie fortzusetzen, aber  dieses Verhalten und beharrliche Festhalten an kleinen Sünde (saqira)  ist vor Gott nicht richtig  und wird als große Sünde bewertet werden.

Begeht eine Person, die das Vertrauen der anderen genießt und deren Beispiel die anderen  folgen, eine dem Anschein nach harmlose Sünde,  wird diese Sünde in den Augen der anderen geringfügig erscheinen, wenn sie davon erfahren. In einem solchen Falle ist die geringfügige Sünde dieser Person, die als Vorbild gilt,  vor Gott eine große Sünde (kabira).

Ein  gläubiger Mensch sollte sich also von jeglicher Sünde enthalten, auch den kleinen. Dies insbesondere im Monat Ramadan. Dann wird ihm bewusst werden, was wahres Fasten und wahre Enthaltsamkeit bedeutet. 

Doch nun wieder  mehr über die Regeln für das Fasten im Monat Ramadan:

Das Fasten wird gemäß den Islamischen Rechtsgelehrten nicht dadurch ungültig, dass der Fastende mit der Zunge die Lippen befeuchtet oder dass er Speichel herunterschluckt.  Das Testen  beim Kochen, zum Beispiel beim Abschmecken einer Soße oder Suppe,  ist auch kein Problem, solange der Fastende nicht die Flüssigkeit  im Mund behält und wenn der Fastende seinen Mund spült um Durst zu löschen ist es auch erlaubt, es sei denn er würde das Wasser herunterschlucken.  Wenn jedoch das Wasser beim Ausspülen oder Gurgeln die Kehle hinuntergeht wird das Fasten ungültig und der Fastende muss sein Fasten brechen.

Es kann vorkommen, dass nach der Einnahme der Speise vor Beginn des Fastentages, der Geschmack davon oder der Geschmack der Zahnpasta noch eine Weile im Mund bestehen bleibt. Sollte der Fastende den Mund ausspülen und der Geschmack dennoch verbleiben, so macht dies das Fasten nicht ungültig.  Wenn jemand gerade die Speise vor Beginn des Fastentages zu sich nimmt (sahari) und feststellt, dass bereits der Aufruf zum Morgengebet erfolgt ist, und damit der Fastentag begonnen hat, muss er sofort den Bissen, den er im Mund hat, herausnehmen, denn wenn er ihn absichtlich herunterschluckt, ist sein Fasten ungültig . Er muss es später nachholen und  dafür auch Kafara (Sühne) leisten.  Falls ein Fastender aus Vergesslichkeit etwas isst oder trinkt sollten die anderen, wenn es in der Öffentlichkeit vorkommt, ihn besser daran erinnern, dass er fastet.  Wenn er daraufhin sofort den Mund leert,  kann er sein Fasten fortsetzen, denn es ist nicht ungültig geworden.

Was soll der Fastenden noch alles beachten? Wenn er zum Beispiel seine Lippen eincremt, um zu verhindern dass sie austrocknen, dann ist nichts dagegen einzuwenden, vorausgesetzt dass die Creme sich nicht mit Speichel vermischt und mit diesem Speichel heruntergeschluckt wird.  Will jemand während des Fastens  ein aromatisches Shampoo oder eine parfümierte Creme benutzen, wird dies sein Fasten nicht ungültig werden lassen. Der Fastende kann auch Duftstoffe verwenden. Das ist mustahab – d.h. es wird empfohlen. Aber es ist nicht gut,  den Duft von Blumen einzusaugen.  Die Benutzung von Augentropfen macht das Fasten nicht hinfällig und auch die Verwendung von Anti-Schweiß-Mitteln lässt das Fasten nicht ungültig werden.  Beides dient ja  einem medizinischen Zweck und nicht der Ernährung.

Manchmal muss der Mensch aufstoßen. Wenn dabei etwas vom Mageninhalt in den Mund gelangt und der Fastende es aus Versehen wieder herunterschluckt, bleibt sein Fasten gültig.  Allerdings wird es ungültig, wenn er dies absichtlich tut.  Wenn er Übelkeit empfindet und ohne es zu wollen sich erbricht, schadet dies seinem Fasten ebensowenig. Aber wenn er selber das Erbrechen herbeiführt, ist nicht nur sein Fasten ungültig geworden und muss er es später nachholen, sondern er ist auch zur Sühneleistung verpflichtet.

Wir haben einige Regeln zum Fasten angeführt und möchten uns nun wieder dem Thema Bittgebet zuwenden.

Wenn der Fastende tiefer nachdenkt, wird ihm bewusst, dass er im Grund nichts besitzt. Er wird sogar eines Tages sein Leben verlieren, ohne dass er es verhindern könnte.  Wenn jemand noch nicht einmal der souveräne Eigentümer seines Lebens und seiner Existenz ist, wie kann er da der Eigentümer und Herr seines Körpers und seines materiellen Besitzes sein und der Besitzer seiner Kinder und seines Ehepartners? In Wahrheit ist er arm.  Und für den Ausgleich dieser Armut gibt es nur einen Reichtum und dies ist der Reichtum, der sich aus der Nähe zu Gott ergibt.

Gott ist der Herr, der auf nichts und niemanden angewiesen ist.

Bei den Bittgebeten sollte uns die eigene  Bedürftigkeit gegenüber Allah bewusst werden. Wir sind abhängig von  dem Einzigen Gott,  der nicht nur über die Existenz des Menschen bestimmt und sie besitzt, sondern der Besitzer und Herr über alle Weltenbewohner ist.  Daher hat Gott, der Allbarmherzige, in dem Vers 15 der Sure   (Fatir) wie folgt gesprochen:

یَا أَیُّهَا النَّاسُ أَنْتُمُ الْفُقَرَاءُ إِلَى اللَّهِ وَاللَّهُ هُوَ الْغَنِیُّ الْحَمِیدُ،

O ihr Menschen, ihr seid es, die Allahs bedürftig sind und Allah ist der, der auf niemanden angewiesen und des Lobes würdig ist. 

In einem der Bittgebete, die für die Nächte im Monat Ramadan empfohlen werden, ist dieser Gedanke gut zu verspüren. Es ist das   Dua  Abu Hamza Thumali, welches dieser von Imam Sadschad (Friede sei mit ihm) übernommen hat.  Wer dieses Gebet  spricht, nennt sich selber einen bedürftigen Diener Gottes, der sich vor Gott, der Quelle der Barmherzigkeit und Vergebung verbeugt und Ihn um Beistand bittet. An einer Stelle in diesem Gebet heißt es:

O mein Herr…. ich habe Dich durch Dich kennengelernt und Du hast mich zu meiner Existenz hingeführt und mich zu Dir herbei gerufen …Wenn nicht Deine Wegweisung wäre, dann wüsste ich nicht wer Du bist … Gott sei Preis und Dank, den ich anrufe und der mir antwortet, obwohl ich mich immer, wenn Er mich  gerufen hat,  schwach verhalten habe… Und Gott sei Preis und Dank, der mir Liebe erweist, obwohl Er meiner nicht bedarf, und Gott sei Preis und Dank, dass Er geduldig mit mir ist, so als hätte ich nie eine Sünde begangen!  Deine Großzügigkeit und die Gültigkeit Deiner Verheißungen haben mich dazu bewegt, dass Ich mich mit meiner Bitte an Dich wende und mein Bedürfnis vor die Schwelle zu deiner Audienz trage… Obwohl ich weiß, dass ich keinen Anspruch darauf habe, dass meine Bitte erhört und es nicht würdig bin, dass mir Deine Vergebung zuteilwird. … O  mein Gott! Du hast gesagt: Bittet um Gottes Segensüberfluss, denn Gott ist liebevoll zu euch,  und was Du sagst ist recht und Dein Versprechen ist wahr. O mein Herr, es passt nicht zu Dir, dass Du gebietest Dich zu bitten und  Dich danach der Vergebung enthältst… Ich rufe Dich an, o mein Herr, während ich in einem Zustand zwischen Furcht und Verlangen, Angst und Hoffnung verbringe. Mein Herr! Immer wenn ich auf meine Sünden blicke, werde ich beunruhigt und immer wenn ich Deine Großzügigkeit sehe, hege ich Hoffnung.   Wenn du mir verzeihst, bist Du der beste aller Barmherzigen und wenn Du mich strafst, hast Du kein Unrecht begangen… O mein Herr, ich suche Zuflucht bei Deinem Überfluss und fliehe zu dir (und Deiner Barmherzigkeit) vor Dir (und Deiner Strafe) … O mein Herr, hier ist jemand, der bei Deiner Großzügigkeit Schutz gesucht hat und der bei Deiner Wohltätigkeit Nähe sucht und Du bist großzügig, Deine Vergebung wird nicht knapp und Deine Wohltätigkeit nimmt nicht ab, und deine Allbarmherzigkeit geht nicht zu Ende …

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«یَا رَبِّ بِکَ عَرَفْتُکَ وَ أَنْتَ دَلَلْتَنِی عَلَیْکَ وَ دَعَوْتَنِی إِلَیْکَ وَ لَوْ لا أَنْتَ لَمْ أَدْرِ مَا أَنْتَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی أَدْعُوهُ فَیُجِیبُنِی وَ إِنْ کُنْتُ بَطِیئاً حِینَ یَدْعُونِی وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی أَسْأَلُهُ فَیُعْطِینِی وَ إِنْ کُنْتُ بَخِیلاً حِینَ یَسْتَقْرِضُنِی وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی أُنَادِیهِ کُلَّمَا شِئْتُ لِحَاجَتِی وَ أَخْلُو بِهِ حَیْثُ شِئْتُ لِسِرِّی بِغَیْرِ شَفِیعٍ فَیَقْضِی لِی حَاجَتِی وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی لا أَدْعُو غَیْرَهُ وَ لَوْ دَعَوْتُ غَیْرَهُ لَمْ یَسْتَجِبْ لِی دُعَائِی ، وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی لا أَرْجُو غَیْرَهُ وَ لَوْ رَجَوْتُ غَیْرَهُ لَأَخْلَفَ رَجَائِی وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی وَکَلَنِی إِلَیْهِ فَأَکْرَمَنِی وَ لَمْ یَکِلْنِی إِلَى النَّاسِ فَیُهِینُونِی وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی تَحَبَّبَ إِلَیَّ وَ هُوَ غَنِیٌّ عَنِّی وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی یَحْلُمُ عَنِّی حَتَّى کَأَنِّی لا ذَنْبَ لِی فَرَبِّی أَحْمَدُ شَیْ ءٍ عِنْدِی وَ أَحَقُّ بِحَمْدِی……. اللَّهُمَّ أَنْتَ الْقَائِلُ وَ قَوْلُکَ حَقٌّ وَ وَعْدُکَ صِدْقٌ [الصِّدْقُ ] وَ اسْأَلُوا اللَّهَ مِنْ فَضْلِهِ إِنَّ اللَّهَ کَانَ بِکُمْ رَحِیماً وَ لَیْسَ مِنْ صِفَاتِکَ یَا سَیِّدِی أَنْ تَأْمُرَ بِالسُّؤَالِ وَ تَمْنَعَ الْعَطِیَّةَ وَ أَنْتَ الْمَنَّانُ بِالْعَطِیَّاتِ عَلَى أَهْلِ مَمْلَکَتِکَ….. یَا رَبِّ رَاهِباً رَاغِباً رَاجِیاً خَائِفاً إِذَا رَأَیْتُ مَوْلایَ ذُنُوبِی فَزِعْتُ وَ إِذَا رَأَیْتُ کَرَمَکَ طَمِعْتُو فَإِنْ عَفَوْتَ [غَفَرْتَ ] فَخَیْرُ رَاحِمٍ وَ إِنْ عَذَّبْتَ فَغَیْرُ ظَالِمٍ حُجَّتِی…. وَ أَنَا یَا سَیِّدِی عَائِذٌ بِفَضْلِکَ هَارِبٌ مِنْکَ إِلَیْکَ….. یَا رَبِّ هَذَا مَقَامُ مَنْ لاذَ بِکَ وَ اسْتَجَارَ بِکَرَمِکَ وَ أَلِفَ إِحْسَانَکَ وَ نِعَمَکَ وَ أَنْتَ الْجَوَادُ الَّذِی لا یَضِیقُ عَفْوُکَ وَ لا یَنْقُصُ فَضْلُکَ وَ لا تَقِلُّ رَحْمَتُکَ..»

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