Qotb ad-Din Mahmud Schirazi, unter anderem als Qotboddin Shirazi transliteriert (persisch قطب الدین شیرازي, * Oktober 1236 in Schiras, Iran; † 7. Februar 1311 in Täbris) war ein persischer Wissenschaftler, der vor allem in Schiras, Maragha, Dschuvain, Anatolien (Konya, Sivas, Malatya) und Syrien wirkte. Bekannt ist er unter anderem für die mit seinem Lehrer Nasir Tusi verfassten Kritiken am Almagest des Ptolemäus, die Fortführungen der optischen Versuche des Alhazen und für die erste richtige Erklärung für den Aufbau des Regenbogens. Neben der Astronomie und Physik beschäftigte sich Quṭb ad-Din auch ausgiebig mit Medizin und Mathematik, zu der auch die Musik gehörte, sowie mit Theologie und Philosophie.
Schirazi bekannteste Werke zur Astronomie sind das 1281 fertiggestellte Nihayat al-edrak fi dirayat al-aflak („Die Grenzen der Durchdringung des Wissens über den Himmel“) und At-Tuhfatu sahiya („Das königliche Geschenk“) aus dem Jahre 1284. Beide behandeln sein Modell der Planetenbewegung, das eine Verbesserung des ptolemäischen Epizyklenmodells darstellte.
Schirazi stammt aus einer Familie, die viele Sufis hervorbrachte, und so wirkte er auch selber als solcher. In dieser Rolle schrieb er einen berühmten Kommentar zum Hikmato-l-Eschraq des Schahab ad-Din Yahya Suhrawardi, einem einflussreichen Werk innerhalb des Sufismus. Qotb ad-Din Schirazis bekannteste Schrift ist aber das in persisch geschriebene Werk „Perlenkrone“ von 1306, bei dem es sich um einen umfangreichen Traktat über Musik handelt und das neben eigenen Beiträgen auch die Theorien von Farabi und seines Lehrers Safi ad-Din al-Urmawi vermittelt sowie ein komplexes Notationssystem enthält. Die Kenntnis der Erfan erwarb er durch das Studium bei Sadr ad-Din al-Qūnawi, der wiederum als einer der besten Schüler von Ibn Arabi gilt.