Moawen-ul Molk Tekyieh (persisch تکیه معاونالملک) ist ein Gebetsort, der aus der Kadscharen-Zeit erhalten geblieben ist. Das Gebäude befindet sich heute in der Altstadt von Kermanschah; 1320 im Mondkalender wurde es von Hussein Khan Moin-ul Roaya gebaut; dort sollten religiöse Zeremonien stattfinden.
1327 im Mondkalender wurde das Gebäude in der Hitze der Kämpfe um die Konstitutionelle Monarchie zerstört und in Brand gesetzt. Nachdem sich die Unruhen gelegt hatten, renovierte Hasan-Khan Moin-ul Roaya, bekannt als Moawen-ul Molk 1307 das Gebäude.
Die Gebetsstätte besteht aus drei Teilen: Zunächst der Teil, den man Husseiniyeh nennt, dann Zeynabieh und Abbassiyeh. Das Bauwerk liegt insgesamt sechs Meter tiefer als die Straße. Daher muss man 17 Stufen hinunter steigen, um ins Innere zu gelangen. Neben der Treppe befindet sich ein kleiner Wasserspeicher; die Kacheln sind mit Bilder von Abolfazl, Bruder und Helfer von Imam Hussein in Kerbela verziert. So wird der Ort respektiert, wer möchte, vergibt Gaben und sucht nach Erfüllung seiner Wünsche. Der Eingang und das Tor sind ebenfalls mit feinen Kacheln verziert.
Husseiniyeh ist ein kleiner Vorhof, um den sich kleine Räume mit Torbögen in zwei Stockwerken gereiht haben. Die Wände sind mit Kacheln überzogen. In den Torbögen zieren Bilder, die auf Kacheln gemalt sind, die Kulisse. Die Bilder stellen Trauerzeremonien sowie Bilder von Kalifen und Herrscher in Iran sowie den Thron von Salomon dar. Das Husseinyeh zieren nicht nur Menschenmuster, sondern auch geometrische Muster. Bei der Renovierung entdeckte man zudem Stuck- und Spiegel ein, die scheinbar zuvor verwendet worden waren.
Der mittlere Teil des Moawen-ul Molk, das Zeynabiyeh, ist ein überdachter Hof, der ebenfalls von Räumen umgeben ist. Die Räume im oberen Stockwerk sind für Frauen bei Trauerzeremonien vorgesehen. Das Dach besteht aus einer doppelten Kuppel mit einer Fassade aus Metall. Alle Wände und Räume sind mit Kacheln verziert, auf denen 18 Szenen aus dem tragischen Ereignis von Kerbela zu sehen sind. Am oberen Teil der Kuppelwand sind acht Kachelbilder zu sehen. Sie zeigen die Himmelsfahrt des Propheten, die Opfergabe von Ismail durch Abraham, die Vereitelung der Magie von Magiern des Pharao durch Moses und dergleichen. Das untere Ende schmücken Bilder von Herrschern und mythologischen und historischen Figuren sowie Trauergedichte vom Dichter Mohtascham Kaschani über Aschura.
Der Schreiber der Gedichte hat sich im Dach des Zeynabiyeh und Husseiniyeh verewigt: Mirza Hassan Khan Khattat Kermanschahi. Die letzte Ruhestätte von Moawen-ul Molk, der 1327 im Sonnenkalender verstorben ist, befindet sich in einem kleinen Raum im südöstlichen Teil des Zeynabieh.
Das Abassiyeh-Gebäude ist eigentlich ein großer Hof; im östlichen Teil befindet sich ein zweistöckiges Gebäude, im südlichen Teil ein Iwan, der sich auf zwei Ziegelsäulen stützt. Die Wände des Abbasiyeh zieren bunte Kacheln mit Szenen vom Eintreffen von Josef in Kanaan, Thron von Salomon und Bilder vom heiligen Mausoleum von Imam Ali und Imam Hussein –gegrüßt seien sie.