Nahe dem Südufer des Kaspischen Meeres im Norden des Iran liegt wohl eines der schönsten Dörfer der Region Gilan: Masulé. Der idyllische Ort, der von der UNESCO als Weltkulturerbe vorgeschlagen wurde, ist die Heimat von rund 900 Menschen. Kleine Lehmhäuser schmiegen sich etwa 1050 Meter über Normalnull direkt an die Steilhänge des Elburs-Gebirges, umgeben von dichten Wäldern und schroffen Felsen. Seit seiner Gründung im 10. Jahrhundert n.Chr. hat sich an dem Erscheinungsbild Masulés kaum etwas verändert. Die unregelmäßige, terrassenförmige Bebauung der Hänge und das starke Gefälle erlauben es kaum, befahrbare Straßen zu bauen.
Die Häuser, die aus Lehmziegeln errichtet und mit einem ockerfarbenen Lehmputz überzogen werden, sind durch winzige, steile Gässchen und Treppen miteinander verbunden. Als Terrassen und Fußwege dienen den Bewohnern der nächst höher gelegenen Ebene die in der Regel flachen Dächer der meist zweistöckigen Gebäude. Hier flanieren die Dorfbewohner gerne in den frühen Abendstunden, besprechen die Ereignisse und lassen den Tag in aller Ruhe ausklingen. Neben den architektonischen Besonderheiten prägen auch aufwendig gestaltete Holzschnitzereien an Türen und Fenstern sowie phantasievolle Erker das Bild Masulés.
Die außergewöhnliche Lage und die einzigartige Architektur des Dorfes, machen Masulé zu einem beliebten Ausflugsziel von Touristen. Der bezaubernde Ort gilt gar als das meist fotografierte Motiv des Iran, und wird nicht zu Unrecht als die iranische Version von „Rothenburg ob der Tauber“ genannt. Ein Abstecher nach Masulé darf bei einer Iranreise auf keinen Fall fehlen, auch wenn die Anfahrt durchaus einige Beschwerlichkeiten birgt.