Maqtal (arabisch: المقتل) ist die Bezeichnung der Erzählungssammlungen zu Aschura. Der Begriff an sich bedeutet schriftlicher Bericht der historischen Erzählungen über den Mord an oder das Martyrium einer außerordentlichen heiligen Persönlichkeit in der Geschichte des Islam.
Die Werke des Maqtal wurden unter Schiiten hauptsächlich zur Beschreibung des Martyriums der Ahl-ul-Bait (a.) geschrieben. Im Laufe der Zeit und aufgrund der Verbreitung solcher Werke über die Tragödie von Aschura wurde dieser Begriff zunehmend nur noch verwendet, um die Ereignisse im Zusammenhang Martyriums Imam Husains (a.) zusammen mit seinen Getreuen in der Ebene von Kerbela 61 n.d.H. (680 n.Chr.) zu erzählen. Historisch aber gibt es auch Maqdal-Werke zu Imam Ali (a.) und anderen Mitgliedern und der Gefährten der Ahl-ul-Bait (a.).
Die lexikalische Bedeutung von Maqtal [مقتل] ist „der Ort des Mordes“. In der Regel werden die Ereignisse vom Ort des Mordes mit vielen Details und chronologisch wiedergegeben.
Wenn man die Ereignisse von Kerbela in den verfügbaren Maqtals rezensiert, kann man gemäß wissenschaftlicher Analyse Geschichte des Islam fünf Werken vertrauen:
- Maqtal al-Husayn (a,) von Abu Michnaf Lut b. Yahya al-Asdi
- Tardschumat al-Husayn (a.) wa maqtaluh aus Ibn Sa’ds al-Tabaqat al-kubra
- Tardschuma wa maqtal al-Husayn (a) aus al-Biladhuris Ansab al-Aschraf
- Ghuzarisch Qiyam Karbala aus Dinawaris al-Achbar al-tiwal
- Ibn Athams al-Futuh
Während historisch Maqdal lediglich die Ereignisse wiedergeben, werden in zeitgenössischen Maqdals, insbesondere nach der Islamischen Revolution auch theoretische und analytische Fragen wie Philosophie und Ziele oder Geheimnisse des Aufstands von Imam Hussain (a.) diskutiert.