Lazarus Goldschmidt (persisch لازاروس گُلدشمیت) war ein jüdischer Orientalist, der auch den Heiligen Qur’an übersetzt hat.
Sein eigentlicher Name war Elieser ben Gabriel. Er wurde am 17. Dezember 1871 in Plungiany (Litauen) geboren. Er besuchte eine Talmudschule und reiste zu Studienzwecken 1890 nach Berlin, wo er Orientalistik studierte.
Später wechselte er nach Straßburg, wo er unter anderem die äthiopische Sprache und Literatur gelernt hat. Nach dem Studium arbeitete er als Privatlehrer und lernte gleichzeitig weitere semitische Sprachen, darunter Arabisch. 1916 erschien in Berlin die Qur’an-Übersetzung von Goldschmidt und 1930–1936 im Jüdischen Verlag Berlin die bis heute maßgebliche deutsche Fassung des Babylonischen Talmud. Einige seiner Arbeiten veröffentlichte er unter dem Pseudonym Arselaj bar Bargelaj.
Goldschmidts wertvolle Privatbibliothek verkaufte er bei seiner Emigration an die Königliche Bibliothek in Kopenhagen. Er emigrierte 1933 nach London, wurde britischer Staatsbürger und starb in London im Alter von 79 Jahren am 18. April 1950.