Beitrag von Volker Neef, erschienen am 29.10.2021 in „Stimme der Hauptstadt Berlin“) In Isfahan kam Fatemeh Yavari zur Welt. Seit knapp 4 Jahren lebt die Iranerin in der hessischen Metropole Frankfurt. Die Kunstmalerin hat schon erfolgreich ihre Kunstwerke auf internationalen Ausstellungen präsentieren können. Es ist ihr Anliegen, in ihren Gemälden eine Symbiose von Ost nach West darzustellen.
Am 27. Oktober stellte die Künstlerin in der Hafis – Galerie im Iran – Haus in der Drakestr. 3 in Berlin-Lichterfelde zahlreiche Kunstwerke aus und stellte sie den anwesenden Gästen vor.
Yakup Kilic, der Kurator der Ausstellung, erklärte: „Die bevorzugten Farben der Künstlerin sind hellblau und türkis; das ist sehr verständlich. Ihre Wurzeln liegen ja in Isfahan. Diese fantastische Stadt bietet eine Architektur dem Betrachter an, die in türkis und hellblau gehalten ist. Die Farben Blau und Türkis sind auch als ein fester Bestandteil bei den Moscheen anzutreffen, sowohl im Außenbereich der Gotteshäuser als auch im Innenbereich“.
Der Iranische Kulturrat Dr. Hamid Mohammadi betonte: „Diese Vernissage stellt auch unter Beweis, wie vielfältig die Kunst des Irans ist. Frau Yavari hat bei den einflussreichsten Kunstmalern im Iran ihr künstlerisches Handwerk erlernt. Diese so erfolgreiche Ausbildung spiegelt sich in jedem Werk der bekannten Kunstmalerin und Kunstpädagogin wieder. Die Kunstwerke strahlen eine beeindruckende Ruhe aus, sie leiten diese Ruhe an den Betrachter regelrecht weiter. Die Farben türkis und hellblau stehen ja auch symbolisch für eine kerzengerade Schnur von unten nach oben und von oben nach unten.
Blicken wir Menschen zum Himmel hinauf und sehen hellblaue Wolken, erfreut uns das. Blicken wir auf einen ruhigen See, der sich uns in hellblauer Farbe zeigt, erfreut uns das auch. Ebenso kehrt der Betrachter zur inneren Ruhe ein. Vom Himmel zum See muss man sich in Gedanken diese kerzengerade Schnur vorstellen“. Fatemeh Yavari betonte. „Für mich ist es eine große Ehre, in der Hafis – Galerie im Iran – Haus meine Werke ausstellen zu dürfen“.
Im Pressegespräch sagte der Iranische Kulturrat: „Mir ist natürlich bewusst, dass einige Zeitgenossen es gar nicht wahrhaben wollen, dass eine Künstlerin in unseren Räumen ihre Kunstwerke ausstellt. Sicherlich haben diese Zeitgenossen ein ganz anderes Bild über die Rechte der Frauen im Iran in ihren Köpfen. Das entspricht aber nicht der Realität. Es ist im Iran eine Selbstverständlichkeit, dass Kunstwerke von Männern und Frauen erschaffen werden. Ebenso ist es eine Selbstverständlichkeit, dass beispielsweise Journalistinnen und Journalisten, Fotografinnen und Fotografen sowie Kamerafrauen und Kameramänner über diese Kunstwerke umfassend berichten.
In allen Bereichen der Gesellschaft sind Männer und Frauen anzutreffen. Daher ist es auch nichts Außergewöhnliches, dass die in Lichterfelde gezeigten Kunstwerke von einer Künstlerin erschaffen worden sind“. Bis zum 28. November sind die Kunstwerke, die auch käuflich erworben werden können, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 11 bis 15 Uhr.
Kurator Yakup Kilic regt an: „Besucher möchten bitte so freundlich sein und uns im Vorfeld informieren. Wir setzen dann Tee auf und bieten den Gästen Teespezialitäten aus dem Iran an“. Anmeldungen werden erbeten unter: iranhaus@irankultur.com (Text/Foto: Volker Neef)
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