Von Shahin Aawani | Einleitung: Frieden ist eine der Erscheinungsformen der Zivilisation und der Kultur. Aus der Sicht der islamischen Philosophie ist die „Kultur“ nicht bloß eine Denkweise, oder Lebensstil, Sitte, Verhaltensweisen und Normen, sondern bezeichnet die „zweite Natur des Menschen“ und die kollektive Identität einer muslimischen Gemeinschaft (Ommah), auf deren Grundlagen sich ihre theoretischen und praktischen Werte formen, um mit anderen Völkern in Frieden koexistieren zu können.
Das Buch von Naṣīr al-Dīn Ṭūsī in Persich heisst Ahlāq-e Nāṣerī, oder Moral von Naseri. Dieses Buch ist im Jahre 1235 Ch. verfasst worden und gehört zu der iranisch – islamischen Philosophie Quellen. Das Kapitel über die praktische Weisheit, das nach dem Kapitel über die Reinigung (der Ethik) kommt, besteht aus drei Teilen: Moral, Ökonomie und Politik.
Der Aufsatz befaßt sich mit der Frage nach dem Gegenstand der „Friedenskultur aus der Sicht von Naṣīr al-Dīn Ṭūsī und dessen Einfluß auf die Friedensstifung”. Darüber hinaus geht er der Frage nach, ob seine Gedanken der heutigen Gesellschaft als ein Vorbild dienen kann oder nicht.
Angesicht der Tatsache, dass sowohl die von der westlichen Welt betriebene Globalisierung als auch der islamische Extremismus den Frieden gefährden, stellt sich die Frage, was wir tun können, um in unserer Gesellschaft Frieden und Sicherheit wiederherzustellen.
Autorin: Prof. Shahin Aawani, Associate Professor an der iranischen Forschungsinstitut für Philosophie (IRIP), Teheran, Iran. E-mail: shaawani@gmx.de; aawani@irip.ac.ir