Karl Heinrich Graf war ein deutscher evangelischer Theologe (Alttestamentler) und Orientalist. Daneben hat sich Graf mit der persischen Literatur beschäftigt und einige Werke des Dichters Saadi sogar ins Deutsche übersetzt.
Er ist am 28. Februar 1815 in Mülhausen geboren. Während seines Studiums der Theologie (1833-37) in Straßburg lernte er auch orientalische Sprachen, vor allem Persisch. Anschließend wirkte er bis 1843 als Hauslehrer in Paris und ab 1847 an der Landesschule St. Afra in Meißen.
Zu seinen eigenen Werken zählen „Der Segen Moses Deut. 33“ (1857), „Der Prophet Jeremia erklärt“ (1862) und „Die geschichtlichen Bücher des Alten Testaments: zwei historisch-kritische Untersuchungen“ (1866).
Ein Meisterwerk seiner Übersetzung war die Übertragung des „Rosengarten“ von Saadi ins Deutsche.
Karl Heinrich Graf starb am 16. Juli 1869 in Meißen.
Der Eingang der Halle der Vereinten Nationen in New York wird von einem Zitat aus Saadi’s Rosengarten geschmückt, das in der Übersetzung von Karl Heinrich Graf wie folgt lautet:
Die Menschenkinder sind ja alle Brüder
Aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder
Hat Krankheit nur einzig Glied erfasst
So bleibt anderen weder Ruh und Rast
Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennt
Verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennt.