Experten zufolge reichen die Töpferwaren aus Sistan und Belutschistan bis in die Zeit vor vielen tausend Jahren zurück. Die drei Dörfer Kalpurgan, Kuhmitag und Hulantschgan sind die wichtigsten Töpferzentren dieser Provinz. Unter ihnen ist Kalpurgan berühmter als die beiden anderen und hat eine längere Geschichte und trägt den Namen dieser Region. Dieses Dorf liegt 390 Kilometer von Zahedan entfernt und nahe der Grenze zwischen Iran und Pakistan.
Die Töpferwaren dieser Region ähneln stark den Funden archäologischer Ausgrabungen, die bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen
Das einzigartige Merkmal der Töpfereien in dieser Region besteht darin, dass sich die Technik ihrer Herstellung seit Tausenden von Jahren nicht verändert hat und die Töpferkünstlerinnen, bei denen es sich größtenteils um Frauen dieser Region handelt, die Töpfereien ohne den Einsatz von Maschinen und nur mit ihren Händen herstellen.
Die Motive dieser Töpfereien haben ebenfalls tausende Jahre alte Wurzeln und sind im Allgemeinen geometrisch und abstrakt. Kalpurgan-Töpferwaren haben keine Glasur und werden aus einer Art Erde hergestellt, die Männer aus einer Region namens „Masch Takuk“ sammeln, die zwei Kilometer vom Dorf entfernt liegt.
Dieser Boden verfärbt sich nach dem Brennen rot, was ein weiteres Merkmal der Töpfereien von Kalpurgan ist. Nachdem die Tonutensilien hergestellt wurden, werden sie zum vollständigen Trocknen dem Sonnenlicht ausgesetzt. Anschließend werden sie mit rotbraunen Farben bemalt, die nach dem Brennen schwarz werden. Bei dieser Farbe handelt es sich um eine Art Mineralpigment, das aus einem Stein namens Tituk hergestellt wird. Dieser Stein wurde in „Tapeh Atschar“ in einem der Landkreise Zabol ausgegraben. Um die Pigmente herzustellen, wird der Stein auf einen größeren Stein zermahlen und das Pulver mit etwas Wasser zu einem Schlamm vermischt. Dann werden sie mit alten Töpfermotiven verziert, wobei dünne Palmenzweige als Pinsel verwendet werden. Schließlich werden die Töpferwaren in traditionellen Öfen gebrannt, die als Gruben im Boden angelegt sind. Bei den Töpferwaren handelt es sich um Schalen, Krüge, Kelche und Tassen. Im Jahr 2017 wurde das Dorf Kalpurgan als lebendiges Töpfermuseum registriert, und der Weltrat für Kunsthandwerk wählte dieses Dorf zum ersten weltweiten Töpferdorf.
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