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Johannes Wilhelm Meinholds „Die Bernsteinhexe“ auf Persisch erschienen

Die persische Übersetzung des Romans „Die Bernsteinhexe“ von Johannes Wilhelm Meinhold ist in den Buchhandlungen im gesamten Iran erschienen.

Maria Schweidler, die Bernsteinhexe gilt als der wichtigste Roman des deutschen Schriftstellers und Theologen Wilhelm Meinhold (1797–1851). Die im Jahr 1843 erstmals veröffentlichte Erzählung ist eine Verarbeitung von Meinholds Pfarrerstochter zu Coserow (1826) und versteht sich als zeithistorisch getreue Widerspiegelung der Verhältnisse im Dreißigjährigen Krieg. Meinhold gab zunächst vor, dem Buch liege ein Manuskriptfund aus dem 17. Jahrhundert zugrunde. Erst später wurden seine Verfasserschaft und der rein fiktionale Charakter des Werkes offenbar.

IRNA berichtete, dass der Verlag Qoqnoos Publication das 359 Seiten umfassende Buch herausgebracht hat, das von Javad Seyed Ashraf übersetzt wurde.

Der Roman wurde ursprünglich 1838 als literarischer Scherz veröffentlicht, der vorgab, eine echte Chronik aus dem 17. Jahrhundert zu sein. Meinhold gab den Scherz später zu, hatte jedoch einige Schwierigkeiten, seine Urheberschaft zu beweisen. 

Die Geschichte spielt während des Dreißigjährigen Krieges. Der angebliche Autor, Pfarrer Abraham Schweidler, verliert beinahe sein einziges Kind, Maria, durch ein Komplott eines abgewiesenen Bewerbers, Sheriff Appelmann, der Maria der Hexerei beschuldigt. Dabei wurde er von einer bösen und eifersüchtigen Frau aus der Nachbarschaft unterstützt.

Nach einem Prozess und unter Androhung grausamster Folter gesteht Maria, die völlig unschuldig ist, das Verbrechen. Auf dem Weg zum Scheiterhaufen wird sie von einem mutigen jungen Adligen gerettet, der sie liebt und die böse Verschwörung gegen sie aufdeckt.

Johannes Wilhelm Meinhold (1797–1851) war ein pommerscher Priester, Dichter, Dramatiker und Romanautor. Seine bekanntesten Werke sind zwei historische Gothic-Liebesromane, einer davon ist „Die Bernsteinhexe“.

Meinhold behauptete, im Müll im Chor der alten Kirche von Coserow ein Manuskript entdeckt zu haben, das von einem Geistlichen aus dem 17. Jahrhundert, Abraham Schweidler (angeblich ein Pfarrer von Coserow und bekannt für seine Feuer- und Schwefelpredigten) geschrieben worden war. Das Manuskript enthielt die Geschichte der Pfarrerstochter Maria, der „Bernsteinhexe“.

Die Geschichte wurde von Meinhold im Untertitel des Romans als „der interessanteste Hexenprozess aller Zeiten“ beschrieben. Als sie zum ersten Mal erschien, glaubten fast alle deutschen Kritiker, es handele sich um ein authentisches historisches Dokument. Das Werk erregte nicht nur wegen der dramatischen Art seiner Erzählung Aufsehen, sondern auch wegen der Streitigkeiten darüber, welche Teile davon original waren und welche Meinholds Rekonstruktionen waren, die im Stil des 17. Jahrhunderts geschrieben wurden.

Meinholds Absicht bestand darin, den Schülern von David Strauss und seiner Schule eine Falle zu stellen, denn diese behaupteten, die Bibel sei eine Ansammlung von Legenden, die auf historischen Forschungen und internen Beweisen beruhten. 

Erst in einer späteren Ausgabe gab der Autor zu, dass die Geschichte völlig erfunden war. Sein Eingeständnis, dass es sich um eine Fälschung handelte, wurde zunächst zurückgewiesen, aber bald als Wahrheit akzeptiert.

 

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