Zum ersten Mal wurde auf der aktuellen Teheraner Tourismusmesse ein gemeinsamer Pavillon von Isfahan, Yazd und Schiraz aufgebaut, um die Synergien zwischen diesen drei antiken Städten hervorzuheben.
Diese Zusammenarbeit markiert eine kürzlich unterzeichnete Wiederbelebung des „Tourismusdreiecks Iran“, das das gemeinsame kulturelle Erbe und Tourismuspotenzial der beiden Städte fördern soll. Der Stand bietet eine reichhaltige Präsentation der einzigartigen Attraktionen jeder Stadt, von historischen Wahrzeichen bis hin zu lebendigen lokalen Traditionen, und unterstreicht damit die gemeinsamen Bemühungen, den Tourismus anzukurbeln und ihre historische Bedeutung zu feiern.
In einem Interview mit der Tehran Times sagte Alireza Massah, Leiter der Tourismusabteilung der Stadtverwaltung Isfahan, dass es sich bei den drei Städten Isfahan, Yazd und Schiraz theoretisch um Reiseziele handele, von denen kein ausländischer Tourist in den Iran einreise, ohne mindestens eine davon besucht zu haben.
„Zusätzlich zu unserem trilateralen Kooperationsabkommen zur Entwicklung des Tourismus haben wir auf dieser Teheraner Tourismusausstellung auch einen gemeinsamen Pavillon eingerichtet, um die Synergien zu stärken.“
Laut Massah gibt es zwischen diesen drei historischen Städten kulturelle Ähnlichkeiten und einzigartige Unterschiede, die für Touristen äußerst interessant sind. Was beispielsweise das Kunsthandwerk betrifft, sind Isfahan und Schiraz besonders bekannt für Khatam und Khatamkari (eine traditionelle persische Einlegetechnik), wobei jede Stadt ihren eigenen, unverwechselbaren Stil hat.
Er wies darauf hin, dass jede dieser drei Städte über zahlreiche historische Monumente verfügen und einen einzigartigen Architekturstil haben, der zwar gleichermaßen fesselnd ist, aber faszinierende Unterschiede aufweist. Darüber hinaus verfügen sie alle über berühmte historische Friedhöfe, die für Besucher besonders faszinierend sind. Dieser Stand wurde „Die Pioniere des iranischen Tourismus“ genannt.
An anderer Stelle in seinen Ausführungen drückte Massah die Hoffnung aus, dass diese gemeinsame Pavillonerfahrung in Zukunft wiederholt werden könnte.
Er erklärte dann, dass zu den Programmen des Pavillons die Enthüllung einer Reihe gemeinsamer kultureller Produkte, die Einführung eines gemeinsamen Logos und die Enthüllung des Plakats für die erste internationale Gemeinschaftsveranstaltung dieser drei Städte im Beisein der Bürgermeister von Yazd, Isfahan und Schiraz gehören.
Massah erwähnte, dass jede dieser Städte separat eine Sammlung verfasster Bücher und exklusiver Multimediaprogramme vorstellen wird.
Aufbauend auf dieser Initiative planen die drei Städte, im nächsten Monat an der Katar-Kulturwoche teilzunehmen und ihren historischen und kulturellen Reichtum einem internationalen Publikum zu präsentieren, schloss Massah.
Im vergangenen November wurde das ursprünglich 2016 unterzeichnete Tourismusabkommen „Goldenes Dreieck“ neu belebt, in der Hoffnung, eine erstklassige Tourismusroute zu schaffen, die Irans reiches kulturelles Erbe und unvergleichliche historische Stätten präsentiert. Zu den wichtigsten Punkten des Abkommens gehören gemeinsame Forschungsprojekte zur Tourismusentwicklung, die Nutzung internationaler Netzwerke der drei Städte sowie die Organisation von Konferenzen, Workshops und Sonderbesuchen zwischen ihnen.
Isfahan
Isfahan war einst ein Knotenpunkt für internationalen Handel und Diplomatie und ist nach wie vor eines der beliebtesten Touristenziele des Iran. Es ist bekannt für seine atemberaubende islamische Architektur, darunter beeindruckende Moscheen, Paläste und Basare. Besucher können persische Gärten erkunden und entlang der von Bäumen gesäumten Boulevards der Stadt spazieren und dabei auf Schritt und Tritt Schönheit und Geschichte aufsaugen. Die architektonischen Wunder der Stadt, wie der Nakhsch-e Dschahan-Platz – einer der größten Plätze der Welt – machen sie zu einem Juwel der Stadtplanung.
Isfahan ist als „Nesf-e-Dschahan“ oder „die halbe Welt“ bekannt, was seine historische Bedeutung symbolisiert. Der Fluss Zayandeh-Rood, oft als „lebensspendender Fluss“ der Stadt bezeichnet, trägt zur natürlichen Schönheit der Stadt bei und erhöht ihre Anziehungskraft für Touristen.
Yazd
Yazd liegt im Herzen der iranischen Wüste und ist eine Stadt von alter Erfindungsgabe und zeitlosem Charme. Yazd ist bekannt für sein Labyrinth aus verwinkelten Gassen, traditionellen Basaren und Lehmziegelarchitektur und zeigt, wie begrenzte Ressourcen geschickt genutzt werden, um eine nachhaltige städtische Umgebung zu schaffen. Das alte Qanat-System der Stadt – unterirdische Kanäle, die Wasser aus weit entfernten Bergen transportieren – ist seit Jahrhunderten die Lebensader dieser Wüstenstadt. Yazds historische Windfänger und Kuppelhäuser sorgen im rauen Wüstenklima für kühle Temperaturen und machen die Stadt zu einem architektonischen Wunder.
Das Wassermuseum von Yazd bietet die Möglichkeit, tief in das Qanat-System der Stadt einzutauchen und den Besuchern Einblicke in die fast 2.000 Jahre alten Wassermanagementtechniken zu gewähren, die dieser Stadt geholfen haben, in der trockenen Landschaft zu gedeihen.
Schiraz
Schiraz gilt als das Herzland der persischen Kultur und hat eine reiche Geschichte, die über 2000 Jahre zurückreicht. Diese Stadt ist ein Synonym für Poesie, Bildung und Kunst und war ein Zentrum für Kreativität und intellektuelle Bestrebungen. Schiraz war einst die Hauptstadt des Iran während der Zand-Dynastie und beherbergt einige der berühmtesten Wahrzeichen des Landes, darunter den Eram-Garten, das Grab von Hafez und die antiken Ruinen von Persepolis.
Die historischen Gärten von Schiraz, wie Bagh-e Narenjestan und der Eram-Garten, sind Meisterwerke der persischen Landschaftsarchitektur und eine große Touristenattraktion. Die anhaltende Verbindung der Stadt zur persischen Kultur, gepaart mit ihrer majestätischen Architektur und natürlichen Schönheit, macht sie weiterhin zu einem erstklassigen Reiseziel für inländische und internationale Reisende.
Isfahan, Yazd und Schiraz bilden zusammen das „Goldene Dreieck“ des iranischen Tourismus und bieten jeweils einen einzigartigen Einblick in das reiche kulturelle, architektonische und historische Erbe des Iran.