Minaakari oder auch Minasasi ist gemäß dem Iranisten Arthur Pope circa 3500 Jahre alt. Einige Experten sagen, dass der Vergleich der Emaillearbeiten aus dem Byzantinischen Reich mit den iranischen Werken ergeben hat, dass diese Kunst in Iran entstand und von dort aus in andere Länder gelangte. Emaillearbeiten werden heute vor allen Dingen auf Kupfer durchgeführt, aber sie lassen sich auch auf Gold, Silber und Bronze vornehmen. Gold ist das einzige Metall, welches beim Schmelzen der Minaa (Emaille) nicht oxydiert und lässt daher im Gegensatz zu Kupfer und Silber sehr detaillierte Verzierungen zu.
Der amerikanischer Iranist Arthur Pope hat in seinem Buch über die iranische Kunst über die Emaillearbeiten geschrieben: „Minakari ist die prächtige Kunst von Feuer und Erde, mit gebrannten strahlenden Farben, deren Geschichte in die Zeit vor Christus zurückgeht. Vom 4. bis 6. Jahrhundert vor Christus, also 500 Jahre vor Christus , sind diese Emaillearbeiten auf Metallen zu sehen. Die Emaille-Kunst gab es im Iran bereits bevor sie in anderen Gebieten auftrat. Eines ihrer alten Exemplare wird zur Zeit der Saffawiden von Jean Chardin, dem französischen Weltenreisenden erwähnt. Es handelt sich um ein Stück Emaillearbeit in blassem Blau und Grün, Gelb und Rot aus Isfahan, auf der Vögel und Tiere zwischen Blumen und Büschen zu sehen sind.“
Das Kunsthandwerk Minakari erreichte im Iran bereits zur Zeit der Seldschuken gleichzeitig mit der Blütezeit von Messingverarbeitung seinen Höhepunkt. Die Emaillearbeiten wurden zu der Zeit nicht nur im Inland verwendet, sondern auch in die Nachbarländer ausgeführt. Ein wertvolles Exemplar einer iranischen Emaillearbeit auf Silber ist das nach dem Großsultan der Seldschuken Alp Arslan benannte Tablett, welches im Museum von Boston, USA, aufbewahrt wird. Dieses Werk wurde von einem Meister namens Hasan Kaschani angefertigt. Sein Name ist in Kufi-Schrift auf diesem Tablett eingraviert.
Im Berliner Museum für Islamische Künste und in der New Yorker Metropolitan werden ebenso Emailleteller aus der Zeit der Sassaniden und damit antike Emaillearbeiten aus dem Iran aufbewahrt.
Die Emaillarbeiten wurden im Iran sowohl unter der Arsakiden als auch unter den Sassaniden angefertigt. Aber über die Verwendung von Emaillegegenstände nach Beginn der Islamischen Ära bis zur Herrschaft der mongolischen Ilchane weiß man nichts Genaueres. Unter den Mongolen erfuhr das Kunsthandwerk mit Metall und Emaille im Iran Veränderungen und arabische Motive wurden gegen Abbildungen vom Leben an iranischen Königshöfen eingetauscht. Unter den Saffawiden waren die Abbildungen von Hoffesten und Jagd- und Reitszenen besonders beliebt und die Emaillearbeiten wurden auf Silber vorgenommen. Es wurden die islamischen Eslimi- und Chatai-Muster eingeführt und mehr als in jeder anderen Epoche hat man die Farbe Rot bei Emaillearbeiten verwendet.
Aus der Qadscharen-Zeit gibt es weniger Emaillekunst zu nennen. Allerdings blieben mit kostbarer Emaille verzierte Wasserpfeifen der Qadscharen –Herrscher und den Adeligen erhalten. Besonders Nasereddin Schah war ein leidenschaftlicher Wasserpfeife-Raucher.
Bei Minakari oder kurz „Minaa“ unterscheidet man zwei Vorgehensweisen. Nämlich Minaa-Chaneh-Bandi und Minaa Naqaschi. Minaa chaneh bandi auch Minaa-Simi ist die ältere Methode. Bei dieser werden sehr feine Drähte in die gewünschte Form gebracht und auf dem Untergrund festgeklebt. Sie werden mit einer durchsichtigen Glasur versehen und bei ca. 1000 Grad gebrannt, so dass die Drähte fest mit dem Untergrund verschmelzen. Bei einem zweiten Durchgang werden die Emaillefarben gleichmäßig aufgetragen. Es handelt sich dabei um Farbpulver. Für drei Minuten kommt das Werkstück erneut in den Brennofen und wird bei circa 1000 Grad gebrannt. Da die Drähte bei diesem Brennvorgang schwarz werden, müssen sie danach mit einer Säure bearbeitet werden, um ihre ursprüngliche Farbe zurückzugewinnen.
Minaa Naqaschi ist die heute in Isfahan übliche Form der Minakari. Und zwar wird erst der zu bearbeitende Gegenstand aus Metall, meist Kupfer, angefertigt und dann vom Minaa-Künstler mit einer weißen Glasur versehen. Der Glasierungsvorgang wird drei- bis viermal wiederholt und jede Glasur wird bei 700 Grad im Ofen gebrannt, damit sie gefestigt wird. Daraufhin erfolgen die Bemalung mit Emaillefarben und ein letzter Brennvorgang bei 400 bis 500 Grad.
Die Metalloberfläche muss völlig sauber sein, damit die Minaa-Glasur hält. Sollte der Fingerabdruck des Kunsthandwerkers auf der Glasur verbleiben, so verursacht dies Risse in ihr.
Übrigens gibt es unter den Minaa-Kari-Farben kein Weiß und sollte der Künstler für seine Arbeit weiße Farbe brauchen so bedient er sich der weißen Glasur auf dem Untergrund oder er trägt nachträglich mit einem feinen Pinsel weiße Farbe an den gewünschten Stellen der Emaillearbeit auf. Mit der Farbe Gold verfährt er genauso.
Heute ist Isfahan das wichtigste Zentrum für Emaillearbeiten. Schiras folgt an zweiter Stelle. Einige Muster für Emaillearbeiten , die früher üblich waren, werden heute nicht mehr verwendet, weil sie wegen ihrer Feinheit große Sorgfalt erfordern, so auch die oben beschriebene Methode des Chaneh Bandi oder eine andere namens Schekari. Aber andere Verzierungsarten wie Bardschesteh Kaari (Relief), Gol pardazi (Blumenmuster), Gol wa Morgh (Rose mit Vogel) , Eslimi (Arabeske) , Muschabak (Mosaik ) und Miniatur-Malerei oder Abbildung von historischen Bauwerken ( Abineh-kaari )auf Emaillegefäßen sind immer noch üblich.
Emaille-Kunsthandwerker (Minaasaas) stellen Teller und Blumenvasen, Schüsseln und Bilderrahmen und Bilder her. Oftmals wird die Emaillearbeit noch mit anderen Künsten kombiniert wie der Kunst der Vergoldung, Chatam-Kaari, Malerei und Schmuckanfertigung.
Auch werden an religiösen Stätten insbesondere den heiligen Ruhestätten der Imame, Türen, Fensterrahmen und Schreine mit Emaillearbeiten geschmückt. Minnakaari wird ebenso zur Verzierung von Dosen und Schatullen aus Chatam-Kari und auch Tee- und Sirupsaft-Servicen , Spiegelrahmen, Gürteln und Schreibstiftschatullen , Rosenwassersprühern , Fotoalben und ähnliches verwendet.
Mehrere Punkte sind beim Kauf einer Minaa-Kaari zu beachten. Für eine gute Minaa-Kaari muss eine gute Farbe verwendet worden sein. Sie muss glänzen und richtig im Ofen gebrannt worden sein. Wenn man mit der Hand darüber streicht und die Oberfläche rau ist, so lässt dies auf minderwertige Qualität schließen. Die Bemalung und Muster sollten detailliert und sauber herausgearbeitet worden sein. Die Rückseite des Gefäßes muss eine gleichmäßige Glasur ohne Risse aufweisen. Und natürlich darf es auch auf der Vorderseite selber keine Risse auf der Farbe oder Glasur geben. Wenn eine Minaakari sehr leicht ist, dann ist sie aus sehr dünnem Kupferblech angefertigt worden. Meistens ist dann auch die Bemalung künstlerisch weniger wert.
Früher hat man die Farben für Emaille aus Pflanzen, Mineralien und Metallen gewonnen, heute vermischt man verschiedene chemische Stoffe. Der metallene Untergrund für Minakari muss mindestens 8 mm stark und druck- und zugfest sein damit die Glasur nicht rissig wird und die Form des Gegenstandes sich nicht ändert.