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Iranische Dörfer: Harmonie mit der Natur

In den meisten Dörfern Irans wurde eine Harmonie zwischen dörflicher Struktur und Natur sowie Umwelt in Betracht gezogen. Dabei gibt es aber auch Gemeinden, die auf interessante Art und Weise mit der Natur verschmolzen sind und dadurch eine schöne harmonische Atmosphäre geschaffen haben. Solche Dörfer besitzen eine einzigartige Schönheit und attraktive Umgebung. Diese Ortschaften, die im großen Land Iran nicht selten sind, werden als Dörfer mit wertvoller Struktur bezeichnet und gelten als touristische Regionen.

Im Westen des Landes, in der Nähe von Hamedan, einer der fünf kulturellen und historischen Städten Irans, sind solche Dörfer, die wegen ihrer historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten für den Tourismus äußerts wichtig sind, sehr häufig zu sehen.

Die Stadt Hamedan ist das politische Verwaltungszentrum der gleichnamigen Provinz, die am nördlichen Berghang des Alwand liegt. Diese Stadt hat in Sommer- und Wintertourismus viel anzubieten. Unter mehr als 1100 Dörfern der Region zählen die Gemeinden „Simin Abru“, „Warkaneh“, „Khaku“ und „Habaschi“ zu den touristischen Ortschaften.

Das Dorf Warkaneh ist wegen seiner Struktur, Art und Wahl des Steinmaterials sowie der Bauweise seiner Gebäude und Umgebung, aber auch der schönen Natur eine einzigartige Landschaft. Es wurde sogar auf die Liste des iranischen Nationalerbes gestellt. Unsere Sendung heute befasst sich mit dem Dorf „Warkaneh“.

Die Ortschaft „Warkaneh“, die dem zentralen Verwaltungsbezirk von Hamedan untergeordnet ist, befindet sich 18 km südlich der Stadt. Werkaneh liegt 2250 m über dem Meeresspiegel und in einem Bergtal. Im Nordosten grenzt es an den Berg „Sar Dare“, westlich an das Dorf „Simin“ und im Südwesten wieder an eine Gebirgserhebung, nämlich an den Berg „Sorkh-Belagh“. Im Osten liegt der Berg „Ghare Dagh“ und südlich und südostlich ist es mit den Tälern „Barani“ und „Gheschlagh“ verbunden.

Daher herrscht auch in diesem Dorf ein gemäßigtes Bergklima. Die vielen schönen Täler, wie „Dare Kuh“, „Takhte Sang“, „Yen Dareh“ und „Se Bolagh“, die in der Nähe von Warkaneh liegen, machen diesen Ort noch anziehender. Der Abhang dieser Ortschaft und die vielen naheliegenden Täler bilden jahreszeitliche Flüsse. Der Fluss „Arzanfard“ oder Darestan genannt, fließt im Westen von Warkaneh entlang.

Diese Ansiedlung bildete sich zu Beginn rund um unterirdische Wasserkanäle. In der kurdischen Sprache bedeutet „War“ Nähe und „Kaneh“ Quelle, daher bedeutet Warkaneh auch am Wasser oder an einer Quelle liegend.

Warkaneh ist eine relativ alte Gemeinde mit historischem Hintergrund. Das Dorf geht auf die Zeit der Saffawiden-Dynastie zurück, die vor etwa 400 Jahren in Iran herrschte. Die Bewohner sprechen aserbaidschanisch, persisch und kurdisch und sind schiitische Muslime.

Gemäß einer Statistik aus dem Jahr 2006 hat dieses Dorf 2000 Einwohner. Landwirtschaft und Viehzucht gelten als Hauptberufe, wobei sich auch manche mit dem Handwerk beschäftigen. Weizen, Gerste, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Gemüse und Futterpflanzen sind landwirtschaftliche Produkte Warkanehs, auch werden Nüsse, Weintrauben, Aprikosen und Äpfel geerntet. Als Tierprodukte dieses Dorfes können Wolle und hochqualitative Milchprodukte genannt werden.

Warkaneh ist, wie schon erwähnt, wegen der Anwendung lokaler und einheimischer Materialien, besonders Steinen, ein einzigartiges Dorf. Die Steinarbeiten an den Bauten dieses Ortes stechen jedem sofort ins Auge. Steine werden nicht nur in Infrastrukturen verwendet, sondern auch beim Bau von Grundmauern und Wänden der Höfe. Die Steine werden mit Mörtel verbunden, und vielerorts ist die Stärke einer Steinmauer im Erdgeschoß oft bis zu einem Meter dick. Steine werden in diesem Dorf offenbar wegen der großen Verfügbarkeit in der Region und auch aus Gründen der Haltbarkeit und Stabilität in Bezug auf das Klima verwendet.

Warkaneh besteht aus mehreren Bezirken, in denen oft nur wenige Häuser stehen. Das Viertel „Darbe Masdsched“ (Tür der Moschee) ist die älteste Siedlung dieser Gemeinde, in dem sich die Moschee, das Badehaus und die Telefonzentrale befinden. Wie jedes Dorf in Hamedan haben in Warkaneh auch die älteren Personen einen besonderen Stellenwert.

Die Burg „Arbabi“ (Herrenburg) und der „Stall“ zählen zu den historischen Sehenswürdigkeiten des Ortes. Die Burg „Arbabi“ liegt 100km südlich von Warkaneh an einem grünen Berghang. Dieser zweistöckige Bau ist etwa 320 qm groß.

In jeder Gasse des Dorfes, egal wo man hinkommt, erweckt das Steinpflaster der Wege ein angenehmes Gefühl im Menschen. Alle Gassen sind regelmäßig angelegt und sie gleichen den Straßen einer schönen Stadt. Außerdem gibt es auf dem Gehweg eine dem Straßenpflaster angeglichene Beleuchtung.

Diese unbeschreibliche Schönheit der Ortschaft wurde Mithilfe der Zusammenarbeit zwischen dem iranischen Kulturerbe und der Organisation Dschahade Sazandegi, einer Institution die während der Revolution eingerichtet wurde, geschaffen. Durch die erfolgten Maßnahmen fällt die traditionelle Architektur von Warkaneh besonders ins Auge, die innere Struktur dieser Ansiedlung gilt wegen ihrer eigenartigen kulturellen Eigenschaften als ein wertvolles Erbe der Vorfahren, daher achtet man auch sehr auf dessen Erhalt.

Es ist interessant zu wissen, dass der erste Erfinder des künstlichen Herzen, Professor Tofigh Musiwand, 1935 in Warkaneh geboren wurde.

Die Sauberkeit dieser Gemeinde, die einzigartige Architektur und die Steinfassaden der Häuser ziehen jeden Blick auf sich. Warkaneh liegt am Wanderweg der Nomadenstämme „Ghezel Yusef Yarom Taghlou“ und „Warkani“, die Anfang November mit ihrem Umzug beginnen. Diese Stämme ziehen gemäß ihren traditionellen Bräuchen und zur Sicherung ihres Lebensunterhalts über viele Berge und Täler, um frische Weiden zu finden. Dabei lassen sie sich an verschiedenen Orten nieder. Wenn dann die mäßigen Jahreszeiten zu Ende gehen, kehren sie zu ihrem Sommerquartier zurück. Der Umzug der Nomaden vom Sommer- zum Winterquartier schafft in der Umgebung von Warkaneh einen sehr schönen Anblick.

Die jahreszeitlichen Flüsse „Simin“ und „Warkaneh“ und die unterirdischen Wasserkanäle sowie Bäche dieses Dorfes verleihen dem Dorf eine besonders frische Luft. Die schönen Gärten mit Nuss-, Aprikosen- und Äpfelbäumen sowie Weintraubensträucher machen die Landschaft noch attraktiver. Die Berge um Warkaneh und die Täler „Dschen“ und „Khan“ sind zu verschiedenen Jahreszeiten insbesondere im Frühling sehr grün und angenehm, und verschaffen einen verführerischen Anblick.

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