Samstag , Dezember 21 2024
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Internationale Tourismus-Industrie: Krise und Krisenmanagement  (2)

Die Krise in der internationalen Tourismus-Industrie ist einerseits auf den Ausbruch von Corona zurückzuführen und andererseits teilweise auch darauf, dass für solche Zeiten keine geeignete Vorausplanung existiert hat.

Auch wenn die Reiseeinschränkungen teilweise wieder aufgehoben werden, bleiben die Krise und der starke Rückgang im touristischen Reiseverkehr weiterhin bestehen.  

Krisenmanagement bedeutet  in allgemeinen gezielt den Verlauf der Dinge unter Kontrolle zu bringen und so bald wie möglich die vorherigen Bedingungen wieder herzustellen. Die dabei  angewandten Strategien konzentrieren sich auf die stufenweise Verminderung und Beseitigung der Schäden vor,  während und nach der Krise.

Die Tourismusindustrie ist, u.a. weil sie von Natur aus  mit den zwischenmenschlichen Kontakten in Verbindung  steht, immer schon als ein  Sektor betrachtet worden, der krisenanfällig ist.   Die UN-Welttourismusorganisation hat zur Unterstützung des internationalen Marktes für Reiseverkehr in allen Bereichen, staatlich, privat und international gegenüber Covid 19, den Regierungen erklärt, dass als erster Schritt  gegenüber der Pandemie die Stagnation überwunden werden muss.  Damit sollen die negativen Folgen des Virus für Wirtschaft und Gesellschaft vermindert werden und der Tourismus wieder in Schwung kommen.  Dieses Projekt enthält 7 Anweisungen für das Krisenmanagement in Sachen Tourismus. Aufgrund dieses Projektes sollen die relevanten privaten Sektoren und die Regierungen nicht nur die Schäden wegen der Corona-Pandemie ausgleichen können, sondern auch Schritte für eine erneute  nachhaltige Weiterentwicklung  des Tourismus unternehmen.

Da der Unterhalt von Millionen von Menschen auf der Erde direkt oder indirekt von Reiseverkehr und  Tourismus abhängt  sind die genannten sieben Schritten für ein Krisenmanagement notwendig und muss etwas zur  rechtzeitigen, gezielten und vorläufigen  Unterstützung von Personen und Unternehmen, die durch den Rückgang in der Tourismusindustrie Schaden erlitten haben, unternommen werden.

Der erste Schritt besteht in der Schaffung von neuen Möglichkeiten,  Anreizen,  Hilfsfonds und Subventionen, um auf diese Weise dazu zu motivieren, Arbeitsplätze und selbstständige Berufstätigkeiten zu erhalten, ebenso wie um die Gruppen zu unterstützen, die am meisten gefährdet sind. Die negativen Krisenfolgen für die Wirtschaft können unter anderem gemildert werden durch: soziale Erleichterungen wie Arbeitslosenversicherung, Befreiungen, Aufhebung oder Senkung von Sozial- und Steuerabgaben und  weniger strenge Bestimmungen hinsichtlich der Zahlung des Arbeitgeberanteils für die Beschäftigten der geschädigten Unternehmen. Dabei  müssen besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Frauen, junge Menschen und Dorfbewohner bevorzugt abgesichert werden.

Der zweite Schritt zur Eindämmung und Kontrolle der Krise in der  Tourismusindustrie  betrifft den  Rückhalt für die Liquidität der Unternehmen. Durch ein Sonderbudget in den Notfonds und Notprogrammen kann ihre Insolvenz verhindert und ihre zukünftige Rückkehr auf den Markt gewährleistet werden.  Außerdem kann zum Erhalt der  Liquidität der Unternehmen beigetragen werden, wenn vorläufige Ausnahmen bei den Steuerzahlungen gemacht und Stromrechnungen und Mieten usw. vorübergehend gesenkt werden.   Zu den weiteren Strategien, die die UN-Welttourismusorganisation vorschlägt zählen  zum Beispiel Finanzmechanismen für die erleichterte Kredittilgung  und bei der Bürgschaft für Kreditsicherheit, ebenso wie gezielte  unentgeltliche Hilfen für Kleinberufe und Kleinunternehmer.

Weitere Maßnahmen für das Krisenmanagement könnten die Revision hinsichtlich  der Gebühren und Bestimmungen für Tourismus,  Transport und Passagierbeförderung sein. Dabei würde eine Gesamtrevision der Steuern, Aufwendungen und Gebühren, die als Kosten beim Tourismus anfallen, notwendig. Die UNO empfiehlt, dass Gesetze, welche den Gewinn der Tourismusunternehmen und des Transportwesens betreffen, erneut überdacht  und diese sogar vorübergehend für einen Zeitraum erleichtert  werden.       

 An vierter Stelle der Maßnahmen zur Eindämmung der Krise im Tourismus und ihrer Folgen empfahl die UNO den Regierungen Unterstützungen für Privatleute. Diese Maßnahmen betreffen die  Regelung bei Ausfall  von Flügen und einen  Mechanismus zur Wiederherstellung der Zufriedenheit beim Verbraucher.  Es hieß: „Das Vertrauen der Kundschaft kann durch Vergabe von Gutscheinen für annullierte Flüge bis Ende 2020 und durch Beseitigung der Probleme bei Rückerstattung von vorausgezahlten Beträgen zurückgewonnen werden.“

Unter den jetzigen Umständen hat die UN-Welttourismusorganisation zum Ausbau der Fertigkeiten insbesondere im Digitalbereich empfohlen man müsse die arbeitslosen Kräfte bei der Aneignung von neuen Fertigkeiten im Zusammenhang mit neuen Angeboten, Marketing und digitalen Fertigkeiten für eine Verbesserung der Situation  unterstützen. Durch kostenlose on-line Lehrgänge seitens Lehrinstitute und Universitäten  für Personen, die wegen der Corona-Krise Schaden erlitten haben und ebenso durch Lehr- und Ausbildungsprogramme mit staatlichem Haushaltsgeldern für das Personal von Tourismusunternehmen, welche während der Corona-Zeit schließen mussten, könnte der Stand der  Fertigkeiten gesteigert werden. Digitale Teilhaber könnten durch gegenseitige Zusammenarbeit  die Möglichkeiten für die Ausbildung in digitalen Fertigkeiten für jetzige und zukünftige Fachleute in der Tourismusbranche schaffen und bisherige relevante  Lernangebote  verbessern.  Zudem könnten Startups   und Unternehmer  durch Anreize  zur Vorlage von innovativen Lösungen zur Überwindung der  Krise angespornt werden.

Weitere Maßnahmen, die die Tourismusbranche in der jetzigen Krise neu beleben könnten sind unter anderem:

Die Einbindung des Reiseverkehrsmarktes in die Vergabe von Notpaketen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene, ebenso wie die Einbeziehung  von nationalen Tourismusämtern in die Programme der internationalen und regionalen Organisationen wie die Weltbank  zwecks Abdeckung der Hilfen an kleine und mittlere Unternehmer.

Das alles waren weitere  Maßnahmen, welche die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen vorschlug, wobei sie an siebter Stelle empfahl, dass zur Überwindung  der Beeinträchtigung des Reiseverkehrsmarktes durch Covid 19 ein Mechanismus und Strategien für zukünftiges Krisenmanagement diskutiert werden sollte. Es heißt, dass ein solches Strategiepaket  bereits jetzt nützlich sein wird und auch in Zukunft böse Überraschungen verhindern hilft.

Auch im Iran wurden einige Strategien für eine rasche Reaktion und ein geeignetes Management der jetzigen Krise in der Tourismus-Industrie vorgeschlagen, darunter:

Bildung eines Krisenstabes  zur Reduzierung der Schäden aufgrund der Krise, Zusammenarbeit der relevanten Behörden,  Organisationen und Stadtverwaltungen hinsichtlich Gestattung des Zahlungsaufschubs bei Versicherungsbeiträgen, Gebühren und Steuern von Einrichtungen der Tourismusindustrie, Vergabe von  Notkrediten für die Zahlung von Gehältern und Zuschlägen des Personals und offizieller Mitarbeiter und zur Deckung der  festen Ausgaben  für Anlagen  von  Institutionen, die mit dem Tourismus in Verbindung stehen. Als weitere angemessene Krisenmaßnahmen gelten  die Unterstützung der Tätigkeit von Einzelpersonen auf dem Tourismussektor wie Reiseführer durch Versicherungshilfen wie Arbeitslosenversicherung und die Vorbereitung für Unterstützungsprojekte, mit Hilfe derer die Bürger für die Zeit nach der Krise zum Verreisen ermuntert werden,  zum Beispiel in Form von Reisekrediten oder durch Gewährung von  Taschwiqi-Urlaub (Sonderurlaub als Belohnung) usw.

Allen ist klar, dass die Medien eine wichtige Rolle bei dem Ansporn zum Reisen spielen und auf diese Weise zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung beitragen können. Dennoch ist  dieses Potential,  was die Krise im  Tourismus betrifft, vielleicht noch nicht voll genutzt worden. Eine der Strategien zur Herausführung aus der Krise, welche  die Corona-Pandemie verursacht hat, besteht darin, in den sozialen Netzwerken für das Reisen zu werben. Durch Nutzung  der Möglichkeiten für virtuelles Reisen lässt sich das Interesse am Tourismus in der Allgemeinheit wachhalten, was sich nach Abschluss der Pandemie positiv bemerkbar machen wird. In diesem Zusammenhang kann auf den beachtlichen Umfang an Werbung in den iranischen Internetportalen hingewiesen werden, die mit Informationen, Bildern, Videoclips und -Filmen die touristischen Sehenswürdigkeiten Irans vorstellen.  Auch haben Radio- und Fernsehprogramme und Webseiten in Fremdsprachen Reiseziele im Iran vorgestellt um Interessenten in anderen Ländern für eine Reise in den Iran nach Beendigung der Krise zu gewinnen.

Zu Beginn des Jahres wurden Touristen überall auf der Welt und die Tourismusbranche  mit dem Spruch: „Wenn wir zuhause bleiben, können wir morgen verreisen“ unter Hashtag TravelTomorrow  aufgefordert die Corona-Pandemie zu bekämpfen.  Die Eckpfeiler dieses Programms verdeutlichen die  eigentlichen Werte des Tourismus, nämlich Kennenlernen der verschiedenen Kulturen, Einübung gegenseitiger Achtung und Solidarität, Umweltschutz, fortgesetzter Lernprozess, Stärkung der nachhaltigen Entwicklung und Herstellung von neuen Chancen für alle.

Wichtige Eckpunkte  in der Tourismusindustrie sind der Gastgeber, der Gast und die Art der Reise.  Wenn wir das Potential von Städten und Dörfern, Natur und Geschichte und Kunst und Kultur durch möglichst viele verschiedene Medien vorstellen können, werden wir in der nahen Zukunft  auf allen drei Seiten dieses Dreiecks zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Wichtig ist davon überzeugt zu sein dass die Überwindung der Wirtschaftskrise und der Krise in der Tourismusindustrie  von der geistigen Kreativität und Flexibilität abhängt.  

 

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