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Illuminationsphilosophie; Philosophie des Lichts

Die Illuminationsphilosophie (persisch حکمت اشراق) entstand im 12. Jahrhundert in Persien. Sie wird auch als Philosophie des Lichts bezeichnet.

Als ihr Begründer gilt Shihāb ad-Din as-Suhrawardi (persisch شهاب الدین سهروردی), der die Illumination ins Zentrum seiner Lehre stellte. Bis heute besteht eine Tradition der illuminationistischen Philosophie innerhalb der islamischen Philosophie, besonders in Persien. Als neuere Vertreter gelten u. a. Henry Corbin und Mehdi Hairi Yazdi.

Die islamische Illuminationsphilosophie ist nicht zu verwechseln mit antiker Lichtmetaphysik oder der Illuminationslehren von Augustinus oder Thomas von Aquin.

Die Illuminationsphilosophie stellte verschiedene aristotelische Grundannahmen in Frage, die in der islamischen Welt durch Ibn Sina (latinisiert Avicenna) vertreten wurden. Sie wird deshalb auch als Kritik an der peripatetischen Lehre gesehen.

Das zentrale Interesse der Illuminationsphilosophie stellt die Erkenntnistheorie dar, also die Frage, wie man zu Wissen und Erkenntnis gelangt. Illuministen ziehen intuitive Erkenntnis der diskursiven Erkenntnis vor. Diskursives Erkennen vollzieht sich stufenweise durch begriffliches, logisches Denken. Dies kann beispielsweise durch Induktionsschlüsse geschehen. Es ist kennzeichnend für diskursives Erkennen, dass es für andere rekonstruierbar ist. Wissenschaftliches Arbeiten wird auch als diskursiv bezeichnet. Intuitiv erfasst man etwas als Ganzes und mit einem Mal, dies ist deshalb für andere nicht nachvollziehbar. Als Beispiel kann man ein Gedicht intuitiv erfassen oder man kann diskursiv eine Interpretation des Gedichts nachvollziehen.

In der Streitfrage nach dem Vorrang von „Essenz“ (Wesen) oder „Existenz“ plädiert die illuminationistische Philosophie für den Primat der „Essenz“. Diese Annahme wurde von den Philosophen Suhrawardi und Mir Damad vertreten und später von Mulla Sadra kritisiert.

In der illuminationistischen Philosophie wird Lichtmetaphorik verwendet, um den Zusammenhang zwischen Gott und seiner Schöpfung zu untersuchen. Gott gilt als das absolute Licht, das Licht der Lichter. Die Realität wird als ein Kontinuum aus Licht begriffen, die ein Teil Gottes ist.

Es besteht eine Kontroverse über die Frage, inwieweit die illuminationistische Philosophie Elemente islamischer Mystik enthält oder zur Mystik zählt.

Die illuminationistische Philosophie geht auf den arabischen Begriff „ishrāq“ (إِشْراق) zurück. „Ishrāq“ bedeutet Aufgang oder Sonnenaufgang. Er steht auch in Beziehung zu dem Begriff „mashriq“ für Osten oder Orient und dient deshalb als Bezeichnung für östliche Philosophie. In der persischen Literatur wird der Begriff verwendet, um unmittelbares, intuitives Wissen zu beschreiben im Gegensatz zu Wissen, dass durch kognitive Vernunftmethoden erlangt wurde. Die Frage nach intuitivem Erkennen geht auf Ibn Sina zurück, der in seinem Werk „Östliche Philosophie“ (Al-Hikmah al-mashriqiyya) versucht hat, sich vom Peripatismus zu lösen und ein umfassenderes philosophisches System zu entwickeln. Als Begründer der illuminationistischen Philosophie gilt jedoch der persische Philosoph Suhrawardi, der im zwölften Jahrhundert das Werk „Weisheit der Illumination“ (Hikmat al- ishrāq) verfasste.

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