Im Iran entstanden für die Handelskarawanen die von einem wichtigen Handelszentrum zum anderen zogen an den Verbindungswegen Karawansereien und Raststätten, von denen Historiker wie James Dawn zu berichten wissen.
Dawn schreibt, dass in allen Epochen an wichtigen Verbindungswegen Karawansereien und Burgen gebaut wurden, die Handels- und Militärzwecken dienten. Nicht viele von diesen sind erhalten geblieben: eine größere Anzahl fielen wegen einer Änderung im Straßenverlauf oder natürlichen Ereignissen der Zerstörung anheim. Andere wurden jedoch restauriert.
Die Karawansereien haben auch als Unterkunft für Reisende gedient. Manch ein Reisender übernachtete dort für einige Tage um das Eintreffen einer neuen Karawane abzuwarten und mit ihr weiter zu ziehen.
Das Wort „Karawansara“ setzt sich aus Karawan – gleich eine Gruppe von Reisenden und dem Wort Sara im Sinne von „Haus“ und „Ort „ zusammen. Beide Wörter entspringen der alten Pahlavisprache. Die Karawanserei ist ein Ort an dem Karawanen eine Rast einlegen. Diese größten Herbergen in den islamischen Gebieten weisen meistens einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss auf. Sie werden durch einen weiten, hohen Eingang betreten dem sich ein Gang mit Gewölbedecke anschließt. Dieser führt in den Innenhof. Dieser Hof ist von Steinplattformen umgeben, neben denen Einbuchtungen liegen. Hier konnten sich die Karawanen ausruhen. Hinter diesen Plattformen schlossen sich kleine Kammern für Übernachtungen an. In zweistöckigen Karawansereien wurden die unteren Kammern zur Lagerung von Waren genutzt und die Reisenden zogen sich zum Ausruhen in die Kammern im zweiten Stock zurück.
In den Karawansereien war auch ein besonderer Teil für Pferde und Tiere gedacht. Zu beiden Seiten des Innentors wurden Stuben für Wächter und den Karawansereibesitzer gebaut. Jede Karawanserei hatte normalerweise einen Brunnen, der manchmal in der Hofmitte lag.
Geschichtlichen Quellen ist zu entnehmen, dass unter der Achämeniden mit der Errichtung von Karawansereien begonnen wurde. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot hat in seinem fünften Buch von solchen Herbergen berichtet, welche von den achämenidischen Königen zwischen Schousch und Sardes erbaut wurden. Er erwähnt 111 ähnliche Gebäude, die an der 2500 km langen Strecke zwischen der Hauptstadt der Achämeniden und der Stadt Sardes errichtet worden waren. Die Karawanen legten diesen Weg in 3 Monaten zurück. Der Bau der Karawansereien war für die Herstellung von Wohl und Sicherheit der Karawanen und Sonderboten wichtig. Unter den Arsakiden wurde ebenso auf den Schutz der Karawanen und den Ausbau der Wege im Iran großen Wert gelegt. Besonders an der Seidenstraße wurden zahlreiche Karawansereien errichtet. Auch die Sassaniden bauten ihr Wegnetz aus. Aus dieser Zeit sind noch Karawansereien erhalten, wie zum Beispiel Deyr Gatschin , Robat Anuschirawan und Darwaze-Gatsch wa Kenar Siah.