Zur Feierlichen Eröffnung der Ausstellung „Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen“: Uecker – Hafis – Goethe in der Kunsthalle Harry Graf Kessler in Weimar erschien auch das Katalog des Künstler Günther Uecker, mit einem Grußwort des Kulturrates Dr. Mohammadi:
Goethe; Der Vermittler von Hafis und iranischer Mystik in Deutschland
Und
Uecker; Der Vermittler von Hafis und iranischer Mystik an die junge Generation in Deutschland
von Dr. Hamid Mohammadi | Es gibt kaum jemanden, der den Namen Goethes hört, dieses großen Schriftstellers, belesenen Dichters und berühmten, deutschen Staatsmannes, und nicht dabei an Hafis denken muss. Es ist, als ob die Namen „Goethe“ und „Hafis“ am Himmel der deutschen Literatur zu „eins“ verschmolzen sind. Denn Goethe war der wegweisendste und vielleicht sogar der einzig wahre Vermittler und somit Vertreter von „Hafis“ in Deutschland und im Westen allgemein. Hafis, der als der bedeutendster Vertreter der persischen Literatur und Poesie und der iranischen Mystik, gilt.
Goethes Gedichtsammlung „Der West-östliche-Divan“, welcher sich an die deutsche Übersetzung des Divans von Hafis anlehnt bzw. von ihr inspiriert wurde und entstand, ist nach Meinung vieler deutscher Literaturwissenschaftler, Goethes bestes Werk nach seiner berühmten Tragödie „Die Faust“.
Goethe lernte zwar erst im hohen Alter die Lyrik von Hafis kennen, doch was er danach vollbrachte, eröffnete vielen deutschen Dichterinnen und Dichtern viele neue Horizonte und inspirierte Gelehrte und Wissenschaftler dazu, sich in dem Gebiet der iranischen Mystik zu vertieften.
Die Ausstellung „Huldigung an Hafez“ in der Stadt Weimar wirkt wie ein mystisches Bindeglied zwischen Goethe, Hafez und Uecker. Weimar ist eine Kleinstadt mit großer kultureller und politischer Bedeutung in der deutschen Geschichte. Mit der Stadt Weimar verbinden sich Namen wie Goethe und Schiller, Komponisten wie Bach und Franz Liszt, große Künstler und Architekten sowie Philosophen wie Nietzsche.
„Huldigung an Hafez“ ist eine Sammlung von Werken des 94-jährigen deutschen Künstlers Gunter Uecker, inspiriert von Hafez‘ Gedichten. Er schuf diese Werke ohne Pinsel und in mystischer Ekstase.
„Wenn wir die Kunst der Welt als einen Ring bezeichnen, wird die iranische Kunst das Juwel dieses Rings sein“, sagte der deutsche Künstler in mystischer Gesinnung während einer Reise nach Isfahan. Diesen Satz von einem großen Künstler wie ihm zu hören, der viele exquisite und wertvolle Werke geschaffen hat, weckt bei Iranern und allen Liebhabern der iranischen Kultur und Kunst, ein Gefühl des Stolzes.
Mit einer Reihe von „Huldigung an Hafez“-Ausstellungen in verschiedenen Städten Deutschlands, versucht Uecker die junge Generation in Deutschland zu erreichen, um genau diesem Spektrum der deutschen Gesellschaft, die mystische Botschaft des iranischen Dichters, bestmöglich zu vermitteln.
Goethes Gedanken, und das, was wir über die Gedanken von Hafez wissen und das was uns die Werke Ueckers zeigen, spiegeln die eine Realität wider, nämlich dass „Kulturen, die aus der reinen Natur des Menschen hervorgehen, ob im Osten oder im Westen, einander sehr nahe sind und vieles gemeinsames haben.
In der Tat ist „die Kunst“ jene Sprache, die diese angeborene Empathie und Harmonie am besten widerspiegelt.“
Abschließend möchte ich gerne unterstreichen, dass die Städtepartnerschaft zwischen den Städten Schiraz und Weimar, welcher der Idee der Geburtsstädten dieser Zwillinge folgt und eine kulturelle Brücke zwischen dem Iran und Deutschland herstellt, für mich und allen Kulturfreunden eine große Freude bereitet.
Goethe beschrieb sich selbst auch als Zwillingsbruder Hafis´.
Dr. Hamid Mohammadi
Kulturrat der Islamischen Republik Iran in Deutschland