Die diesjährige Botschaft des Oberhauptes der Islamischen Revolution anlässlich des Hadsches 2016, an dem Pilger aus dem Iran und einigen anderen Länder nicht teilnehmen können, lautet wie folgt:Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Gnädigen
Preis und Dank sei Gott, dem Herrn der Welten und Gottes Segen sei auf Mohammad und denen aus seinem Edlen Hause
Ihr muslimischen Brüder und Schwestern in aller Welt!
Die Hadschzeit ist für die Muslime eine stolze Zeit, welche die Blicke der Menschen auf sich zieht. Es ist eine Zeit der Erleuchtung der Herzen und der Gottergebenheit und Gottesanflehung. Der Hadsch ist eine heilige Pflicht mit weltlichen, religiösen und die Menschen betreffenden Aspekten. Verdeutlicht werden seine unbegrenzten und verschiedenen Dimensionen einerseits durch die Anweisungen „…dann gedenkt Allahs, wie ihr eurer Väter gedenkt, oder mit noch innigerem Gedenken…“[1]und „Und gedenkt Allahs während einer bestimmten Anzahl von Tagen…“[2], sowie andererseits durch die Erklärung „…(die geschützte Gebetsstätte), die Wir für die Menschen bestimmt haben, gleich ob sie dort ansässig oder nur vorübergehend anwesend sind …“ [3]
Bei dieser einmaligen religiösen Pflicht verleiht die Sicherheit der Zeit und des Ortes wie ein klares Zeichen und ein heller Stern den Menschen Ruhe. Der Hadschpilger wird durch diese religiöse Pflicht aus der Belagerung von Faktoren der Unsicherheit herausgeholt, die seitens der Vorherrschaft suchenden Unterdrücker laufend die Mitglieder der Menschheit bedrohen, und so gelangt er für eine bestimmte Zeit in den Genuss von Sicherheit.
Der Abrahamitische Hadsch, den der Islam den Muslimen geschenkt hat, verbildlicht Größe und Spiritualität, Einheit und Würde. Er demonstriert den Feinden die Größe der Islamischen Weltgemeinde (Umma) und veranschaulicht, dass sie sich auf die unendliche Macht Gottes stützt. Er hebt ihren Abstand von dem Sumpf der Verdorbenheit und Erniedrigung und Schwächung, welche die internationalen Gewalt- und Herrenmenschen den menschlichen Gesellschaften aufgezwungen haben, hervor. Der Islamische Hadsch, dem Tauhid (der Glaube an den Einen Einzigen Gott) zugrunde liegt, ist die Verkörperung von: „…Sie sind den Ungläubigen gegenüber hart, zueinander aber barmherzig…“[4]. Hadsch ist der Zeitpunkt für die Abscheuerklärung gegenüber den Götzendienern und für die Freundschaft und Vereinigung mit den Gläubigen.
Diejenigen die den Hadsch auf die Stufe einer Spazier- und Pilgerreise herabgewürdigt haben und hinter dem Argument der Politisierung des Hadsches ihren Hass gegen die gläubige und revolutionäre Bevölkerung Irans verbergen, sind kleine schwache Satane, die bei dem Gedanken zittern, dass die Begehren des Großen Satans USA in Gefahr geraten könnten. Die saudischen Herrscher, die dieses Jahr den Weg Gottes und zur Al-Haram-Moschee (in Mekka) blockieren und den tapferen und gläubigen iranischen Hadschpilgern den Zugang zu dem Haus ihres Geliebten Freundes verwehren, sind unehrenhafte Verirrte, die sich ihren Verbleib auf dem Thron unterdrückerischer Macht davon versprechen, dass sie die internationalen arroganten Herrenmächte verteidigen, Verbündete des Zionismus und der USA sind, deren Forderungen nachkommen und dabei keinerlei Verrat scheuen.
Fast ein Jahr ist seit den erschreckenden Ereignissen in Mena vergangen, bei dem mehrere Tausend Pilger am (Opfer-)Festtag im Weihegewand unter der heißen Sonne, mit ausgedörrten Lippen, hilflos ihr Leben verloren. Kurz zuvor wurde außerdem eine größere Pilgerzahl während des Gott-Dienens, beim Tawaf (um die Kaaba) und dem Ritualgebet von einem blutigen Vorfall betroffen. Die saudischen Herrscher tragen bei beiden Unglücken Verantwortung, was von allen Zeugen, Beobachtern und sachkundigen Analytikern bestätigt wird. Einige Sachverständige haben sogar die Vermutung, dass eine absichtliche Unfallherbeiführung vorliegt, ausgesprochen. Es steht jedenfalls fest, dass es Verzögerungen und Versäumnisse hinsichtlich der Rettung von halbtoten Verletzten gegeben hat. Diese Pilger hegten am Opferfest Begeisterung im Herzen und ihre Zungen sprachen die schönen Verse Gottes. Hartherzige verbrecherische Leute der Saudis haben sie bei den Toten in geschlossene Container eingesperrt und sie zu Märtyrern gemacht, anstelle sie zu behandeln und ihnen zu helfen oder zumindest ihren Durst zu löschen. Tausende von Familien verschiedener Länder haben ihre Lieben verloren und ihre Völker trauern. Unter den Märtyrern befanden sich fast 500 aus der Islamischen Republik. Ihre Angehörigen sind immer noch in Trauer und das Volk ist immer noch bekümmert und erzürnt.
Anstatt sich zu entschuldigen und zu bereuen und die direkten Urheber dieses schrecklichen Vorfalls gerichtlich zu verfolgen, haben die saudischen Herrscher in absoluter Schamlosigkeit und Grobheit sich sogar dagegen gestellt, dass eine internationale muslimische Wahrheitskommission gebildet wird. Statt sich auf die Anklagebank zu begeben, haben sie das Podest des Anklägers bestiegen und ihren alten Hass gegen die Islamische Republik und gegen jede gegenüber dem Unglauben und den arroganten Herrenmächten gehisste Flagge des Islams mit noch größerer Bosheit und Torheit gezeigt.
Die Sprachrohre ihrer Propaganda – von den Politikern, deren Verhalten gegenüber den Zionisten und der USA eine Schmach für die Islamische Welt ist, und den Muftis, die sich nicht vor Gott fürchten und sich von Verbotenem ernähren und Fitwas herausgeben, die eindeutig gegen das Buch (den Koran) und die Sunna (Tradition des Propheten) verstoßen, bis zu den Laufjungen in der Presse, die selbst das Berufsgewissen nicht an der Erfindung und Verbreitung von Lügen hindert – sie alle machen sich umsonst die Mühe, der Islamischen Republik die Schuld daran in die Schuhe zu schieben, dass den iranischen Pilgern dieses Jahr der Hadsch verwehrt bleibt.
Die Zwietracht stiftenden Herrscher, die durch Gründung und militärische Aufrüstung von takfiristischen üblen Gruppen, die Islamische Welt in Bürgerkriege verwickelt und mit Ermordung und Verletzung unschuldiger Menschen heimgesucht und Blutvergießen in Jemen und Irak, in Syrien und Libyen und weiteren Ländern angerichtet haben, sind gottlose politische Akteure. Sie haben dem zionistischen Besatzerregime die Hand zur Freundschaft gereicht und die Augen gegenüber dem schmerzlichen Leid der Palästinenser geschlossen und ihr Unrecht und ihren Verrat bis zu den Städten und Dörfern von Bahrain ausgedehnt. Die religions- und gewissenslosen Herrscher, die die große Tragödie von Mena hervorgerufen haben und unter dem Titel der Betreuer der beiden Heiligen Stätten (in Mekka und Medina) gegen die Unverletzbarkeit der sicheren heiligen Stätte Gottes verstießen und die Gäste Gottes, des Allerbarmers, am Tag des Festes in Mena und vorher in der Al-Haram-Moschee opferten, reden nun davon, dass der Hadsch nicht politisiert werden dürfe und beschuldigen andere der großen Vergehen, die sie selber begangen oder verursacht haben. Sie sind ein klares Beispiel für das aufklärende Wort des Heiligen Korans: „Wenn er sich abkehrt (oder an die Macht gelangt), bemüht er sich eifrig darum, auf der Erde Unheil zu stiften und Saatfelder und Nachkommenschaft zu vernichten. Aber Allah liebt nicht die Unheilstifter.“- “ Und wenn man zu ihm sagt: „Fürchte Allah“, reißt ihn der Stolz zur Sünde hin. Die Hölle soll seine Genüge sein – wahrlich eine schlimme Lagerstatt!“[5]
Dieses Jahr werden laut Berichten nicht nur die Iraner und einige andere Völker am Hadsch gehindert, sondern die Hadschpilger aus den anderen Ländern werden mit Hilfe der Spionagesysteme der USA und des zionistischen Regimes unüblichen Kontrollen unterworfen und man hat das sichere Haus Gottes für alle in einen unsicheren Ort umgewandelt. Die Islamische Welt – von den Regierungen bis zu den muslimischen Völkern – muss die saudischen Herrscher richtig kennenlernen und sich die Tatsache richtig vergegenwärtigen, dass diese Herrscher Verunglimpfungen begehen, gegen den Glauben verstoßen sowie fremdabhängig und materiell eingestellt sind. Sie dürfen sie (die Saudis) wegen der Verbrechen, die sie in der Islamischen Welt verursacht haben, nicht mehr in Ruhe lassen. Wegen ihres unterdrückerischen Verhaltens zu den Gästen Gottes, des Allerbarmers, müssen sie grundsätzliche Überlegungen für die Verwaltung der beiden Edlen Heiligen Stätten und den Hadsch anstellen. Wenn diese Pflicht vernachlässigt wird, wird die Islamische Weltgemeinde in Zukunft mit noch größeren Problemen konfrontiert werden.
Ihr Brüder und Schwestern im Islam! Dieses Jahr fehlen die begeisterten und aufrichtigen Pilger aus dem Iran bei der Hadsch-Zeremonie. Aber sie sind mit ihren Herzen dabei und an der Seite der Hadschpilger aus aller Welt und um diese besorgt und beten, dass das von Gott verdammte Gewächs der Abgötter ihnen kein Leid zufügen kann. Denkt an eure iranischen Brüder und Schwestern bei euren Bittgebeten und eurem Ritualgebet und euren Anflehungen und bittet Gott um die Beseitigung der Probleme der muslimischen Gesellschaften und darum, dass der Zugriff der Herrenmächte und Zionisten und ihrer Handlager auf die Islamischen Umma beendet wird.
Hiermit gedenke ich der Märtyrer von Mena und der Al-Haram-Moschee im vergangenen Jahr und der Märtyrer von 1987[6] und ich bitte Gott, den Allmächtigen, um seine Vergebung und seinen Segen für sie und dass er ihren Rang erhöht. Auch grüße ich Hadhrat-e Baqiatullah Adham (Imam Mahdi) (mein Leben sei ihm geopfert) und bitte um das Gebet dieses Ehrwürdigen für die Erstarkung der Islamischen Umma und die Rettung der Muslime von dem Übel der Feinde. Sein Gebet wird erhört werden.
Gott schickt den Erfolg und ihm sei vertraut
Seyyed Ali Khamenei
Ende Dhul Qada 1437
2.September 2016
Quelle;