Am 15. März fand das traditionelle Nowruz-Fest mit vielen beteiligten Botschaften und Kulturvertretungen in Berlin-Zehlendorf statt. Im Bürgersaal des Rathaus Zehlendorf präsentierten die Länder Afghanistan, Irak, Iran, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan Musik, Videoclips und kulturelle Darbietungen. An hübsch gestalteten Ständen der einzelnen Länder fanden Besucher allerlei nützliche Informationen zu Nowruz und dazu ländertypische Dekorationen.
Das Nowruz-Fest wurde von der Arbeitsgruppe Nowruz der Botschaften und Kulturvertretungen und Kathleen Göbel von der „Cultur Cooperation e.V.“ organisiert.
Kathleen Göbel eröffnete die Veranstaltung und bedankte sich an allen, die für das Stattfinden dieses großen Festes beigetragen haben, bei der Bürgermeisterin von Zehlendorf, beim Auswärtigen Amt und bei den beteiligten Botschaften und Kulturvertretungen der mitwirkenden Länder.
Die Eröffnungsrede machte Herr Dr. Michael Borchmann, Ministerialdirigent a.D., der sagte, dass „Aus dem Altpersischen stammt das Wort „Nowruz“. Es heißt auf Deutsch wörtlich übersetzt „Neuer Tag.“
Herr Jens Wagner vom Auswärtigen Amt sprach ebenso zu den Gästen. Er stellte jeden Vertreter eines Teilnehmerlandes persönlich vor und lud diesen auf die Bühne. Jens Wagner betonte, dass Nowruz auch den Wunsch nach Frieden ausdrückt: „Diesen Wunsch teilen wir“, fuhr er fort.
Alle Botschafter und Kulturvertreter der Länder kamen einzeln auf die Bühne für gemeinsames Presse-Foto. Anschließend machten sie gemeinsam mit Herrn Jens Wagner, Dr. Michael Borchmann und Kathleen Göbel einen Rundgang zu den einzelnen Ständen der Länder.
An den Ständen wurden die Gäste warm empfangen und erhielten einen Einblick in die Nowruz-Traditionen der verschiedenen Länder. Am Iran-Stand erhielten die Gäste ein besonderes Geschenk: Eine eigens für dieses Fest gestaltete Nowruz-Tasse, zzgl. Iranisches Studentenfutter als Andenken für das Nowruz-Fest 2025.
Die Schönheit von Nowruz in zahlreichen Ländern war für die vielen Gäste zum Greifen nahe
Nach dem Rundgang begann das Kulturprogramm auf der Bühne. Die Künstler und Musiker der Länder kamen auf die Bühne und präsentierten Folklore und Kultur ihrer Länder. Mit Musik, Videoclips und unterhaltsamen Shows dauerte das Fest bis zum Nachmittag an.
Am Foyer war die Food-Bereich, wo alle Länder ländertypische Speisen, Getränke und Süßigkeiten anboten.
Programmpunkte von Iran:
Nowruz-Quiz Iran:
Ein Gewinnspiel an der jeder mitmachen konnte, war das Nowruz-Quiz des iranischen Standes ein Renner. Viele Gäste spielten mit und beantworteten Drei Fragen zum Thema Nowruz. Die ersten drei Gewinner erhielten eine Nowruz-Tasse als Preis.

Nowruz-Malen für Kinder:
Auch der Maltisch am Iran-Stand mit Ausmalbildern mit Nowruz Symbolen fand großes Interesse der Kinder. Die Kinder malten bunte Bilder, alle bekamen auch einen kleinen Preis zum Mitnehmen.
Musikgruppe Nowruz-Ensemble:
Die angereiste iranische Musikgruppe bestehend aus vier Musikern bot traditionelle iranische Musik an und begeisterte die Besucher.
Kulturstand Iran-Haus:
Am Iran-Stand fanden die Besucher ein schön geschmückten Haft-Sin Tisch. Diese besondere Tafel ist mit sieben Sachen bestückt, die alle mit dem Buchstaben S beginnen. Wichtigster Bestandteil des Neujahrsfestes ist eine große Tafel, genannt Sofreh-Haft-Sin. Sie dekoriert 13 Tage lang das Haus. Darauf stellt man sieben Sachen, die in der persischen Sprache mit dem Buchstaben „S“ beginnen. Jedes von ihnen hat eine besondere Bedeutung: Der Apfel (Sib) steht für Gesundheit, Linsensprossen (Sabzeh) für Vitalität, der Weizenpudding (Samanou) für Wohltat und Segen, die Mehlbeere (Senjed) symbolisiert den „Keim des Lebens“, der Gewürzsumach (Somagh) dessen Geschmack. Der Knoblauch (Sir) steht für Schutz und Essig (Sirkeh) für die Fröhlichkeit.
Neben diese sieben Elementen werden eine Hyazinthe (Sonbol) und Weihrauch (Sipand) auf das Tuch gelegt. Zusätzlich wird auch oft ein Spiegel aufgestellt.
Stand mit iranischem Süß-Gebäck:
Im Food-Bereich bot der Iran-Stand neben den wunderschönen Videoclips zum Nowruz-Fest leckere Süßigkeiten aus dem Iran und eine kleine Tüte mit gesundem iranischem Studentenfutter, was auf Persisch „Adschil“ heißt und ein fester Bestandteil eines iranischen Nowruz-Tisches ist.
Die Community trifft sich!
Viele bekannte Gesichter der iranischen Community in Berlin erfreuten sich über das Nowruz-Fest, was sie mit ihrer Heimat und ihren Traditionen verbindet und kamen zahlreich zum Fest.

Auch der bekannte iranischer Maler und Künstler Kani Alavi, der in Berlin lebt, besuchte das Fest. Angekommen beim Iran-Stand bewunderte er die Großformat-Bilder, die ausgestellt waren. Am Stand vom Iran bekam der Künstler das Bild des Mausoleums von Omar Chayyam als Geschenk zum Mitnehmen. Mit einem Erinnerungsfoto verabschiedete sich dann der Künstler, der 1990 einer der Künstler war, die später als die East Side Gallery bekannte Teile der Berliner Mauer bemalten. Seit 1996 ist er Initiator der Künstlerinitiative East Side Gallery.
Das Nowruz-Fest 2025 der Arbeitsgruppe der Botschaften in Kooperation mit Cultur-Cooperation e.V. war ein voller Erfolg und lässt hoffen, dass dieses Frühlingsfest auch die nächsten Jahre in Berlin die Communitys von vielen Ländern zusammenbringt und die Kultur der Länder hier in Berlin zum Greifen nahebringt.
Nowruz bedeutet „neuer Tag“ und ist ein altiranisches Frühlingsfest, welches heutzutage von mehr als 300 Millionen Menschen in vielen Regionen Zentral– und Südasiens als wichtigstes und größtes Fest des Jahres gefeiert wird. Seit 2009 ist das Fest von der UNESCO als „immaterielles Weltkulturerbe“ anerkannt.
Im Iran wird an diesem Tag auch das Neujahr begrüßt. Das Neujahr beginnt exakt zur Tag- und Nachtgleiche und wird entsprechend für jedes Jahr neu berechnet. Als „Fest der Gemeinschaft und des Lebens“ markiert es den Sieg des Lichtes über die Finsternis, des Frühlings über den Winter.