Der älteste erhaltene persische Palast-Garten geht auf Kyros II. zurück. Seine Überreste wurden in Pasargadae in Fars gefunden. Dieser Garten hatte einen rechteckigen Grundriss und steingefaßte Kanäle. Er wies auch einen Pavillon auf.
Xenophon überliefert, wie der Spartaner Lysander um 400 v. Chr. als Gesandter nach Sardes kam und den dortigen Garten des persischen Prinzen Kyros des Jüngeren bewunderte. Kyros soll seinen Gast persönlich empfangen und ihm versichert haben, dass er den Garten selbst angelegt und bepflanzt habe.
Während der Sassanidenherrschaft vom dritten bis zum siebten Jahrhundert und unter dem Einfluss des Zoroastrismus hatte das Wasser, als Springbrunnen und Seen der Gärten dargestellt, in der Kunst eine herausragende Bedeutung.
Ardaschir I. (226-240 n. Chr.), der erste sasanidische Herrscher, legte in Firuzabad einen ummauerten Garten an, in dessen Zentrum ein runder See lag. Er war wegen seiner zahlreichen Rosenarten und der Obstbäume berühmt. Im Palast von Chosrau I. (531-579) in Ktesiphon gab es einen Teppich namens Bahār-e Kisra, der einen königlichen Garten abbildete. Er war 137 m lang und 28 m breit. Kanäle unterteilten blühende Wiesen, die von blühenden Obstbäumen gesäumt waren. Das ganze war von einer Rabatte umgeben. Der Untergrund bestand aus Goldbrokat, die Blätter waren in grüner Seide gewebt, Edelsteine und Halbedelsteine stellten die Blüten dar, für das Wasser wurde Bergkristall verwendet. Sein Aussehen ist durch arabische Autoren wie Tabari überliefert. Ansonsten hat kein Plan eines sasanidischen Gartens überlebt.
Die Invasion der Mongolen im 13. Jahrhundert verstärkte die bauliche Verzierung im Garten. Indien wurde durch die Mogulherrschaft stark geprägt, die Moghul-Gärten haben Vorläufer in Zentralasien und Afghanistan. Persische Teppiche bilden oft stilisierte Gartenmotive ab. Die Teppichumrandungen symbolisieren Grenzmauern und Wege. Die innere Teppichfläche ist meist in Viertel geteilt, die ihrerseits sechs Quadrate enthalten. Diese sind mit Blütenmustern oder stilisierten Bäumen verziert. Die ältesten Beschreibungen und Zeichnungen persischer Gärten stammen von Reisenden, Ibn Battuta im 14. Jahrhundert, Ruy Gonzáles de Clavijo im darauffolgenden Jahrhundert und Engelbert Kämpfer im 17. Jahrhundert.
Marco Polo beschrieb persische Gärten als Paradies, bepflanzt mit den besten Früchten der Welt und von vier Kanälen durchzogen.
Während der Safawidendynastie (17. bis 18. Jahrhundert) wurden Palastgärten von riesigen Ausmaßen angelegt. Diese Gärten waren ästhetische und funktionale Bestandteile von Palastkomplexen.
Engelbert Kämpfer zeichnete safawidischer Gärten genau und veröffentlichte sie in Europa. Sie zeigen den Gartentyp Tschahar Bagh mit einer umschließenden Mauer, rechteckigen Wasserbecken, einem Netz von Kanälen im Inneren des Gartens und Pavillons.
In den folgenden Jahrhunderten begann europäisches Gartendesign den Iran zu beeinflussen, besonders französische Gartentypen, aber auch russische und britische Gärten wurden zu Vorbildern. Neue Arten der Bewässerung und neue Beetpflanzen sind auf den Einfluss des Westens zurückzuführen.
2011 wurden neun Gärten von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt:
- Mahan-e Kerman
- Abbas Abad in Behschar
- Bagh-e Fin in Kaschan
- Tschehel Sotun in Isfahan
- Bagh-e Eram in Schiras
- Pasargad in Schiras
- Doulat Abad in Yazd
- Pahlewan Pur in Jazd
- Akbarieh Birdschand