Freitag , November 15 2024
defa

Fatima Masuma, Fatima die Reine

Fatima Masuma (Fatima die Reine) (arabisch: فاطمة المعصومة), zuweilen Masume geschrieben, ist eine Tochter von Imam Musa Kazem (a.) und Schwester von Imam Ali Reza (a.), die im Leben und Ableben eine besondere Rolle gespielt hat. Um ihr Mausoleum herum entstand eine der größten schiitischen Ausbildungsstätten für Geistliche, die „Hauza Ilmi“ in Qum.

Bereits vor der Geburt Fatima Masumas hat Imam Sadiq (a.) einiges über sie vorhergesagt: Qadi Nurullah Schuschtari (er starb 1109 n.Chr.) überliefert von Imam Sadiq (a.):

تُقبَض فيها امْراةٌ منْ وُلْدى، اِسْمُها فاطِمَةُ بِنْتُ مُوسى، وتَدْخُلُ بِشَفاعَتِها شيعَتى الجنّة بَاجْمَعِهِمْ

„Eine meiner Nachkomminnen, deren Name Fatima sein wird, die Tochter von Musa, wird in Qum sein. Am Tag des Gerichts wird diese Frau Fürsprache für meine Schia einlegen, ins Paradies einzutreten.“

Allamah Madschlisi überlieferte von Imam Sadiq (a.)

وَسَتُدْفَنُ فيها امْرَأةٌ مِنْ اَوْلادى تُسَمّى فاطِمَةَ، فَمَنْ زارَها وَجَبَتْ لَهُ الجنّة

„Eine meiner Nachkomminnen, deren Name Fatima sein wird, wird in Qum begraben werden. Wer immer ihren Schrein aufsucht, wird ins Paradies eingehen“

Diese Ankündigung erfolgte sogar vor der Geburt Imam Kadhims (a.), dem Vater Fatima Masumas.

Fatima Masuma ist nach den meisten Quellen am 1. Dhul-Qada 173 n.d.H. in Medina geboren und verstarb im Jahr 201 n.d.H. in Qum. Einige wenige geben das Geburtsjahr mit 183 n.d.H. an, was allerdings ein Übermittlungsfehler sein dürfte. Während die Autoren sich bei dem Jahr des Ablebens einig sind, gibt es unterschiedliche Aussagen über den Tag: 10. Rabi-ul-Achir, 12. Rabi-ul-Achir, 8. Schaban. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise für die Bevorzugung eines der Termine. Daher haben die Gelehrten sich darauf verständigt, eine Trauerzeremonie über die drei Tage im Rabi-ul-Achir abzuhalten, da jene beiden Termine so eng beieinander liegen. Die drei Tage werden die „Tage der Reinheit“ genannt. Als sie starb, war sie 28 Jahre alt.

Fatima Masuma wurde auch „Fatima al-Kubra“ genannt, da Imam Kadhim (a.) mehrere seiner Töchter Fatima genannt hatte, und sie die Älteste darunter war.

Nach zahlreichen Quellen war sie die Schwester (auch mütterlicherseits) von Imam Ali Ridha (a.) und somit war ihre Mutter Nadschma. Ihren Namen Fatima erhielt sie von ihrem Vater Imam Kadhim (a.), während ihren Beinamen Masuma ihr Bruder Imam Ali Ridha (a.) ihr gab, der auch gesagt hat:

مَنْ زارَ الْمَعْصومَةَ بِقُمْ كَمَنْ زارَني

„Wer immer Masuma in Qum besucht ist so, als hätte er mich besucht.“

Ausgehend von solchen Aussagen wurde interpretiert, dass jene Grabstätte eine Art Ersatz für das verborgenen Grab der Tochter des Propheten Fatima (a.) für die Islamische Weltgemeinschaft [umma] darstellen soll.

Zu den weiteren Titeln Fatima Masumas gehören: Tahira, Naqiya, Hamida, Radiya, Barra, Mardiya, Raschida, Sayyida, Taqiyah, Ucht al-Ridha. Sie stehen im Text der Audienz zum Besuch [ziyara] der Grabstätte, welche Muhammad Ali Qummi in seinem Buch „Anwar al-Muschaschain“ verfasst hat. Einen ähnlichen Text gibt es in Bihar-ul-Anwar mit Bezug auf Imam Ridha (a.).

Sie besaß eine sehr hohe Bildung und ihr moralisches Auftreten galt als vorbildhaft für alle, die sie kannten. Auch einige Wunder wurden ihr zugesprochen. Bei ihrem Ableben war sie noch unverheiratet. Manche Gelehrten führen das auf den Umstand zurück, dass ihr kein Mann der Zeit hätte gerecht werden können. Andere verwiesen darauf, dass ihr Vater viele Jahre im Gefängnis verbringen musste, und daher potentielle Bewerber Angst vor den Abbasiden hatten, eine zu große Nähe zu der Familie aufzubauen.

Fatima Masuma war eine der wahrhaftigsten Überlieferinnen ihrer Zeit und hat zahlreiche Überlieferungen der Ahl-ul-Bait (a.) überliefert, darunter zahlreiche Überlieferungen zur Stellung Imam Alis (a.) beim Propheten Muhammad (s.).

Nach der Gefangennahme ihres Vaters durch die Abbasiden, als sie damals sechs Jahre alt war, stand sie unter der Obhut ihres Bruders Imam Ridha (a.), der 25 Jahre älter war und blieb die restliche Zeit mit ihm. Dies hielt so lange an, bis dieser im Jahr 200 n.d.H. in Chorasan von Mamun festgehalten wurde. Als Fatima Masuma davon erfuhr, beschloss sie 201 n.d.H. eine Reise nach Chorasan, zumal sie schon ein Jahr von ihrem Bruder getrennt war. Dem Beispiel Zaynab bint Alis (a.) folgend, wollte sie ihren Bruder unterstützen. Nach manchen Überlieferungen lag zudem ein Brief Imam Ridhas (a.) an seine Schwester vor, dessen Inhalt allerdings nicht bekannt ist. Ihre Reise trat sie mit einigen tausend Begleitern an, aufgeteilt in zwei Karawanen.

An einem Ort namens Saweh (ca. 60 km von Qum) wurden die Karawanen von Gegnern der Ahl-ul-Bait (a.) angegriffen, wobei viele Märtyrer wurden. Fatima Masuma wurde vergiftet und erkrankte daran. Sie bat darum, nach Qum gebracht zu werden und ihrem Wunsch wurde entsprochen. Es wird auch berichtet, dass sie von Musa ibn Chazradsch ibn Sad Aschari, einem Gefährten Imam Ridhas (a.) nach Qum eingeladen wurde und in dessen Haus lebte. Dort angekommen verstarb sie nach ca. 16-17 Tagen und wurde vor Ort begraben. Als Ankunftstag in Qum wird oft der 23. Rabi-ul-Awwal 201 n.d.H. angegeben.

Das Haus, in dem sie verstarb wurde „Schule der Dame“ genannt. Der Platz ihrer Gebetsnische [mihrab] darin ist bis heut erhalten. Das Haus selbst wurde „Haus des Lichts“ [bait al-nur] genannt.

Musa ibn Chazradsch ibn Sad Aschari erwarb ein Landstück namens Babelan, um ihrem Grab einen Ehrenplatz zu gewähren. Es war auch seine Familie, die die rituelle Vollkörperreinigung des Verstorbenen organisierte und das Grab aushob. Fatima Masumas Grab blieb lange Jahre unbekannt, bis es im Jahr 1295 n.d.H. durch wundersame Ereignisse lokalisiert wurde. Es wird berichtet, dass zwei durch die Wicklung des Turban über das Gesicht nicht erkennbare Reiter während der Zeremonie hinzutraten, nach vorne gingen, das Ritualgebet für Verstorbene leiteten, besondere Bittgebete sprachen und wieder verschwanden, ohne dass ihre Identität bekannt wurde. Es wird davon ausgegangen, dass es Imam Ridha (a.) und sein Sohn Imam Muhammad al-Daschwad (a.) waren. Das Grab ist heute überbaut vom Mausoleum der Fatima Masuma.

Später wollten einige andere Persönlichkeiten ihrer Zeit, in der Nähe begraben werden, wie z.B.: Umm Muhammad bint Musa Mubarqa ibn Imam al-Taqi und ihre Schwester Maimuna. Gemäß Scheich Abbas Qummi sind zudem Zaynab bint Imam al-Taqi, Umm Ihaq (eine Dienerin von Muhammad ibn Musa Mubarqa) und Umm Habib (eine Dienerin von Muhammad ibn Ahmad ibn Musa Mubarqa) dort beigesetzt.

http://www.eslam.de/begriffe/f/fatima_masuma.htm

Check Also

Die Christuskirche Teheran

Die Christuskirche in Teheran wird von Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache in Iran in Teheran betrieben. …

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert