Donnerstag , November 14 2024
defa

Die Zeremonien Qalischuyan im Herbst

Qalischuyan (persisch قالیشویان) sind zu Ehren des Gedächtnisses an einen Nachfahren des 5. schiitischen Imams Muhammad al-Baqir (681-733) namens Imamzade Sultan Ali praktizierte Bräuche einer Teppichwaschung. Sultan Ali wird von den Menschen in Kaschan und Fin als Heiliger verehrt.

Die Zeremonien finden an seinem Schrein in dem Ort Maschhad-e-Ardehal statt. Das für seine Teppiche berühmte Dorf, in dem sich der Schrein befindet, liegt ca. 49 km westlich von Kaschan, Provinz Isfahan, Iran.

Der Legende nach wurde Sultan Ali zu Tode gemartert und sein aufgefunder Leichnam in einem Teppich an einen Bach getragen, wo er von den Leuten aus Fin und Xāve begraben wurde. Heute ist das Sultan-Ali-Mausoleum die Stätte eines Rituals, wo ein Teppich im heiligen Bach von einer versammelten Menge gewaschen wird.

Er findet jedes Jahr am zweiten Freitag des iranischen Herbstmonates Mehr, etwa Anfang Oktober, am Grab von Imamzadeh Sultan Ali statt. Am Morgen versammeln sich die Menschen aus Xāve, um Rosenwasser auf den Teppich zu sprenkeln.

Nach Abschluss des Rituals der Umwicklung, liefern sie es den Leuten von Fin außerhalb, die den Teppich unter fließendem Wasser spülen und ihn mit sauber geschnittenen und schön dekorierten Holzstöcken mit Rosenwassertropfen besprenkeln.

Der Teppich wird dann zum Mausoleum zurückgebracht. Die Menschen aus Kaschan steuern einen Gebetsteppich bei und die Menschen aus Naschalg (Našalg) feiern ihr Ritual am folgenden Freitag. Diese Gemeinden bewahren nicht nur die mündliche Überlieferung des Prozederes, die Tradition wird auch wiederbelebt, indem neue und festlichen Elemente hinzugefügt werden.

Die Rituale stehen seit 2012 auf der Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit (Intangible Cultural Heritage) der UNESCO.

Check Also

Nan-e Sangak, leckeres persisches Fladenbrot

Nan-e Sangak ist ein Vollkorn-Fladenbrot und das Nationalbrot des Iran. Seine Form kann entweder dreieckig oder rechteckig sein und es gibt ihn in zwei Hauptvarianten: schlicht und speziell, die mit Mohn und Sesam belegt sind. Der Name Sangak bezieht sich auf die alte Methode des Brotbackens und bedeutet „kleine Steine“, da es traditionell in einem kuppelförmigen Ofen mit einer Oberfläche voller Kieselsteine ​​und Steine ​​gebacken wird.