In Yazd befinden sich die berühmten Türme des Schweigens (persisch برج خاموشان), die einen wichtigen Bestandteil des Zororastrismus darstellen.
Da die Anhänger der Religion nicht nur an das Licht und das Feuer glaubten, sondern alle vier Elemente eine wichtige Rolle spielten, sollte das Element Erde nicht mit den Überresten verstorbener beschmutzt werden.
Daher wurden die Leichen hoch oben eingehüllt in Tücher in die Tempel des Schweigens gelegt, wo Geier die Verstorbenen zur Nahrungsaufnahme nutzen. Je nachdem ob das linke oder rechte Auge zuerst von den Geiern gefressen wurde, gelangten die Verstorbenen dem Glauben nach in den Himmel oder in die Hölle.
Aus hygienischen Gründen wurde diese Form der Bestattung im Iran in den 1970er Jahren verboten, doch die Türme des Schweigens ragen bis heute bei Yazd in den Himmel und sind daher ein weithin sichtbares Grabmal im Zororastrismus.
Ihre Toten beerdigen die Zororastrier heute in einem Betonkasten am Fuße der Türme des Schweigens, sodass es sich bis heute um einen etwas anders gestalteten Friedhof handelt, bei dem das Element Erde nicht verunreinigt wird.