Donnerstag , November 14 2024
defa

Die Saadabad-Palastanlage

Eine Palastanlage im nördlichen Teherans

Die Saadabad-Palastanlage (persisch „کاخ سعد آباد“), ist ein Gelände von etwa 110 Hektar umfassender und 18 Paläste umfriedender Gebäudekomplex im nördlichen Stadtgebiet Teherans, Iran. Südlich schließt der Tadschrisch-Platz an. Knapp 5 km östlich liegt der Niavaran-Palastkomplex.

Historisch festgehalten ist, dass die Anlage ursprünglich den qajarischen Königen als Sommerresidenz diente.

In den 1920er Jahren ließ Reza Schah Pahlavi die Anlage mehrfach erweitern und nutzte sie gleichermaßen für Amts- und Wohnzwecke. Diese Tradition setzte sein Sohn Mohammad Reza Pahlavi ab den 1970er Jahren fort. Im Zuge der islamisch-iranischen Revolution wurde die Saadabad-Palastanlage musealen Zwecken zugeführt.

Der größte der Paläste ist der Weiße Palast. Er verfügt, verteilt auf 54 Räume, über eine Wohnfläche von 5000 m². Der im Jahr 1936 errichtete Bau wurde 1982 zum Volksmuseum (Muze-ye Mellat) umgewandelt. Die Fassade des Palastes ist modern und schlicht gehalten. Ein breiter Treppenaufgang führt in den 1. Stock des Gebäudes. Links vor der Fassade steht ein Paar übergroßer bronzener Reitstiefel, die Überbleibsel einer überlebensgroßen Statue Reza Shahs. Weißer Marmor aus Yazd kleidet den Boden aus. Im Festsaal liegt ein 145 m² großer, fein geknüpfter Maschhad-Teppich. Wandgemälde mit mythischen Szenen aus dem Schāhnāme-Königsbuch verzieren den Kuppelbereich des Festsaals. Lüster, mobiliare Antiquitäten und weitere Gemälde beeindrucken mit ihrer Pracht.

Viele Geschenke an die Königsfamilie, sie stammen aus allen Kontinenten, sind im Seitenflügel des Palastes (im Muze-ye Honar-e Melal) untergebracht.

Grüner Palast

Der ältere, bereits 1928 errichtete Grüne Palast (Kakh-e Sabz) liegt im nördlichen Geländebereich. Sein Name wird auf die grüne Marmorauskleidung zurückgeführt. Mit einem schlichten Eingangsbereich korrespondiert eine großartige, orientalische, rückwärtige Terrasse. Ein facettenreicher Spiegelsaal ist geschmückt mit einem fein geknüpften – etwa 70 m² großen – Teppich. Die Wände sind prächtig stuckverziert. Der gut erhaltene Wohnbereich ist eher familiärer Natur.

Reisemuseum

Das iranische Brüderpaar Omidvar als Widmungsempfänger dieses Museums, legen mit Fotos und Filmen Zeugnis über ihre 1954 gestartete zehnjährige Weltreise durch alle Kontinente ab. Aborigines, Māori, Pygmäen, Eskimos und die Paläo-Indianer und Indianer des Amazonasgebiets sind eingehend studierte und dokumentierte Motive.

Weitere Museen

Das Museum der schönen Künste (Muze-ye Honarha-ye Ziba) zeigt Hofmalereien aus safawidischer und kadscharischer Zeit. Insgesamt wird ein künstlerisches Spektrum abgedeckt, das durch die Epochen vom 17. bis 20. Jahrhundert reicht. Weitere Museen beschäftigen sich mit den Themen der Miniaturmalerei und Kalligrafie. Kalligrafische Kostbarkeiten der elamischen Keilschrift und sassanidischen Pahlavi-Schrift sowie Schriften der islamischen Zeit (ab 661) sind ausgestellt. Im Museum des Kunsthandwerks sind feine Handarbeiten ausgestellt, Gegenstände des traditionellen täglichen Lebens hingegen im Volkskundlichen Museum. Das Militärmuseum mit Waffen aus achämenidischer Zeit bis in die Gegenwart, sowie ein Wasserversorgungsmuseum runden die Themenwelt ab und ergänzen den Bildungsanspruch.

Check Also

Nan-e Sangak, leckeres persisches Fladenbrot

Nan-e Sangak ist ein Vollkorn-Fladenbrot und das Nationalbrot des Iran. Seine Form kann entweder dreieckig oder rechteckig sein und es gibt ihn in zwei Hauptvarianten: schlicht und speziell, die mit Mohn und Sesam belegt sind. Der Name Sangak bezieht sich auf die alte Methode des Brotbackens und bedeutet „kleine Steine“, da es traditionell in einem kuppelförmigen Ofen mit einer Oberfläche voller Kieselsteine ​​und Steine ​​gebacken wird.