Younes Nourbakhsh
Abstrakt
Die Verschleierung von Frauen in islamischen Gesellschaften hat in der islamischen Welt und im Orient überhaupt eine lange Geschichte. Was die Kleidung angeht, so bedeckten sich die Frauen und trugen den Hijab, und was die soziale Distanz anging, so waren sie teilweise zu Hause und manchmal abseits der Gesellschaft. Auch wenn dies in einigen Epochen nicht der Fall war oder es auch Frauen gab, die Muslime waren, aber keinen Hijab (so wie er im islamischen Recht vorgeschrieben ist) trugen. In diesem Beitrag unternehmen wir den Versuch, den Hijab und seine Bedeutung in verschiedenen Epochen mit einem soziologischen und semiotischen Ansatz – im Einklang mit religiösen Ansätzen – zu untersuchen. Die Forschungsmethode ist deskriptiv-analytisch. Um Informationen und Daten zu sammeln, wurde die Bibliotheksmethode angewandt, wobei die Quellen aus Büchern, Zeitschriften und fachspezifischen Internetseiten entnommen und die erforderlichen Informationen gesammelt und analysiert wurden. Zu diesem Zweck werden wir zunächst eine theoretische Diskussion über Kleidung, die Bezeichnung und das Tragen von Kleidung als soziale Handlung führen, dann werden wir den Schleier und seine symbolischen und semantischen Veränderungen untersuchen. Wie konnten unterschiedliche gesellschaftliche Interpretationen islamischer Kleidung in verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten unterschiedliche Reaktionen hervorrufen? Untersuchungen zeigen, dass sich islamische Gesellschaften manchmal von dem distanziert haben, was der Koran für Frauen vorsah und neue Bedeutungen und Verständnisse verfolgten. Man kann durchaus die Frage aufwerfen, ob dieses Verständnis nicht die Stärkung des Patriarchats bewirkt hat.
Schlüsselwörter: Kleidung, Verschleierung, Hijab, Patriarchat, Frau, Semiotik
Dr. Younes Nourbakhsh: Associate Prof. Universität Tehran, Iran, E-mail: ynourbakhsh@ut.ac.ir.
https://orcid.org/0000-0001-9523-806X
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http://spektrum.irankultur.com/wp-content/uploads/2024/01/Spektrum-36-3-4-2023-nourbakhsh.pdf
Artikel erschienen in: SPEKTRUM IRAN 36. Jahrgang 2023, Heft ¾