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Der Persische Leopard

Der Persische Leopard (persisch یوزپلنگ ایرانی) ist eine Unterart des Leoparden, die vorwiegend in Vorderasien verbreitet ist. Das Kernverbreitungsgebiet liegt im heutigen Iran. Der Persische Leopard kommt in einzelnen Individuen noch im Großen Kaukasus vor und stellt somit die einzige rezente Großkatze Europas dar.

Der Persische Leopard ist besonders hell gefärbt und trägt relativ große Flecken. Er ist eine der größten Unterarten. Die Gesamtlänge zweier großer Tiere aus dem Nordiran betrug 213 beziehungsweise 212 cm. Ihr Gewicht betrug 86 beziehungsweise 66 kg. Der größte bekannte Schädel, der im Golestan-Nationalpark gefunden wurde, hatte eine Länge von 288 mm.

Die Systematische Stellung des Persischen Leoparden ist noch nicht restlos geklärt. Insbesondere ist fraglich, welche Populationen zwischen Kleinasien und Kaschmir zu dieser Unterart zählen. Klar ist, dass sich die Leoparden Persiens vom Arabischen Leoparden (P. p. nimr) einerseits und dem Indischen Leoparden (P. p. fusca) andererseits genetisch und äußerlich unterscheiden.

Die Leoparden im Norden des Iran sollen meist große, blass gefärbte Tiere sein, während im Süden eher dunkel gefärbte, etwas kleinere Exemplare vorkommen sollen. Neuere Studien konnten allerdings keine auffälligen Unterschiede im Fellmuster zwischen Nordpersischen und Südpersischen Leoparden feststellen.

Insgesamt wird der wildlebende Bestand an ausgewachsenen Persischen Leoparden auf weniger als 870–1300 Exemplare geschätzt. Die Bestandszahlen sind zudem rückläufig. Die Unterart wird daher von der IUCN als stark gefährdet (Endangered) eingestuft.

Der Iran ist das Kernland der Verbreitung. Hier ist der Leopard noch weit verbreitet. Insbesondere in den nördlichen und nordwestlichen Landesteilen ist er zudem noch vergleichsweise häufig. Im Süden und Südosten ist er dagegen generell selten. Er bewohnt im Iran noch etwa

885.300 km², was der Hälfte der Landesfläche entspricht. Die Populationsdichte ist allerdings im Durchschnitt sehr gering. Der Bestand im Iran ist rückläufig und wird nach groben Schätzungen auf 550–850 Tiere beziffert. Knapp über die Hälfte davon kommen in Schutzgebieten vor. Die wichtigsten Leoparden-Schutzgebiete im Iran sind der Golestan-Nationalpark (40–45 Tiere), der Tandoreh-Nationalpark (12–18 Tiere) und der Bamu-Nationalpark (15–20 Tiere). Generell besteht jedoch die Tendenz zur Überschätzung der Bestandszahlen. Die Beutetiere im Iran sind zunehmend selten geworden, was die Leoparden zwingt große Jagdreviere zu durchstreifen. Dies kann in der Praxis leicht zu Mehrfachzählungen führen. Eine große Bedrohung ist die Zersplitterung der Bestände. Nur wenige Populationen gelten noch als lebensfähig. In Turkmenistan dürften etwa 80 bis 90 Tiere leben, in Afghanistan werden die Bestände auf 200 bis 300 Tiere geschätzt.

In der Kaukasusregion kommen Leoparden nur noch in wenigen, isolierten Reliktpopulationen mit jeweils wenigen Einzelindividuen vor. Die größte Teilpopulation der Region lebt im Nordwest-Iran und besteht aus etwa 25 Tieren. Wichtige Kernvorkommen liegen hier im Talysch-Gebirge, wo zusätzlich zu den iranischen Vorkommen auch etwa 3–5 Tiere auf der Seite Aserbaidschans leben dürften.

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