Der Golestan-Palast (persisch کاخ گلستان) ist der einstige Regierungspalast der Kadscharen in Teheran. Er wurde Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet und war bis zur Errichtung der Islamischen Republik offizieller Sitz des persischen Monarchen. Am 23. Juni 2013 wurde der Golestanpalast in die Liste der Weltkulturerbestätten der Unesco aufgenommen
Der Golestan-Palast gehört zu den ältesten historischen Monumenten Teherans und liegt im Zentrum der Stadt am Platz des 15. Chordad. Der Palast gehört zu einer Gruppe von Gebäuden der persischen Herrscherfamilie, der alten Zitadelle von Teheran (Arg). Die Arg wurde während der Herrschaft von Tahmasp I. (1524–1576 n.Chr.) gebaut. Auf dem Gelände der einstigen Zitadelle hatte Schah Abbas I. (1588-1629) seinen Regierungspalast inmitten eines Gartens erbauen lassen. Der Bau wurde später von Karim Chan Zand (1750–1779) renoviert, erweitert und außerdem mit einer Mauer aus Lehmziegeln umgeben. Aus dieser Zeit ist der so genannte Marmorthronpalast – Emaret-e Takht-e Marmar – erhalten, der das älteste erhaltene Gebäude der ganzen Anlage ist.
Aga Mohammed Chan (1742–1797) wählte Teheran als seine Hauptstadt und die ehemalige Zitadelle wurde zum Sitz der Qadscharen. Der Hof und der Palast wurden zur offiziellen Residenz der Familie der Qadscharen. Fath Ali Shah (1797-1834) ließ den Empfangspalast errichtet. Die Architektur des Palastes zeigt deutlich den Einfluss europäischer Baustile, die Fath Ali Schah auf seinen Europareisen kennen gelernt hatte. Im Jahr 1865 wurde der Komplex von Architekten Hadschi Abulhasan Mimar Navai in seine heutige Form umgestaltet. Das Palais Shams ol-Emareh hatte Nasir al-Din Schah (1848-1896) erbauen lassen, ebenso das Badgir-Gebäude, so genannt nach seinen vier Windtürmen.
Während der Herrschaft der Pahlavi-Familie (1925–1979) wurde der Golestanpalast nur für offizielle Empfänge genutzt. Als historisch bedeutsamste Zeremonien in dem Palast gelten 1925 die Krönung von Reza Pahlavi zum Schah und 1967 die Krönung seines Sohnes Mohammad Reza Pahlavi, dem letzten Schah von Persien, dessen Gewaltherrschaft durch die Islamische Revolution beendet wurde.
Zwischen 1925 und 1945 wurde ein großer Teil des Palastes abgerissen um einem modernen Stadtteil bauen zu können. Nach dem Sturz der Pahlavi-Dynastie wurde der Palast in ein Museum umgewandelt, in dem Keramiken, Schmuck und Waffen gezeigt werden sowie eine benachbarte Gemäldegalerie. Im Keller gibt es eine Fotogalerie über das Leben der Schahs.
Die Außenwände der einzelnen Gebäude sowie die Befestigungsmauer um die Palastanlage sind überreich mit Fliesenmosaik verkleidet, wobei die vorherrschenden Dekorationsmotive die für die Qadscharenzeit typischen bunten Blumenmuster, Vogel- und Jagddarstellungen sowie Landschafts- und Städtebilder sind. Ein beliebtes Motiv ist das Wappen der Qadscharen: ein Löwe, der ein Schwert in einer Pranke hält, mit der aufgehenden Sonne im Rücken. Typisch für die Qadscharenzeit sind auch prunkvolle Spiegelmosaikverzierungen, die Wände und Decken der Empfangshallen der einzelnen Paläste schmücken.