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Der Ali-Qapu-Palast

Der Ali-Qapu-Palast liegt an der Westseite des Imam-Platzes (der sich früher Naqscheh Dschehan nannte) und zwar genau gegenüber der Scheych-Lotfallah Moschee. Es gilt als eines der größten Meisterwerke iranischer Architektur und ist weltbekannt.  Baujahr ist das Jahr 1644 nach Christus. Erbaut wurde dieser Palast auf Befehl von Schah Abbas dem Ersten.  Dieser Palast war zugleich das Haupteingangstor zu allen Palastgebäuden die am Naqscheh-Dschehan-Platz standen.

Der große Eingang dieses Palastes besteht aus Gestein. Eine Treppe führt an beiden Seiten zu den nächsten Stockwerken. Der Ali-Qapu hat sieben Stockwerke und jedes Stockwerk ist auf besondere Weise verziert.

Im Erdgeschoss liegen zwei Säle. Sie dienten Büroangelegenheiten und der Gerichtsbarkeit. Im dritten Stock liegt eine große überdachte Säulenterasse mit  18 hohen Säulen,  in der Mitte ein schönes Wasserbecken aus Marmor.

Was Ali Qapu besondere Pracht verleiht sind die berühmten Stuckwerkarbeiten des Resa Abbassi im letzten Geschoss. Der Saal dieses Stockwerkes wird Musikkammer (otaq musiqi) genannt.  Wir sehen dass verschiedene Formen von Gefässen und Krügen  die Wände schmücken. Sie sind aus Stuckwerk. Diese Verzierung diente zur Schallisolierung.

Der Ali-Qapu-Palast erreicht eine Höhe von 47 m. Aus den geschichtlichen Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass die Saffawidenkönige von dem Terassenbalkon den Zeremonien zu Festen oder dem Pferdepolo auf dem Naqscheh Dschehan-Platz zuschauten oder eine Militärparade abnahmen.

Nicht weit entfernt von diesem Palast, liegt umgeben von einem schönen Park, ein Gebäude namens Hascht-Behescht (Acht Paradiesgärten). Dieses wurde 1669 nach Christus unter dem Saffawidenkönig Soleyman errichtet und wurde einst als der schönste Palast auf der Welt betrachtet.  Der große Park , in dem dieses Gebäude lag, steht heute der Öffentlichkeit zur Verfügung. So kann jeder sich einen Eindruck von dem Hascht-Behscht Palast und der damaligen architektonischen Kunst verschaffen.

Der Hascht-Behescht-Palast ist zweistöckig. Sein Deckengewölbe ist sehr schön verziert. Die zentrale Vorterasse liegt in Richtung Norden. Die  Gewölbedecke ist mit edlem Stuckwerk verziert.

Die Kammern im ersten Stockwerk weisen ebenso Stuckwerk und bunte Malereien auf. Im zweien Stockwerk sind viele Gewölbe und Zimmer zu sehen. Die Fenster sind mit schönen Holzgittern verziert. Die vielen Gewölbegänge und Zimmer im zweiten Stock sind unterschiedlich dekoriert. In einigen Zimmern liegt ein Wasserbecken und sie weisen Wandkamine auf. Ein besonderes Dekorelement sind Spiegelmosaike an den Wänden. Auch die Zimmerdecken in diesem Palast sind mit feinstem Mosaikwerk verkleidet.

In diesem Palast sind alle Trakte miteinander verbunden, so dass trotz aller Vielfalt eine Art Einheit entsteht. Alle Verzierungen im Palast der 8 Paradiese bauen auf der Grundzahl Acht auf. Andre Gaudard , der französische Archäologe schreibt:

„Der Hascht-Behescht-Palast hat einen Saal, der nach allen Seiten hin offen ist und in dessen vier Ecken vier Bauten liegen.  Dieser Palast hat immer noch seine ursprüngliche Anordnung und seine Schönheit von damals bewahrt.

Gaudard ist wie andere Weltreisende der Ansicht, dass dieser Palast prächtiger ist als die Paläste in europäischen Regionen.

Auch der Tschehel-Sotun-Palast in Isfahan ist berühmt. Der Tschehel-Sotun-Park mit diesem Palast in der Mitte umfasst 67 Tausend Quadratmeter .  Der Palast gliedert sich deutlich in zwei Abschnitte. Einer davon ist der große 40-Säulen-Saal auf einem breiten Sockel. Er hat in Wirklichkeit 20 Säulen, aber wenn man das Spiegelbild dieser Säulen in dem großen Wasserbecken vor dem Palast dazuzählt kommt man auf 40 und daher wurde der Palast als 40-Säulen-Palast bekannt. Die Decke ist flach und mit glitzerndem Spiegelmosaik ausgelegt. Sie wird von  verzierten Holzsäulen getragen. Jede dieser Säulen war einmal der Baumstamm einer Pinie.

Der zweite Abschitt des 40-Säulen-Palastes ist  ein großer rechteckiger Saal, der sich an den offenen Säulensaal anschließt. Seine Decke bildet ein Kuppelgewölbe. Dieser Saal erinnert an die Bauweise unter den Sassaniden in der vorislamischen Zeit. Hier sind Abbildungen von den Feiern des Königs auf den Wänden zu sehen.

Diesen historischen Palast schmücken Vergoldungen. An jeder Ecke des viereckigen zentralen Wasserbeckens stehen 4 steinerne Löwen und repräsentieren die Kunst der damaligen Steinmetze.

In seinem Buch über die Künste Irans schreibt der englische Forscher Hillenbrand hinsichtlich der Paläste der Saffawiden.

Bei den Saffawidenpalaästen  finden wir eine deutliche Abnahme des Wanddurchmessers vor. Er schreibt weiter, dass die damaligen Baumeister eine Vorliebe für große Fenster und runde Wandnischen und Säulen hatten. Die Innenwände wurden verstärkt mit Einbuchtungen, Scheindecken und bemalten Gewölben verziert.“

Über das Mitspiel der Natur in diesen Palästen sagte er: „In den meisten Palastbauten dringt die Natur in der Umgebung in den architektonischen Raum ein und verschmilzt mit ihm. Auch das Kachelwerk  verstärkt diesen Aspekt durch Jagdszenen und Szenen von  Empfängen und Vergnügungen in Gartenanlagen… In keiner Epoche der iranischen Architekturgeschichte war die Verwendung von Holz dermaßen üblich wie unter den Safawiden.“

 

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