Das Dorf Imamzadeh Haschem (persisch: امامزاده هاشم) liegt 27 km von der Stadt Rascht, dem Zentrum der Provinz Gilan im Norden Irans entfernt. Es besteht aus zwei Teilen: Bergen und Flachland. Die meiste Fläche ist gebirgig und liegt etwa 300 m über dem Meeresspiegel. Das Klima dort ist feucht und gemäßigt.
Diese Ortschaft ist mehrere hundert Jahre alt und deren alter Name lautet: Askar Sara Komod. Nachdem dort der heilige Imamzadeh Haschem begraben wurde, änderte sich auch der Name des Dorfes und es wurde als Imamzadeh Haschem bekannt. Das soll im Jahr 1491 geschehen sein.
Die Bewohner dieser Gemeinde sprechen Gilaki und Azari. Wirtschaftlich gesehen basiert die Region auf Landwirtschaft, Viehzucht und dem Dienstleistungsbereich. Der Fluss Sefidrud, der im Osten durch das Dorf fließt, sorgt für bessere Bewässerung der Reisfelder, der Reis gilt hier als eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte.
Da die Ortschaft Imamzadeh Haschem neben der Transit-Straße Qazwin-Rascht liegt, ist ein Teil der Einwohner mit Handel und Dienstleistungen beschäftigt. Die Frauen gehen der Haustierzucht nach und züchten Hühner und auch Enten, oder sie befassen mit Strickereien und dem Stricken von verschiedenen Strümpfen und Schals.
Imamzadeh Haschem hat eine verstreute lineare Struktur und liegt parallel zum Fluss Sefidrud und einer großen Straße. Es besteht aus drei Vierteln, nämlich Galesch Mahale (dem Wohnort), Bala Mahale (dem Pilgerort) und Pain Mahale (einem Ort für Business, Büros und Dienstleistungen). Die Häuser haben zwei unterschiedliche Architekturen, eine alte und neue. Die Baumaterialien bei den alten Häusern bestehen aus Holz, Lehm, Stein und Stroh. Die neuen Gebäude aber werden aus Ziegeln, Zement, Stahl und Blech gebaut. Die meisten Bauten haben Satteldächer und ineinander liegende Räume, die mit einer Terrasse verbunden werden. Sie haben große Höfe, die durch eine Hecke und Blockwände voneinander getrennt sind.
Da diese Ortschaft ein Pilgerort ist gibt es dort jährlich viele Touristen. Aber auch die schöne Landschaft mit ihren dichten Wäldern und hohen Bäumen wie Tannenbäumen, Kiefern etc. zieht viele Reisende an. Sefidrud ist der größte Fluss von Gilan. Er fließt im Osten des Dorfes und seine Ufer sind im Frühling und Sommer eine Bleibe für Touristen. Der Blick auf den Fluss und die Reisfelder einerseits und die dichten schönen Wälder anderseits machen die Gegend noch anziehender.
Der heilige Schrein des Imamzadeh Haschem liegt am höchsten Platz des Dorfes und hat eine Fläche von 7500 qm, 1200 qm davon gehören dem Schrein an und der Rest besteht aus einem Friedhof und aus einer Freifläche.
Im ersten Weltkrieg und auch beim Aufstand von Mirza Kuchak Khan Dschangali wurde diesem Bau großer Schaden zugefügt. So ist das alte und echte Denkmal schon zerstört. Der Schrein wurde jedoch mehrmals renoviert. Zu einer der schönsten Stellen dieses Heiligtums gehören die Treppen, die die Straße mit dem Pilgerort verbindet.
Die Dorfbewohner feiern ihre religiösen Feste und auch die Gedenkfeiern für den Propheten, Friede sei mit Ihm und seine Nachkommen im heiligen Schrein des Imamzadeh Haschem. Bei bestimmten Festen und auch Hochzeitsfeiern kleiden sie sich mit ihren traditionellen Kleidungsstücken.