Der Damavand (persisch دماوند) ist der höchste Berg im Elburs-Gebirge in der Provinz Mazandaran im Iran.
Der Damavand ragt als ruhender, nur noch leicht rauchender Vulkankegel etwa 70 km ost-nordöstlich von Teheran südlich des Kaspischen Meeres 5.604 m hoch auf und überragt damit alle umliegenden Berge bei weitem. In der Literatur kursieren als alternative Höhenangaben auch 5.610 m bzw. 5.671 m. Der Damavand ist damit der höchste Berg des Iran sowie des gesamten Nahen Ostens. Mit einer Schartenhöhe von 4.660 m ist er einer der höchsten freistehenden Berge der Welt.
An allen Seiten des gleichmäßigen Vulkankegels gibt es Routen, die meist unschwierig über Geröll und Sand, teilweise auch in Kletterei zum Gipfel führen. Der bekannteste und meistbegangene Weg ist die Route von Süden her: Vom letzten Dorf, Reyneh (auch „Lager 1“ genannt), gelangt man über Fahrstraßen nach Gūsfandsara („Lager 2“). Von hier führt ein Wanderweg hinauf zur neuen Hütte Bargah-e-Sewom (ca. 4180 m – „Lager 3“) – etwas oberhalb des alten, bunkerartigen Gebäudes – mit Übernachtungsmöglichkeit und Wasserstelle. Hier verbringt man normalerweise die Nacht, bevor man dann am nächsten Tag noch bei Dunkelheit zum Gipfel aufbricht; auch das letzte Stück weist keine technischen Schwierigkeiten auf, sondern besteht letztlich nur aus 1.500 Höhenmetern gleichmäßigem Wandern auf schmalen Schuttpfaden. Im obersten Teil des Berges überquert man sandige Hänge mit zahlreichen kleinen Löchern im Boden, aus denen Schwefelgase aufsteigen. Mit etwas Glück kann man den Damavand im August völlig ohne Schnee und Eis besteigen; im Normalfall sollte man sich aber darauf einstellen, dass der Gipfel nicht aper ist. Wer bei Dunkelheit am Gipfel steht, kann am Horizont das Lichtermeer Teherans bestaunen.
Reinhold Messner ist im Jahre 1970 bei einem Versuch, den Damāvand im Winter zu besteigen, aufgrund von widrigen Wetterverhältnissen gescheitert; daran erkennt man, dass der Damāvand trotz fehlender technischer Schwierigkeiten kein einfacher Wanderberg, sondern eine große konditionelle und hochalpine Herausforderung ist.
Die schnellste Besteigung des Damavand gelang dem deutschen Extrembergsteiger Martin Szwed am 30. September 2014. Seine Zeit bis zum Gipfel 1 h 51 min. Ebenfalls 2014 bestieg der deutsche Extrem-Einradfahrer Lutz Eichholz den Damavand und fuhr den kompletten Berg mit dem Einrad hinab. Damit stellte er einen neuen Weltrekord für die höchste je mit dem Einrad gefahrene Bergabfahrt auf.
Mythos und Legenden um den Damavand
In zoroastrischen Texten und Mythologie war der dreiköpfige Drache Azhi Dahaka an den Berg gekettet, wo er bis zum Ende aller Zeiten bleiben muss. Auch die Legende von Arasch spielt sich um den Berg herum ab.
Eindrücklich werden die Begebenheiten um diesen Berg im Schahnameh (persisch شاهنامه), dem persischen Königsbuch des Dichters Abü l-Qäsem-e Ferdousī beschrieben. Fereydun befreit Iran von der tausend Jahre dauernden Herrschaft des Zahak, in dem er ihn gefangen nimmt und an eine Felswand des Damavand nagelt:
„Am Berg Demavand er legt‘ ihn in Band.
…
Einen engen Ort er ihm dort erkor,
Eine Höhle, die sich grundlos verlor.
Da heftet er ihn mit Nägeln stark,
An Stellen, wo’s nicht traf das Mark,
Und schmiedet‘ ihn so die Händ‘ an den Stein,
Daß lang‘ er müsst leben in Pein“
Auch im Gedicht Damavand von Mohammad-Taqi Bahar findet sich ein schönes Beispiel der Wichtigkeit des Berges in der persischen Literatur. Der erste Vers:
„O, weisser Dämon mit Füssen in Ketten,
O, terrestrischer Dom, O Damavand