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Bazar von Täbriz; ein Meisterwerk der iranischen Architektur

Der Bazar in Täbriz (persisch „بازار تبریز“) ist alles in allem ein Meisterwerk der iranischen Architektur. Die Bögen und Kuppeln gelten als beispiellose Kunstwerke und aus diesem Grund haben die meisten Historiker, Geografen und Weltreisenden über den Bazar von Täbriz, die dort angebotenen Waren und das geschäftige Treiben in dieser großen Stadt geschrieben.

Zu den großen Weltreisenden gehören Moghadassi aus dem 4., Marco Polo aus dem 7., Ibne Batuteh und Hamdollah Mostoufi aus dem 8.Jahrhundert; jeder von ihnen hat diesen prachtvollen Bazar, die Fülle an Waren und den Reichtum der Bürger, der durch Handel entstanden ist, auf seine Weise gepriesen und geschildert.

Der Bazar im Zentrum der Stadt umfasst eine Fläche von 1 Million Quadratmetern und ist damit flächenmäßig das größte historische Bauwerk Irans und der größte überdachte Bazar der Welt. Über die Entstehungsgeschichte ist wenig vorhanden, doch aus den Unterlagen und Dokumenten geht hervor, dass er auf die Zeit der Sassaniden und Seldschuken zurückgeht. Zur Zeit der Safawiden (Ende 15. – Anfang 18. Jahrh.n.Chr.) war Täbriz die Hauptstadt ihres Reiches. Der Bazar wurde immer wieder von Erdbeben zerstört und mehrfach wieder aufgebaut. Der gegenwärtige Bau wurde Ende der Zand-Dynastie und zu Beginn der Herrschaftszeit der Kadscharen, vor etwa drei Jahrhunderten, errichtet.

Er besitzt nicht nur eine kommerzielle und finanzielle Funktion, sondern hat auch eine unübersehbare soziale, religiöse und politische Bedeutung.

Der Komplex wurde 1975 in der Liste der nationalen Denkmäler Irans aufgenommen und steht somit laut Gesetz nun unter Denkmalschutz. 2010 hat man den Bazar in Täbriz auch in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen. Er gilt als einer der ältesten Bazare weltweit.

In diesem Baukomplex sind rund 160 unterschiedliche Bauelemente vorhanden, wodurch sich der Bazar zu einem Ort für verschiedenste Aktivitäten entwickelt hat. Karawansereien, Korridore, Läden, Moscheen, Schulen, Kleinbazare, Bäder und ein Zurkhaneh für den traditionellen Kraft- und Kampfsport in Iran, den Varsesh-e Bastani gehören zu dem Komplex. Der Bazar in Täbriz besteht, wie alle anderen Bazare in Iran, aus verschiedenen Kleinbazaren, wie z. B. der Amir Bazar, der Bazar der Schuster, der Goldverkäufer, der Hutnäher, der Kupferschmiede, der Mozafarieh-Kleinbazar od. Timtsche und andere Teile.

Der Bazar, die Karawanserei und Timtsche Amir gehören zu den schönsten und wichtigsten Teilen des Bazars in Täbriz. In diesem Teil des Bazars werden heute Teppiche, Textilien, Gold und Juwelen verkauft. Gegründet wurde er von Mirza Mohammad Khan Amir Nezam Zangeneh so etwa um 1939.

Der bekannteste Teil im Bazar von Täbriz ist der Mozafarieh-Timtsche. Als Mozafaredin Mirza noch Kronprinz in der Kadscharen-Dynastie war, das war das Jahr 1887, hat man den Bau dieses Teils beendet. Gebaut wurde er von Hadsch Scheich Mohammad Dschafar Ghazwini, einem wohltätigen und talentierten Geschäftsmann aus Täbriz. Das Mozafarieh-Timtsche ist zurzeit das wichtigste Handels- und Exportzentrum für handgeknüpfte iranische Teppiche sowohl aus der Provinz als auch aus ganz Iran. Es genießt Weltruhm. Dieser Teil des Bazars ist in zwei Stockwerken angelegt. In jedem Stockwerk befinden sich 26 Geschäfte, die „Hodschreh“, wo die Teppiche verkauft werden.

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