Bam (persisch بم) ist eine Stadt in der Provinz Kerman im Südosten des Iran mit etwa 77.000 Einwohnern (Stand: 2013).
Bam liegt in der zentralen Hochebene Ostirans, die hauptsächlich aus Steppe und Sandwüste besteht. In den Oasen um die Stadt gedeihen Dattelpalmen und Zitrusfrüchte, deren Bewässerung durch Qanats erfolgt.
Die von den Sassaniden – wenn nicht sogar früher – in einer Oase gegründete Stadt wurde 642 von den Arabern besetzt. Um 650 wurde die Hazrat-e-Rasul-Moschee errichtet, im 10. Jahrhundert die Zitadelle Arg-é Bam. Seit dem 7. Jahrhundert bereits war Bam ein bedeutendes Zentrum der Textilherstellung sowie des Handels. Als befestigter Grenzposten wurde die Stadt häufig von Afghanen, Belutschen und Sistani angegriffen. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt von den Afghanen kurzzeitig erobert (1719 und 1721) und Lotf Ali Khan, letzter Schah Persiens aus der Zanddynastie, unterlag im alten Bam in seiner letzten Schlacht. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die ummauerte Stadt verlassen und in zwei Kilometer Entfernung das heutige Bam gegründet. Die historische Stadt aus verputzten Lehmziegeln diente bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Militärlager. Im Wesentlichen stammen die Bauten Bams aus der Zeit der Safawiden (16.–18. Jahrhundert).
Erdbeben
Am 26. Dezember 2003 um 1:56 UTC (5:26 Lokalzeit) wurden die Zitadelle und ein Großteil der Stadt Bam durch ein Erdbeben verwüstet. Seine Stärke betrug 6,6 auf der Momenten-Magnituden-Skala. 70 Prozent der modernen Stadt Bam wurde zerstört. Offiziell starben 30.000 Menschen durch das Erdbeben, nach unabhängigen Untersuchungen gab es über 43.000 Tote und 30.000 Verletzte. Die Vereinigten Staaten sandten Bergungstrupps und medizinische Hilfsgüter.
Am 21. Juli 2004 wurde die Stadt Bam erneut von einem Erdbeben der Raumwellenmagnitude mb = 4,2 erschüttert. Bei diesem Erdbeben wurden auch Fertighäuser, die für Überlebende des Bebens vom 26. Dezember 2003 errichtet worden waren, wieder zerstört.
Zum Wiederaufbau sagte die internationale Gemeinschaft Bam 1,1 Mrd. US-Dollar zu.
Anlässlich der Auswertung von Bildern zur Erdbebenkatastrophe wurden zu diesem Zeitpunkt unentdeckte Qanate (Frischwasserkanäle) sowie Mauerfundamente, die bis in die Zeit um 2500 v. Chr. zurückreichen, entdeckt.
Weltkulturerbe
Die Zitadelle wurde 2004 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und gleichzeitig auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Damit soll der Wiederaufbau der beim Erdbeben vollständig zerstörten Festungsanlage sichergestellt und unterstützt werden.