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Aschura; das leidvollste Geschehen in der Geschichte des Islam

Das leidvollste Geschehen in der Geschichte des Islam, aus dessen Anlass die Muslime seit Jahrhunderten trauern, ist das Kerbala-Ereignis, das sich ebenfalls am 10. Muharram, im Jahre 61 nach der Hidschra (1. Oktober 680 n. Chr.), also am Aschura-Tag, ereignete. Später wurde dieser Aschura-Tag insbesondere als großer Trauertag der Schia bekannt.

“ Aschura“ bezeichnet das Ereignis des Martyriums Imam Husains (a.) zusammen mit seinen Getreuen in der Ebene von Kerbela 61 n.d.H. (680 n.Chr.). Daran gekoppelt sind die an Aschura erinnernden, zehn Tage andauernden Trauerzeremonien zu Muharram.

Imam Husain (a.) und seine mindestens 72 Gefährten – wie es in vielen Quellen dargestellt wird – darunter Frauen, Kinder und Greise, stellten sich einigen Tausend bestausgerüsteten Soldaten Yazids. Das Ziel war die Verteidigung der Wahrheit durch Aufopferung des eigenen Lebens.

Die ausführliche Geschichte von Aschura ist voller Helden, wie die Geschichten von: Muslim bin Ausadscha, Habib ibn Mudhahir, John ibn Huwai, Zuhair ibn Qain, Aun und Muhammad ibn Dschafar, Burair Hamdani, Qasim ibn Hasan, Abbas ibn Ali, Ali Akbar, Abdullah ibn Ali und viele andere mehr (siehe auch Liste der Märtyrer von Aschura). Die Einzelereignisse werden bei den Namen der Teilnehmer erwähnt. Der von Yazid eingesetzte Kommandeur der Feinde der Ahl-ul-Bait (a.) war sein Gouverneur Ibn Ziad und dessen Oberkommandierender in Kerbela war Umar ibn Saad.

Imam Husain (a.) selbst übergab die Verantwortung des Imamats kurz vor seinem eigenen Martyrium seinem wegen schwerer Krankheit im Zelt liegenden Sohn Imam Zain-ul-Abidin (a.). Vor seinem eigenen Martyrium war er allein mit seinem Pferd Dhul-Dschinan auf dem Schlachtfeld und wurde nach manchen beim Ritualgebet, nach anderen unmittelbar im Anschluss von hinten ermordet. Der Kopf Imam Husains (a.) wurde verschleppt. Es war unter anderem Zaynab (a.), welche die Ereignisse der Nachwelt weiter erzählte. Ihre prägnanteste Beschreibung war: Nichts

außer Schönheit habe ich gesehen. In Folge der Ereignisse starb auch noch Imam Husains (a.) Tochter Sukaina bint Husain.

In der islamischen Geschichte nach der Schia steht die Schlacht von Karbala symbolisch für den Kampf zwischen „Gut und Böse“ – „David gegen Goliath“ – „Unterdrückte gegen Unterdrücker“ – und als einer der tragischsten geschichtlichen Vorfälle für die Schiiten. Da viele Anhänger Husseins zum Zeitpunkt der Schlacht nicht mehr zu Hussein hielten und von ihm abfielen – aus Angst vor der Übermacht der Truppen Yazids – wurden Hussein und sein Heer vernichtend geschlagen. Von schiitischer Seite wird berichtet, dass das Truppenverhältnis in dieser Schlacht 10.000 zu 72 zu Ungunsten Husseins gewesen sei. Schiiten und Aleviten gedenken dieser Schlacht während des alljährlichen Aschura-Tages (am 10. Tag des Monats Muharram), bei dem sie durch viele Rituale symbolischer Trauer den Abfall der Anhänger Husseins von dessen Seite beklagen und beweinen.

Viele Muslime gedenken der Ereignisse in Trauerzeremonien zu Muharram zuweilen auch in einem Trauerschauspiel.

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