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An der Seite Hussains (a) – Anführer aller Freien Menschen

Die persischen  Wörter Azadi und Azadegi ähneln einander aber sie weisen einen Unterschied in der Bedeutung auf. Das eine bedeutet äußere Befreiung oder äußere Freiheit und das andere so viel wie innere Befreiung oder innere Freiheit.

Wenn jemand das Potential und den festen Willen  besitzt ein hohes Ziel zu erreichen ist er gezwungen die Hindernisse auf dem Weg zu diesem Ziel  zu beseitigen. Der Sieg in diesem Kampf besteht in der  Befreiung von den Hindernissen. Dieser Kampf gegen die Hindernisse auf dem Weg zur Freiheit ist das Gemeinsame zwischen äußerer und innerer Befreiung. Der Unterschied liegt darin, dass die eine Art von Hindernissen das materielle und die andere Art von Hindernissen das immaterielle Leben gefährden.   Die erste Herausforderung ist der Kampf um die Befreiung von äußeren und die zweite der Kampf um die Befreiung von inneren Faktoren.  

Befreiung bzw. Freiheit  ist das Gegenteil zur Verknechtung.  Als soziologischer  und juristischer Begriff bedeutet es die Befreiung des Körpers  aus der Gefangenschaft und die Befreiung aus den Engpässen des Lebens, sich freimachen von dem Joch arroganter Herrscher  und selbst über das Schicksal entscheiden.  Aber Azadegi – ein edelmütiges freiheitliches Denken – bedeutet sich befreien aus der erniedrigenden Fesseln des Ichs.  Hier bedeutet Freiheit die Befreiung des Verstandes und der Seele aus dem Gefängnis des Egos und der egoistischen Launen und Gelüste. Zu den Hindernissen auf dem Weg zur Befreiung des Verstandes und des Geistes aus dem Joch egoistischer Launen  gehören  die Liebe des Menschen  zu dem diesseitigen Freuden, Reichtum, soziale Stellung und Posten, aber auch die Liebe zu den Kindern und der Stolz, von einem bestimmten Volk abzustammen. 

Die Überwindung dieser Hindernisse ist ein Befreiungsprozess, der  sich im Innern des Menschen abspielt und dieser Befreiungskampf ist die erste Stufe und Einleitung zur Erreichung einer höheren Stufe der Freiheit, nämlich der Freiheit der Seele.  Diese innere Freiheit wird durch  die Befreiung aus der Unterwerfung unter egoistische Launen erreicht  und die Befreiung von dieser Fessel führt zur Dienstbarkeit gegenüber Gott, den Schöpfer der Welt, der den Menschen erschaffen hat, damit er die höchste Stufe der Vollkommenheit erreicht. Der Mensch kann sich eben dadurch vervollkommnen, dass er Gott, dem Herrn, der nur das Gute für seine Geschöpfe will,  dient. Die innere Freiheit  verhilft dem Menschen die niedrige tierische Wesensart zurückzulassen  und zu den Höhen der tieferen Erkenntnis und Spiritualität aufzusteigen: Aufzusteigen aus dem Irdischen zum Himmlischen.  Die schlimmste Verknechtung des Menschen besteht nämlich darin, dass er zum Sklaven seiner  Gelüste und eigenen Launen wird.  Die tierischen Wünsche, welche den Menschen anketten, versetzen der Menschenwürde die schlimmsten Hiebe und die Ausnutzung und Ausbeutung anderer Menschen und ihre Verknechtung ist nur eine von vielen hässlichen Folgen dieser Hiebe.

Die Freiheit der Entscheidung ist mit dem Wesen des Menschen verwoben und wurde ihm in seine Natur gelegt.  Eine der wichtigsten Antriebskräfte für das Streben nach den Idealen und hohen Stufen der Menschlichkeit ist die Freiheitsliebe. Es zählt  gemäß der Religion Gottes zu den größten Sünden sich Gewalt und Ungerechtigkeit zu beugen und wer diese Sünde begeht, der entzieht sich selber der Barmherzigkeit Gottes. Das Streben und die Wahrung der äußeren und inneren Freiheit ist eine Pflicht, selbst wenn es das Leben kostet.

Imam Hussain, Sohn Alis und Fatimas (gegrüßet seien sie) und Enkelsohn des Propheten des Islams, dem Gottes Segen gelte, ist zum Vorbild für viele freiheitlich Denkende auf der Welt geworden, denn er hat zur Wahrung der äußeren und inneren Freiheit der Muslime auf sein eigenes Leben und auf das Leben seiner Lieben verzichtet.

In der Schule Imam Husains erreicht die Lossagung von allem und allen anderen außer Gott, ihren Höhepunkt.  Der Herr der Märtyrer (F) ist das beste Vorbild für Freiheitssinn und innere Freiheit – nicht nur für Muslime sondern für alle, die nach Befreiung streben und die Freiheit lieben. Mahatma Gandhi, der Anführer der Freiheitskämpfer von Indien, ist stolz darauf die Geschichte der Bewegung von Karbala zu kennen. Er hat aus ihr gelernt und ist davon überzeugt, dass jedes Volk, welches wahre Freiheit erlangen will, sich am  Leben Imam Hussain (a)ein Beispiel nehmen soll.

Aus der Schule Imam Hussain (a)sind im Laufe der Geschichte  große Schüler hervorgegangen, zu ihnen gehören auch die Märtyrer , die in dem 8-jährigen Krieg, den die Welt dem Iran auferlegt hat,  gefallen sind. Diese tapferen Kämpfer sind wie ihr Schutzherr Hussain (a)mit leeren Händen in den Kampf gegen den bis zu den Zähnen bewaffneten Feind gezogen, ohne auch nur einen Augenblick der Schmach zu akzeptieren und sie haben keinen Augenblick an der Verteidigung der äußeren und inneren Freiheit ihrer selbst und ihrer Landsleute gezweifelt. 

Hussain (a)gehört eng zum Haus des Propheten. Er ist einer aus dem Prophetenhaus von deren Mitgliedern Gott gesagt hat, dass jemand, der sich nach ihnen richtet, nicht in die Irre gehen wird. Husain war ein großartiger Mensch und innerlich frei und nur Gott ergeben. Yazid, der – obwohl er offen gegen die Werte des Islams verstieß-  von seinem Vater Muawiya zum Fürsten der Gläubigen ernannt worden war, verlangte von Imam Hussain (a)die Anerkennung seiner Herrschaft. Aber der Imam  schwor, dass er diese Schmach niemals auf sich nehmen und niemals diesem verdorbenen Mann dienen werde.

Als schließlich das Heer des Yazid den Imam und seine Familie und Helfer in Karbala umzingelt hatte, versuchte Imam Husain diese Männer, die sich dem Yazid und seinen Anhängern gebeugt hatten und ihm gegen ein geringes Entgelt dienten,  wachzurütteln. Er nutzte jede Gelegenheit um diese Soldaten zur Rückkehr in wahre Freiheit aufzurufen. Er sagte zu den  feindlichen Kriegern: „Ist kein freier Mann da, der diese angebissene Hälfte des Diesseits denen überlässt, die das Weltliche lieben?  Für euer Sein gibt es keinen geringeren Preis als das Paradies, also tauscht es nur gegen das Paradies ein!“

Tatsächlich hatten die Mahnungen des Imams eine Wirkung auf einige in dem mehrere tausend zählenden Heer des Feindes, wenn es auch nur wenige waren. Er konnte sie wachrütteln und sie schlossen sich dem Imam an.  Berühmt ist das Beispiel von Horr ibn Yazid Riahi.  Er hatte mit seinen Soldaten den Imam gezwungen in Karbala haltzumachen.  Doch letztendlich bereute er dies und kämpfte an der Seite des Imams für die Verteidigung der Menschlichkeit und der menschlichen Werte, bis er zum Märtyrer wurde.

Am Aschura-Tag bewies der Imam seine Standhaftigkeit gegenüber dem unrechtmäßigen ungerechten Umayyadenherrscher. Er verlor an diesem Tag seine Helfer und die Liebsten in seiner Nähe und zog den Tod in Ehren einem Leben in Erniedrigung und Unterwerfung unter die  Niederträchtigen vor.

Auch noch in den letzten Augenblicken rief er die Feinde zur inneren Befreiung und Anstand  auf. Mit all den Wunden am Leib und kaum noch fähig sich auf den Beinen zu halten, rief Imam Hussain (a)den feindlichen Soldaten, die  sein Zeltlager mit den Frauen und Kindern stürmen wollten, zu:   „Wenn ihr schon keine Religion habt, dann seid wenigstens freie Menschen mit Anstand!“ Er forderte sie auf diese Weise auf, wenigsten die guten Sitten ihrer eigenen großen Vorbilder zu beachten, wenn ihnen das Jenseits nichts bedeutet, und sie nicht an Gott und den Propheten glauben.

Auch wenn die vorislamische Kultur der Araber viele dunkle Seiten aufwies, so enthielt sie jedoch einige gute Bräuche, die der Menschlichkeit näher kamen.  Dazu gehörte, dass die Araber vor Beendigung eines Krieges nicht die Habe des Unterlegenen anrührten und ihre Kinder und Frauen nicht gefangen nahmen. Der Imam hat auch noch kurz vor seinem Tod versucht diesen Leuten ins Gewissen zu reden damit sie von ihren hässlichen Taten ablassen. Laut einem Bericht wurde in diesem Moment zwei Soldaten des Yazids  bewusst, wie abscheulich ihr Tun ist  und sie begannen das Zeltlager des Imams mit den Frauen und Kindern  mit ihrer Waffe zu verteidigen, bis sie getötet und auf diese Weise Märtyrer wurden.

Imam Hussain (a)leistete Widerstand gegenüber den Forderungen des umayyadischen  Herrschers. Mit seiner Revolution hat er die Menschheit die  ewige Lehre von einem freien Geist und von Edelmut gelehrt. Freie Menschen akzeptieren niemals Erniedrigung  und Schmach, und Imam Husain hat zu Recht den Titel – Sarwar Azadegan – Anführer der feien Menschen – erhalten. Er hatte sich von allem und jedem befreit und Gott gedient.

 Es besteht die Hoffnung dass auch wir, seinem Vorbild folgend, den Unterdrückern unserer Zeit Widerstand leisten und selbst unter den schlimmsten Bedingungen ihren schändlichen Forderungen gegenüber nicht nachgeben.

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