Abbas ibn Ali ist mehr bekannt unter seinem Beinamen Abul Fadhl (Vater von Fadhl) und Alamdar (Persisch für Flaggenträger) und einer der Helden von Aschura.
Einige seiner weiteren Beinamen sind Abul-Qasim and Abu Qurba. Er hatte die Ehrentitel „Sultan der Loyalität“ und Mond der Haschemiten. Abbas ibn Ali ist der Sohn Ali ibn Abu Talibs (a.) und Fatima Kalabiyyas. Er wurde an einem Dienstag, dem 4. Schaban 26 n.d.H. in Medina geboren.
Abbas war bei seinem Martyrium in Kerbela 34 Jahre alt. Es wird behauptet, dass er als Neugeborener die Augen nicht öffnete, bis sein Bruder Husain ibn Ali ihn in seine Arme nahm. Imam Husain (a.) hing sehr an Abbas. Als Abbas geboren wurde, bat Imam Ali (a.) seinen Sohn Husain (a.), dem Kind den Gebetsruf und den Gebetsaufruf [iqama] ins Ohr zu flüstern.
Abbas heiratete Lubaba bint Ubaydullah. Sie hatten nach manchen Quellen zwei Söhne: Fadhl ibn Abbas und Ubaydullah ibn Abbas ibn Ali, und nach manchen drei mit Qasim ibn Abbas. Zudem hatten sie zwei Töchter. Weitere Quellen geben zwei weitere Söhne an, die Muhammad und Hasan hießen, so dass er bis zu fünf Söhne gehabt haben kann.
Abbas ibn Ali hatte bereits große Verdienste bei der Verteidigung des Islam in Siffin errungen und er errang höchste Ehren unter Muslimen bei seinem Martyrium in Kerbela. Er war der Flaggenträger seines Bruders Husain ibn Ali und hatte zum Ende der Schlacht versucht für die verdurstenden Kinder in den Zelten Wasser vom Euphrat zu holen. In einem heldenhaften Einsatz gelang es ihm sich bis zu der später nach ihm benannten Al-Abbas Wasserstelle am Euphrat durchzukämpfen. Obwohl er selbst durstig war, nahm er keinen Schluck Wasser, füllte seine Beutel und versuchte sich zurückzukämpfen.
Auf dem Rückweg verlor er nacheinander beide Arme im Kampf und schaffte es nicht, das Wasser bis zu den Zelten zu bringen. Noch heute zeugen der Abbas rechte Hand Schrein und der Abbas linke Hand Schrein vom damaligen Einsatz.
Er wurde Märtyrer am 10. Muharram 61 n.d.H. und schaffte es bei seinem Rückkampf nicht mehr bis zu denen eigenen Zelten zu gelangen. Daher ist sein Schrein ca. 400 Meter entfernt vom eigentlichen Schrein Imam Husains (a.). Beide Schreine sind durch das Bayn al-Haramayn (Zwischen den zwei heiligen Stätten) verbunden. Die Trauerzeremonien in Erinnerung an ihn finden in der Regel bereits am 7. Muharram statt, da am 10. Muharram der Gesamtereignisse gedacht wird.
Das Symbol einer Hand steht bei Trauerzügen für die geopferten Hände des Abbas.