Nowruz ist eines der ältesten Feste der Welt, es wird seit über 2500 Jahren im persischen Kulturkreis gefeiert. Wörtlich übersetzt heißt Nowruz „neuer Tag“. Die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche fällt entsprechend dem Sonnenkalender auf den 20. bis 22. März. In Iran wird dieser Zeitpunkt bis heute auf die Stunde und Minute genau berechnet.
Der Frühlingsputz
Die Vorbereitungen für den Nowruz beginnen eine Weile vor den Feiertagen.Der Frühlingsputz ist der wichtigste Teil bei der Vorbereitung. Die Hausfrauen haben alle Hände voll zu tun. Beschädigte oder gebrochene Gegenstände müssen unbedingt entsorgt werden. Schöne Blumentöpfe werden am Fenster gestellt, damit es überall schön ausschaut und nach Blumen duftet.
Haft Sin
Die wichtigste Tradition des Neujahrsfestes ist es, eine Tafel mit sieben Dingen (Haft Sin) zu schmücken. Diese Speisen und Gegenstände müssen unbedingt mit 15. Buchstaben des persischen Alphabets, dem „weichen S“, beginnen.
Einer von ihnen ist Sabzeh.Verwendet werden überwiegend Weizen- oder Linsensamen, die in einer mit Wasser gefüllten Schale platziert werden. Dabei pflanzt jedes Familienmitglied mindestens eine Handvoll Samen. Sabzeh steht sinnbildlich für die Wiedergeburt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Hyazinthe (Sonbol), welche als Symbol für die Schönheit und die Natur am Neujahrstag in voller Blüte auf der Tafel stehen soll.
Hinzu kommen Essig (Serke) und iranische Mehlbeeren (Senjed). Außerdem gehören Äpfel (Sib) stehen für die Liebe. Münzen (Sekke) stehen für Reichtum, Knoblauch (Sir) steht für Medizin und Gesundheit. Die sieben Sachen, die je nach Familie variieren können, werden zusammen mit einem Spiegel, mit Goldfischen in einem Wasserglas, bemalten Eiern und dem heiligen Koran auf den Haft-Sin-Tisch gestellt.
Neben dem Haft Sin befinden sich häufig auch eine Schale mit traditionellen Süßspeisen bzw. klassischem Gebäck, eine weitere Schale gefüllt mit verschiedenen Nüssen, Pistazien und Trockenfrüchten.